Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Sachsen lockert teilweise geltende strenge Corona-Regeln 

Sachsen will die seit Mitte November geltenden strengen Corona-Regeln teilweise lockern. Unter bestimmten Voraussetzungen sollen unter anderem Kinos, Theater und weitere Kultureinrichtungen ab Freitag kommender Woche wieder öffnen dürfen und Sportveranstaltungen wieder möglich sein, wie Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer und Sozialministerin Petra Köpping am Freitag nach einer Kabinettssitzung sagten. Voraussetzung dafür sei unter anderem die Unterschreitung der Belastungsgrenze in den Krankenhäusern. Auch die bisher begrenzten Öffnungszeiten in der Gastronomie sollen wieder ausgeweitet werden. Touristen sollen wieder in Sachsen übernachten dürfen. Für alle Maßnahmen gilt demnach die 2G- oder 2G-Plus-Regel - für letztere brauchen Geimpfte und Genesene zusätzlich einen Test.


Mehr als 300 Millionen Infektionen weltweit seit Beginn der Pandemie 

Weltweit hat die Zahl der Corona-Infektionen seit Beginn der Pandemie die Marke von 300 Millionen überschritten. Insgesamt wurden bis Freitagnachmittag (16.45 Uhr MEZ) rund um den Globus 300.042.439 Fälle gemeldet, wie eine Berechnung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage von Behördenangaben ergab. Seit der Entdeckung der hochansteckenden Omikron-Variante im November melden viele Staaten Rekord-Infektionszahlen. Dies führte jedoch bislang nicht zu einem entsprechenden Anstieg der Todesfälle. In den vergangenen sieben Tagen wurden weltweit knapp 13,6 Millionen Infektionsfälle registriert, was einem massiven Anstieg von 64 Prozent im Vergleich zur Vorwoche entspricht.


Chef des Corona-Krisenstabs steht unter Personenschutz 

Der Chef des Corona-Krisenstabes im Kanzleramt, Generalmajor Carsten Breuer, steht laut einem Bericht des Spiegel seit seinem Amtsantritt unter Personenschutz. Der Soldat, der für die Bundesregierung den Kampf gegen die Pandemie koordinieren soll, gilt demnach offensichtlich als besonders gefahrdet durch mögliche Ubergriffe von Coronaleugnern. Der General werde daher bei öffentlichen Auftritten durch Feldjäger der Bundeswehr begleitet, zitierte das Magazin seinen Sprecher. Zur konkreten Gefahrdungslage wurden demnach keine Angaben gemacht. Breuer selbst sagte laut Spiegel zu Gesprachspartnern, er habe nie mit einer derartigen Bewachung und Bedrohung gerechnet.


Österreichs Bundeskanzler Nehammer positiv auf Corona getestet 

Der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer ist positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Wie das Bundeskanzleramt in Wien am Freitag mitteilte, ist Nehammer dreifach geimpft und zeigt keine Symptome. Der ÖVP-Politiker erklärte, es gehe ihm gut, es bestehe "kein Grund zur Sorge". Er appellierte an seine Landsleute, sich impfen und boostern zu lassen. Das schütze "mit hoher Wahrscheinlichkeit vor einem schweren Verlauf". Wien bereitet derzeit die verpflichtende Impfung ab Februar vor. Nehammer geht davon aus, dass er sich am Mittwochabend durch einen Sicherheitsbeamten infiziert hat, der tags darauf positiv getestet wurde.


Bund und Länder verkürzen Quarantäne - 2G-Plus in Gastronomie 

Bund und Länder haben sich auf eine Verkürzung der Quarantäne-Pflicht und auf schärfere Regeln für die Gastronomie verständigt. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hält die Maßnahmen für notwendig, um die Pandemie mit der hoch infektiösen Omikron-Variante kontrollieren zu können. Er appellierte zudem an die Bevölkerung, sich impfen zu lassen.Bund und Länder einigten sich darauf, dass es eine Verkürzung von Quarantäne- und Isolationsfristen geben soll. Die Frist wird von 14 Tagen auf 10 Tage verkürzt. Infizierte und Kontaktpersonen können sich aber nach sieben Tagen mit einem PCR-Test oder Schnelltest freitesten. Für die Gastronomie soll wegen der infektiösen Omikron-Variante bundesweit ungeachtet der Corona-Inzidenz eine 2G-Plus-Regel gelten.


Spitzengespräch von Bund und Ländern zu neuen Corona-Maßnahmen 

Vor dem Hintergrund der raschen Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus haben Bund und Länder Beratungen über neue Schutzvorschriften aufgenommen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die Regierungschefinnen und -chefs der Länder tagten ab dem frühen Freitagnachmittag per Video-Konferenz. Laut Beschlussentwurf soll es unter anderem um bundesweit schärfere Beschränkungen für die Gastronomie geben. Gleichzeitig sollen Quarantäne-Fristen verkürzt werden.


Moderna-Chef hält weiteren Booster für notwendig 

Moderna-Chef Stéphane Bancel erwartet, das im Kampf gegen die Pandemie im Herbst erneut Auffrischungsimpfungen notwendig sein werden. Er gehe davon aus, dass die Wirkung der ersten Auffrischungsimpfung mit der Zeit nachlasse und dann eine neue Runde anstehe, sagte der Chef des US-Impfstoffunternehmens. In einer Rede sagte der Vorstandsvorsitzende von Moderna, dass die derzeitige Auffrischungsimpfung ausreichen sollte, um die Menschen durch den Omicron-Anstieg im Winter zu schützen. Er wäre jedoch überrascht, "wenn wir in den kommenden Wochen die Daten erhalten, dass sie über einen längeren Zeitraum hinweg gut halten - ich würde erwarten, dass sie nicht sehr gut halten werden", sagte Bancel in Bezug auf die Stärke des Boosters.


Gesundheitsministerium sieht ausreichend Testkapazitäten 

Das Bundesgesundheitsministerium hat die Kapazitäten für PCR-Coronatests als ausreichend bezeichnet. "Grundsätzlich ... haben wir ausreichend Kapazitäten bisher noch in Deutschland", sagte ein Ministeriumssprecher. Er bezifferte die Kapazitäten auf 2,3 bis 2,4 Millionen PCR-Tests pro Woche und den Abruf in bisherigen Spitzenzeiten auf etwa 1,5 Millionen Tests. Der Aspekt werde auch im Rahmen der Beratungen der Ministerpräsidentenkonferenz über Quarantäneregelungen berücksichtigt. Auch die Kapazitäten in den Laboren spiele eine Rolle. "Aber es bleibt dabei, dass wir insgesamt davon ausgehen, dass wir da auch aufgrund der breiten Infrastruktur an Laboren, die wir haben in Deutschland, ausreichend Kapazitäten vorhalten können", betonte der Sprecher.


Unionsländer fordern vor MPK Wiedereinführung der pandemischen Lage 

Die von der Union geführten Landesregierungen fordern vor den Bund-Länder-Beratungen wegen der absehbaren Omikron-Welle des Coronavirus die Wiedereinführung der im November von den Ampel-Parteien im Bundestag abgeschafften pandemischen Lage. Das geht aus einem Beschlussvorschlag vom Freitagvormittag hervor, den die unionsgeführten Länder in die Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) einbringen und die dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) vorliegt.


Ärzteverband und Labore warnen vor Engpässen bei Testkapazitäten 

Der Ärzteverband Marburger Bund und und der Labor-Verband haben vor Engpässen bei den Corona- Testkapazitäten gewarnt. "Die Omikron-Variante wird auch zu mehr Infektionen bei Beschäftigten in den Laboren führen", sagte die Vorsitzende Susanne Johna den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). Es sei also damit zu rechnen, dass die PCR-Testkapazitäten in Deutschland bald nur noch "eingeschränkt" zur Verfügung stehen. Auch der Verband der medizinischen Labore schlug wegen der erwarteten Menge der Tests Alarm.


Mittelstand für kürzere Quarantänezeiten in allen Bereichen 

Der deutsche Mittelstand hat sich vor dem Bund-Länder-Treffen zur Pandemielage für kürzere Isolations- und Quarantänezeiten in allen Bereichen ausgesprochen. "Ein massiver und flächendeckender Ausfall von Arbeitskräften muss nicht nur in den viel zitierten Kritischen Infrastrukturen vermieden werden", erklärte der Deutsche Mittelstands-Bund (DMB) am Freitag. Ein Großteil der Beschäftigten im deutschen Mittelstand sei geimpft und dürfe nicht länger als unbedingt nötig aus dem Arbeitsleben herausgerissen werden.


Kretschmer warnt vor weiterer Eskalation von Corona-Protesten 

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat vor einer weiteren Eskalation der Corona-Proteste gewarnt. "Es werden auch Bürgermeister, Journalisten, Wissenschaftler und Richter bedroht", sagte Kretschmer den Zeitungen der Funke-Mediengruppe vom Freitag. "Wir müssen die Institutionen unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung verteidigen - auch in den sozialen Medien." Die Radikalisierung finde "auf Grundlage von falschen Informationen statt, die immer weiter verstärkt werden". Deswegen müsse "der Rechtsstaat handeln, bevor es die ersten Toten gibt".

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January 07, 2022 15:37 ET (20:37 GMT)