Die Exekutive der Europäischen Kommission erklärte am Donnerstag in einem Dokument file:///C:/Users/8003243/Downloads/090166e5ea4b65ec.pdf, dass mehr als 85% der Neuwagen im Jahr 2018 drahtlos vernetzt waren und dass bis 2025 mehr als 470 Millionen vernetzte Fahrzeuge auf den Straßen Europas, der Vereinigten Staaten und Chinas unterwegs sein werden.

Die EU hat bereits ein Datengesetz vorgeschlagen, das aber für den Umgang mit Autodaten möglicherweise nicht detailliert genug ist. Eine weitere Maßnahme könnte die Datensätze standardisieren und einen fairen Zugang und Wettbewerb sicherstellen, so die EU-Exekutive.

Der Branchenverband Insurance Europe sagte, eine solche Maßnahme wäre die erste ihrer Art.

Die Autohersteller haben lange Zeit ihre Rolle als "Torwächter" beim Zugriff auf Autodaten, wie z.B. die Fahrgeschwindigkeit, verteidigt, da immer mehr Informationen per Funk übertragen werden.

Versicherer und Autowerkstätten haben sich bei der EU dafür eingesetzt, dass die Fahrer und nicht die Autohersteller entscheiden können, wer direkt auf die Daten ihrer Fahrzeuge zugreifen darf.

Wenn die Autohersteller die Kontrolle über die Daten haben, können sie auch bestimmen, welcher Versicherer oder andere Dienstleister das Fahrzeug versichert.

Wenn der Fahrer das Sagen hätte, wären alle Branchen gleichberechtigt, so Insurance Europe.

"Es besteht die Notwendigkeit, dies zu regulieren, da man dies nicht den Autoherstellern überlassen kann", sagte Nicolas Jeanmart, Leiter des Bereichs Personen- und allgemeine Versicherungen bei Insurance Europe.

"Jeder Autofahrer sollte selbst entscheiden, was er mit seinen Daten machen will und ob er sie mit einem externen Anbieter wie einem Versicherer teilen will."

In der EU gibt es rund 250 Millionen Autos auf den Straßen.

In Ländern wie Großbritannien und Italien bieten die Versicherer den Autofahrern bereits Dienstleistungen über Apps an, aber das Angebot ist lückenhaft. Es wäre einfacher und billiger, sie direkt auf der Grundlage von Fahrzeugdaten anzubieten, so Insurance Europe.

Der europäische Automobilherstellerverband ACEA erklärte, die europäische Autoindustrie habe sich verpflichtet, Zugang zu den von den Fahrzeugen generierten Daten zu gewähren, aber ein unkontrollierter Zugang stelle eine Bedrohung für den Cyberspace, den Datenschutz und die Privatsphäre dar.

"Deshalb sollte jeder EU-Gesetzesrahmen die Sicherheit der Fahrzeuge und ihrer Insassen gewährleisten", sagte ACEA und fügte hinzu, er müsse auch garantieren, dass der Automobilsektor wettbewerbsfähig bleiben könne.