WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Montag mit knapp behaupteter Tendenz geschlossen. Der ATX fiel geringfügig um 1,96 Punkte oder 0,06 Prozent auf 3115,32 Einheiten. Dabei drehte der Leitindex nach freundlichem Verlauf am Nachmittag leicht ins Minus. Auch das europäische Umfeld konnte die Verlaufsgewinne nicht in vollem Umfang verteidigen.

Marktbeobachter verwiesen auf einen durchwachsenen Handelsstart an den US-Börsen. Die Mischung aus konjunkturellen Sorgen, vor allem in Europa und China, sowie fehlenden Hinweisen, dass die Fed den Zinszyklus tatsächlich bereits als beendet ansieht, machte laut Experten den Aktieninvestoren zuletzt zu schaffen.

China stützt die Konjunktur mit einer an den Finanzmärkten als eher halbherzig gewerteten Zinssenkung. Wie erwartet wurde der einjährige Leitzins am Montag gekappt, auf dem die meisten Kreditlinien in der Volksrepublik basieren. Überraschend unverändert blieb jedoch der fünfjährige Zinssatz, der besonders für Hypotheken und damit für den kriselnden Immobiliensektor wichtig ist.

Mit großer Spannung blicken Investoren an den Finanzmärkten diese Woche auf das Notenbankentreffen in Jackson Hole. Bei dem von einem regionalen Ableger der US-Notenbank ausgerichteten dreitägigen Symposium werden Signale für den weiteren geldpolitischen Kurs auf beiden Seiten des Atlantiks erwartet.

Zu den größeren Gewinnern zählten europaweit Aktien aus dem Öl-Sektor. In Wien konnten sich OMV um 1,3 Prozent steigern. Schoeller-Bleckmann erholten sich mit plus 0,9 Prozent etwas von den klaren Freitagsverlusten. Die Ölpreise haben am Montag an ihre jüngsten Gewinne angeknüpft. Zudem trieben Angebotssorgen zu Wochenbeginn den Preis für europäisches Erdgas in die Höhe.

Bei den Versorgern zogen Verbund um 1,3 Prozent an. EVN schwächten sich hingegen 0,7 Prozent auf 21,35 Euro ab. Die Analysten der Baader Bank haben ihre Einstufung für die Aktien der EVN von "Buy" auf "Add" reduziert. Als 6-Monats-Kursziel wurde 25,8 Euro genannt.

Keine klare Richtung fanden die Bankwerte. So schlossen BAWAG um 0,06 Prozent höher, während Erste Group um 0,2 Prozent nachgaben. Raiffeisen verloren um 0,6 Prozent.

FACC büßten 4,55 Prozent auf 6,30 Euro ein. Die Analysten der Erste Group haben ihr Kursziel von 9,50 auf 10,00 Euro angehoben. Die Kaufempfehlung "Buy" wurde bestätigt.

Für die Aktien von Polytec haben die Erste Group-Experten die Einstufung von "Accumulate" auf "Hold" gekürzt. Das Kursziel wurde von 5,90 auf 4,70 Euro reduziert. Polytec-Aktien schlossen gut vier Prozent im Minus bei 4,31 Euro./ger/ste/APA/nas