DÜSSELDORF/KERPEN (dpa-AFX) - NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) wirft einigen Baumbesetzern im Braunkohlerevier Hambacher Forst vor, den vorübergehenden Räumungsstopp zu missbrauchen. "Einige Aktivisten oder Gewalttäter benutzen dieses Moratorium, um neue Häuser zu bauen und - was ich noch schlimmer finde - Rettungswege mit Barrikaden wieder zuzusperren. Und da fehlt mir jedes Verständnis", sagte Reul am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf. Die Polizei vor Ort konnte auf Nachfrage allerdings nicht sagen, wo im Hambacher Forst neue Baumhäuser oder Barrikaden errichtet würden.

Nach dem Tod eines 27 Jahre alten Journalisten am Mittwoch nach einem Sturz in die Tiefe will die Polizei trotzdem an ihrer Linie festhalten und sich zurückhalten. Wie lange die Räumung der verbliebenen Baumhäuser ausgesetzt werde, sagte Reul nicht. Für die Behörden sei das eine schwierige Situation: Man wolle nach dem Tod des Journalisten innehalten - gleichzeitig sei aber klar, dass die Bauten eine hohe Gefahr bedeuteten und die Behörden deshalb nicht untätig bleiben könnten. "Die Häuser müssen weiter geräumt werden, das ist unstrittig", sagte der Minister./mni/mhe/DP/tos