Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem Ausverkauf zum Wochenstart ging es am Dienstag am deutschen Aktienmarkt schon wieder nach oben. Der DAX gewann 1,4 Prozent auf 15.447 Punkte. Händler verwiesen auf die günstigen Vorlagen aus Asien. Für Zuversicht sorgten auch Berichte, nach denen die Omikron-Fallzahlen in Südafrika schon wieder stark zurückgehen und auch im stark betroffenen London die Zahl der Krankenhauseinweisungen nur unterproportional steigt. Zudem griffen Anleger im unteren Bereich der Handelsspanne zwischen 15.000 und 16.000 Punkten erneut zu. Die Umsätze dünnten deutlich aus, wie um diese Jahreszeit üblich.

"Nach dem Kurseinbruch vom Wochenauftakt ist der Markt technisch sauber, wer raus wollte, der hat verkauft", so ein Händler. "Eine Jahresendrally haben viele Anleger bereits abgeschrieben, vielleicht kommt sie aber gerade deshalb", sagte er. Die Angst vor Lockdowns sei zunächst einmal weitgehend eingearbeitet. Falls sich die Omikron-Variante tatsächlich als vergleichsweise harmlos entpuppen sollte, könnte es weiter nach oben gehen. Marktanalysten meinten aber, ein Ausbruch aus der großen Handelsspanne sei nach wie vor nicht in Sicht. Sie erwarten, dass sich die Schaukelbörse der vergangenen Wochen und Monate fortsetzt.

Im DAX stiegen Adidas trotz des schwachen Konsumklimas um 0,6 Prozent - gestützt von neuen Zahlen des Konkurrenten Nike. Auf der Gewinnerseite ganz oben standen Airbus mit 4,6 Prozent und MTU mit 4,2 Prozent Plus. Deutsche Börse zogen um 3,1 Prozent an: die UBS hat laut Händlern die Aktien des Börsenbetreibers auf die Kaufliste genommen. Im MDAX gewannen Lufthansa 6,6 Prozent.


   Online-Apotheken schwach - Einführung E-Rezept verschoben 

Für die Aktie von Zur Rose ging es um weitere 16 Prozent nach unten, Shop Apotheke gaben um 8,2 Prozent nach. Das Bundesministerium für Gesundheit hat die Einführung des E-Rezepts zunächst auf unbestimmte Zeit verschoben. Die Rahmenbedingungen seien noch nicht geschaffen und die Testphase werde zunächst verlängert. Die Analysten von Baader stuften die Nachricht als "enttäuschend" ein und haben Zur Rose in der Folge von ihrer Top-Pick-Liste gestrichen.

Für die Aktie von Manz ging es dagegen um 23,3 Prozent aufwärts, angetrieben wurden sie von einem neuen Großauftrag für das Unternehmen. Dabei ging es um eine Order von Britishvolt über Anlagen zur Assemblierung von Lithium-Ionen-Zellen für eine Produktionslinie. Für die erste Ausbaustufe mit einer Produktionskapazität von vier GWh beträgt das Auftragsvolumen nach Aussage des Unternehmens mehr als 70 Millionen Euro. Umsatz- und ergebniswirksam werde das Projekt in den Jahren 2022 und 2023.


   Geduld kann sich lohnen - Rocket Internet fliegen mit neuem Angebot 

Vor gut einem Jahr hat sich Rocket Internet per Delisting von der Börse verabschiedet. Der Preis damals - 18,57 Euro pro Aktie. Viele Anleger haben es zähneknirschend angenommen. Einige Investoren haben allerdings darauf gesetzt, dass es in Zukunft ein höheres Gebot geben könne, und das geht nun auf. Weil nun ein neues Angebot für 35 Euro vorliegt, zogen die Aktien an der Hamburger Börse um 20,2 Prozent auf 32,46 Euro an. Freuen dürften sie sich auch bei der Scherzer AG, bei denen Rocket Internet zu den Top Ten in ihrem Portfolio gehören. Scherzer stiegen um 3,3 Prozent.


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INDEX          zuletzt  +/- %  +/- % YTD 
DAX          15.447,44  +1,4%    +12,60% 
DAX-Future   15.454,00  +1,5%    +13,37% 
XDAX         15.468,48  +0,9%    +13,16% 
MDAX         34.347,04  +1,0%    +11,53% 
TecDAX        3.795,92  +0,1%    +18,15% 
SDAX         15.949,64  +0,9%     +8,02% 
zuletzt      +/- Ticks 
Bund-Future     173,35    -85 
 
Index   Gewinner  Verlierer  unv.  Umsatz Mio Euro  Mio Aktien  Vortag 
DAX           34          6     0          2.702,1        53,3    69,1 
MDAX          38         11     1            508,3        35,8    35,3 
TecDAX        19          9     2            660,4        23,7    26,0 
SDAX          53         13     4            224,6        11,5    13,5 
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December 21, 2021 11:56 ET (16:56 GMT)