AiCuris wählt drei neuartige Ansätze zur Behandlung von viralen und bakteriellen
Infektionen als Gewinner des 'AiCubator Resident Status', eines innovativen Förderprogramms des
Unternehmens

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AiCuris wählt drei neuartige Ansätze zur Behandlung von viralen und
bakteriellen Infektionen als Gewinner des 'AiCubator Resident Status', eines
innovativen Förderprogramms des Unternehmens

13.01.2021 / 12:00
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AiCuris wählt drei neuartige Ansätze zur Behandlung von viralen und
bakteriellen Infektionen als Gewinner des "AiCubator Resident Status", eines
innovativen Förderprogramms des Unternehmens

  * "AiCubator" wurde Mitte 2020 von AiCuris ins Leben gerufen, um
    langfristige Unterstützung für frühe, aber aussichtsreiche Projekte auf
    dem Gebiet der Anti-Infektiva-Forschung zu bieten

  * Die ersten drei Gewinnerprojekte dieser Initiative umfassen sowohl
    künstliche, chimäre Interferone mit gesteigerter antiviraler Aktivität
    (entwickelt von Forschern des Instituts für Virologie der Universität
    Duisburg/Essen) als auch zwei neuartige Ansätze gegen Gram-negative
    Bakterien einschließlich eines Antibiotikums gegen ein innovatives
    bakterielles Zielprotein (entwickelt vom US-Startup Prokaryotics Inc.)
    und einer neuen Gyrase-Inhibitor-Klasse (entwickelt vom Schweizer
    Biotech-Startup Selmod)

  * Das AiCubator-Programm ist Teil von AiCuris "PREP - Pandemic and
    Resistance Emergency Preparedness", einem umfangreichen
    Vier-Säulen-Programm, das helfen soll, zukünftige Pandemien zu
    verhindern und antimikrobielle Resistenzen (AMR) zu bekämpfen

Wuppertal, Deutschland, 13. Januar 2021 - AiCuris Anti-infective Cures GmbH,
ein führendes Unternehmen in der Erforschung und Entwicklung von
Arzneimitteln gegen Infektionskrankheiten, gab heute die Gewinner der
AiCuris AiCubator-Initiative bekannt. Eingereichte Projekte aus dem Bereich
der Antiinfektiva wurden von AiCuris-Experten nach verschiedenen Kriterien
untersucht. Dazu zählen der Status der Target-Identifikation, vorläufige
Wirksamkeitsdaten von Hit-Molekülen, die adressierte Indikation sowie
potentielle Vorteile und Differenzierung gegenüber existierenden
Behandlungen. Über einen Zeitraum von bis zu drei Jahren werden die
Gewinnerprojekte von qualifizierter wissenschaftlicher Unterstützung mit
Fokus auf Pharma-relevante Fragestellungen profitieren, um die zugrunde
liegenden Ideen und Ansätze entsprechend voran zu bringen.

"AiCuris glaubt fest an die Notwendigkeit, die Entwicklung früher, auf neuen
wissenschaftlichen Prinzipien basierender Projekte zu fördern, um Lücken im
Wirkstoffnachschub zu schließen, anti-mikrobielle Resistenzen zu bewältigen
und zukünftige Pandemien zu verhindern", sagte Dr. Holger Zimmermann,
wissenschaftlicher Geschäftsführer von AiCuris Anti-infective Cures GmbH.
"Daher suchen wir kontinuierlich nach neuartigen Technologien und kreativen
Ansätzen, um effizientere Behandlungen gegen Infektionskrankheiten von hohem
medizinischem Bedarf zu entwickeln."

Projekt 1: Künstliche chimäre Interferone mit erhöhter Wirksamkeit gegen HBV
und andere Viren

Wissenschaftler des Instituts für Virologie der Universität Duisburg/Essen
haben entdeckt, dass spezifische Formen von Interferon  wirksamer sind als
die Form, die zur Behandlung in der Klinik eingesetzt wird. Darauf basierend
stellten sie chimäre Interferone mit erhöhter antiviraler Aktivität her.
Diese Interferone könnten sowohl die Wirksamkeit zukünftiger HBV-Therapien
als auch den Schutz eines Organismus vor vielen weiteren Viren,
einschließlich neuartiger Viren und Viren mit Pandemiepotential, verbessern.

"Wir freuen uns sehr, dass unser Projekt für das AiCubator-Programm
ausgewählt wurde," sagten Kathrin Sutter und Ulf Dittmer vom Institut für
Virologie an der Universität Duisburg/Essen. "Es ist eine großartige Chance,
durch die wissenschaftliche Unterstützung und unternehmerische Expertise von
AiCuris gefördert zu werden. Das wird uns dabei helfen, theoretische und
experimentelle Anhaltspunkte für die Erstellung neuer, gezielter
Immuntherapiestrategien gegen chronische Hepatitis-B-Infektionen liefern zu
können."

Projekt 2: Neuartiger Ansatz, der Bausteine modifiziert, die für die
Biogenese der äußeren Bakterienmembran essenziell sind

Aus der Erfahrung mit etablierten Antibiotika wie Penicillin und anderen
Beta-Lactamen wissen wir, dass Medikamente, die gegen konservierte und
essenzielle Bestandteile der Zellwand von Bakterien gerichtet sind, hohe
Wirksamkeit und geringe Nebenwirkungen besitzen. Damit bieten neue Ansätze
gegen bisher nicht adressierte Komponenten, die an der an der Biogenese der
äußeren Membranen von Bakterien beteiligt sind, eine vielversprechende
Möglichkeit, Infektionen mit anderweitig resistenten Bakterien zu behandeln.
Diese Idee verfolgt auch das Gewinnerprojekt des US-Startups Prokaryotics
Inc., einer Ausgliederung der Merck & Co., Inc.. Prokaryotics forschen an
einem Medikament, das auf wichtige biochemische Komponenten der äußeren
Membran Gram-negativer Bakterien abzielt, einer wesentlichen Barriere, die
den Eintritt von Antibiotika und damit deren Wirksamkeit einschränkt. Ein
vielversprechendes Ziel in Bezug auf die Medikamentenentwicklung ist dabei
das Protein LspA. Durch die Modifikation von LspA
(Lipoproteinsignalpeptidase A), einer Komponente für die Biogenese der
äußeren Membran, bietet Prokaryotics eine vielversprechende Möglichkeit zur
Entwicklung der nächsten Generation von Antibiotika, die allein oder in
Kombination mit bestehenden Wirkstoffen eine effektive Therapie gegen
arzneimittelresistente Bakterien ermöglichen könnten.

"Wir sind erfreut, am AiCubator-Programm teilzunehmen und von der
umfassenden Erfahrung und dem entschlossenen Engagement von AiCuris im
Bereich der Antibiotikaentwicklung zu profitieren. Mit Hilfe des
Unternehmens hoffen wir, neue Meilensteine in der weiteren Entwicklung
unseres Projekts zu erreichen, das großes Potenzial als Resistenz-brechende
antibiotische Behandlung verspricht", sagte Dr. Terry Roemer, Präsident und
CSO von Prokaryotics Inc..

Projekt 3: Neuartige Klasse von Wirkstoffen, die antibakterielle Resistenzen
umgehen

In Bakterien spielen sogenannte Gyrasen bei der Entwindung der komplex
verwundenen DNA eine essentielle Rolle. Ohne sie kommt es zu keiner
Entwindung der mehrfach verdrillten DNA-Doppel-Helix und damit zu keiner
DNA-Replikation. Die Hemmung bakterieller DNA-Gyrase ist bereits das Prinzip
einiger wirksamer antibakterieller Substanzen wie Fluorochinolone.
Nebenwirkungen und Resistenzentwicklung sowie der gleichzeitig
vorherrschende Mangel an neuen Wirkstoffen in der antibakteriellen Pipeline
haben die Forschung auf diesem Gebiet aber weiter angetrieben. Selmod, ein
schweizer Biotechnologie-Startup, hat deshalb eine neue Klasse von
Gyraseinhibitoren entwickelt, die die bekannten Zielstrukturen/Targets
adressieren, aber die Resistenz gegen Fluorochinolone umgehen. Mit einem
Lead-Programm und drei weiteren Kandidaten mit einem breiten Wirkspektrum
gegen Gram-negative Bakterien ist Selmods Programm ein vielversprechender
innovativer Ansatz für Resistenzen-überwindendes Antibiotikum.

"Selmod und die TU Berlin sind sehr geehrt, als Teilnehmer für das AiCuris
AiCubator-Programm ausgewählt worden zu sein. Wir freuen uns auf eine
erfolgreiche Zusammenarbeit, um einen Wirkstoffkandidaten zur Bekämpfung von
Infektionen durch gegen verfügbare Therapien resistente Bakterien
anzubieten," sagte Dr. Frank Otto Gombert, Geschäftsführer von Selmod.

"Es ist uns nicht leicht gefallen, uns zwischen all den exzellenten
Projekten zu entscheiden, die in den letzten drei Monaten eingereicht worden
sind. Wir sind sehr beeindruckt von der Vielzahl herausragender Ansätze, die
von hochmotivierten Wissenschaftlern entwickelt wurden, um antimikrobielle
Resistenzen und Infektionen zu bekämpfen," fasste Dr. Holger Zimmermann
zusammen. "Wir freuen uns sehr darauf, mit diesen innovativen Forschern
zusammenzuarbeiten und sie dabei zu unterstützen, neue Ideen im Bereich der
Infektionsforschung weiterzuentwickeln."

Über AiCubator - ein neuer Weg der Zusammenarbeit in der Infektionsforschung
und der Unterstützung neuartiger Ansätze

Um frühe Ideen, die zum nächsten Resistenz-umgehenden Antibiotikum oder
Antiinfektivum führen könnten, zu unterstützen, begann AiCuris mit der
Auswahl vielversprechender Forschungsprojekte für den AiCubator, einem
innovativen Förderprogramm des Unternehmens. Die AiCubator-Initiative
richtet sich an akademische Forschungsgruppen oder kürzlich gegründete
Biotechnologie-Startups mit Antiinfektiva-Projekten in wichtigen
Forschungsfeldern in einer frühen Entwicklungsstufe, die wissenschaftlich
interessant, aber noch zu wenig ausgereift für Lizenzverträge sind. Das
Programm wurde entwickelt, um Wissenschaftler und Startups dabei zu
unterstützen, ihr eigenes Unternehmen aufzubauen und die zugrundeliegenden
Ideen und Ansätze zu einem fortgeschrittenen Status weiterzuentwickeln.
Teilnehmer des AiCubator-Programms erhalten Langzeit-Unterstützung, darunter
wissenschaftliche und regulatorische Beratung sowie Unterstützung im Bereich
Business Development. Zusätzlich bekommen sie Einblicke in die präklinische
und klinische Wirkstoffforschung und das Pharmageschäft.

Über AiCuris Anti-infective Cures GmbH

AiCuris wurde 2006 als Spin-Off der Bayer AG gegründet und konzentriert sich
auf die Erforschung und Entwicklung von Wirkstoffen gegen
Infektionskrankheiten. Hauptinvestoren des Unternehmens ist die SANTO
Holding. Mit PREVYMIS(TM) (Letermovir) wurde ein "First-in-Class"
nicht-nukleosidischer Cytomegalovirus (CMV)-Inhibitor entwickelt, der seine
Wirkung über einen neuartigen Wirkmechanismus entfaltet. Er wurde im Jahre
2012 an MSD auslizensierter und hat in der EU, den USA, Japan und in anderen
Teilen der Welt die Marktzulassung zur Prävention von CMV-Infektionen bei
erwachsenen Empfängern einer allogenen hämatopoetischen
Stammzelltransplantation (HSCT) erhalten. Das Unternehmen entwickelt weitere
Medikamente gegen Viren wie das Herpes-simplex-Virus (HSV), das
Hepatitis-B-Virus (HBV) und Adenoviren. Im Bereich antibakterieller
Wirkstoffe konzentriert AiCuris sich auf die Erforschung innovativer
Behandlungsmöglichkeiten gegen lebensbedrohliche (multi-) resistente
Krankenhauserreger.
Im November 2018 wurden Dr. Holger Zimmermann, CEO von AiCuris, und Prof.
Dr. Helga Rübsamen-Schaeff, Gründungs-CEOfür die Entwicklung von Letermovir
und ihr Projekt "Schutz bei fehlendem Immunsystem - die lebensrettende
Innovation gegen gefährliche Viren" mit dem Deutschen Zukunftspreis 2018
ausgezeichnet.

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte www.aicuris.com.
Für weitere Informationen über PREP besuchen Sie bitte www.aicuris.comPREP.

Kontakte:

   Unternehmenskontakt:                 Medienkontakt:

   AiCuris Anti-infective Cures GmbH    MC Services AG

   Igor Orshanskiy                      Dr. Solveigh Mähler
   Phone: +49 202 317 63 0              Phone: +49 211 529 252 19

   E-Mail [1]aicubator@aicuris.com      E-Mail: [1]aicuris@mc-services.eu



   1. mailto:aicubator@aicuris.com      1. mailto:aicuris@mc-services.eu


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