Kommentare, Einschätzungen und Entwicklungen zu Energiethemen, -versorgung und -sicherheit in Deutschland:


BEE fordert vor Europawahl Weiterentwicklung des Green Deals 

Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) hat vor der Europawahl gefordert, dass die Energiewende weiterhin entschlossen vorangetrieben wird. "Europa muss weiter eine treibende Rolle in der globalen Klima- und Energiepolitik einnehmen und den 'European Green Deal' deshalb weiterentwickeln", sagte Simone Peter, Präsidentin des BEE. Deutschland solle die grüne Transformation vorantreiben und dabei nicht nur den Ausbau der erneuerbaren Energien weiter beschleunigen, sondern auch von Speichern, der Sektorenkopplung und von übergreifenden Systemlösungen. "So können wir Wohlstand sichern, Importabhängigkeiten verringern und die Resilienz unseres Kontinents stärken", sagte sie. In einem ersten Schritt sollte ein neues, verbindliches Treibhausgasminderungsziel für 2040 beschlossen werden. In Übereinstimmung mit den Vorschlägen der amtierenden EU-Kommission sowie dem Scientific Advisory Board on Climate Change schlägt der BEE dafür eine Minderung von mindestens 90 bis 95 Prozent im Vergleich zu 1990 vor. Im Einklang mit dem Pariser Klimaschutzabkommen sollte auch ein Meilenstein für 2035 festgelegt werden.


Ifo: EU kann Klimaschutzkosten bis 2050 um 248 Mrd Euro senken 

Eine gemeinsame Energie- und Klimapolitik in der EU kann die Kosten des Klimaschutzes von 2024 bis 2050 um 248 Milliarden Euro senken. Deutschland allein hätte einen Vorteil von 66 Milliarden Euro. Das zeigt eine Studie des Ifo-Instituts für Wirtschafstforschung im Auftrag der IHK für München und Oberbayern, welche die Kosten für Klimaneutralität bis 2050 in Europa berechnet, wie das Institut mitteilte. "Sollte jedes Land in Europa allein Energie- und Klimapolitik betreiben, wäre dies mit hohen Mehrkosten verbunden. Gemeinsamer Klimaschutz ist immer besser als nationaler Klimaschutz", sagte Mathias Mier, Ifo-Forscher und Autor der Studie. Im ungünstigsten Szenario betreibe jedes Land in Europa ab 2031 seinen eigenen Klimaschutz ohne die EU, um bis 2050 klimaneutral zu werden. Dann beliefen sich die Gesamtkosten in der EU auf 8.629 Milliarden Euro. Für Deutschland belaufen sich die Kosten demnach auf 1.882 Milliarden Euro. Schafften es alle Staaten gemeinsam, im Rahmen der EU bis 2050 klimaneutral zu werden, fielen die Gesamtkosten auf 8.381 Milliarden Euro - in Deutschland 1.816 Milliarden Euro. Gelänge es den EU-Staaten im Rahmen des EU-Emissionshandels noch schneller - bis 2039 - klimaneutral zu werden, verringerten sich die Kosten weiter auf 8.310 Milliarden Euro für die EU und 1.800 Milliarden Euro für Deutschland.


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May 15, 2024 07:41 ET (11:41 GMT)