Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Inflationsdruck in Deutschland dürfte im Dezember erstmals seit Juni wieder zugenommen haben. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte rechnen damit, dass der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent gestiegen ist und sehen die Jahresteuerung bei 3,9 (November: 2,3) Prozent. Das Statistische Bundesamt (Destatis) veröffentlicht die Zahlen am Donnerstag um 14.00 Uhr.

Nachdem die Inflation in den vergangenen Monaten vor allem aufgrund von Basiseffekten gesunken ist, dürfte sie im Dezember wegen eines solchen - wenn auch umgekehrten - Effekts anziehen. Im Dezember 2022 waren die Energiepreise für die Verbraucher gesunken, weil der Staat einmalig die Abschlagszahlungen für Gas und Fernwärme übernommen hatte.

Für den nationalen Verbraucherpreisindex werden ein monatlicher Anstieg von 0,1 Prozent und eine Jahresteuerung von 3,7 (3,2) Prozent prognostiziert. Vor Destatis veröffentlichen bereits sechs Statistische Landesämter ihre Preisdaten. Den Anfang macht Nordrhein-Westfalen um 7.30 Uhr.

Spannend wird, wie es ab Januar weitergeht. Dann werden andere inflationstreibende Effekte wirksam: Das Auslaufen der Mehrwertsteuerentlastung in der Gastronomie und bei Gas, sowie wegen der Sparbeschlüsse erhöhte CO2-Preise und das vorgezogene Ende der Strom- und Gaspreisbremsen.

Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

DJG/hab/apo

(END) Dow Jones Newswires

January 03, 2024 23:55 ET (04:55 GMT)