FRANKFURT (dpa-AFX) - Für die Aktien von Siltronic dürfte nach den hohen Kursverlusten der vergangenen Wochen das Schlimmste nun eingepreist sein. Für diese These verwies Gustav Froberg von der Berenberg Bank auf den Kurseinbruch von rund 40 Prozent seit Anfang August. Ein Kauf seien die Papiere auf dem niedrigeren Niveau damit aber nicht. Er hob die Aktien zwar von "Sell" auf "Hold", senkte jedoch zugleich das Kursziel von 130 auf 118 Euro.

Eine voraussichtlich schwächere Nachfrage auf den Endmärkten für Halbleiter und damit einhergehend eine trübere Branchenstimmung seien nach dem Kursverfall nun in der Aktie wohl weitgehend berücksichtigt, schrieb der Experte. Einen positiven Impuls für die Papiere vermochte er jedoch nicht auszumachen. Anleger sollten folglich für einen Einstieg noch abwarten.

Siltronic produziert sogenannte Wafer, aus denen Halbleiter gefertigt werden. Die Nachfrage nach Speicherchips habe sich zuletzt abgeschwächt und die Lagerbestände nähmen zu, schrieb Froberg in einer Studie. Gleichzeitig bauten aber die Chip-Produzenten die Produktionskapazitäten noch aus. Für Siltronic bedeute dies schwächere Wachstumsraten im kommenden Jahr.

Für Speicherchips der Typen NAND und DRAM habe sich das Preisumfeld offenbar eingetrübt. "Das führen wir darauf zurück, dass sich die Endnachfrage nicht mit den Erwartungen der Zulieferer deckt", sagte Froberg. Damit dürfte sich das Wachstum wieder der Trendrate von etwa 5 Prozent annähern - was die Wafer-Preise im kommenden Jahr belasten sollte. Die Prognose für die Zunahme der durchschnittlichen Verkaufspreise halbierte der Experte daher von 10 auf 5 Prozent./bek/nas/fba