Die neuen Aktien der LiveWire Group Inc, der ehemaligen Tochtergesellschaft von Harley-Davidson für Elektromotorräder, fielen im Nachmittagshandel um 6,2%, nachdem sie bei ihrem Debüt an der US-Börse am Dienstag im frühen Handel um 24% zugelegt hatten, nachdem die Einheit für 1,77 Mrd. Dollar mit einem Blankoscheck-Unternehmen fusioniert hatte.
LiveWire bietet ein EV-Fahrradmodell ab 16.999 $ und ein anderes ab 22.799 $ an. Beides sind saftige Preise in einem Umfeld, in dem das Verbrauchervertrauen schwindet, da die Amerikaner immer noch mit einer rekordverdächtigen Inflation zu kämpfen haben, um die grundlegenden Lebenshaltungskosten zu decken.
"Die Leute werden diese Geräte nicht im Jahr 2023 kaufen, wenn sie mit einer Inflation von 8 oder 9 % konfrontiert sind. Sie werden Lebensmittel kaufen wollen", sagte Jaime Katz, ein leitender Aktienanalyst bei Morningstar.
Letztes Jahr vereinbarte die EV-Einheit eine Fusion mit der Special Purpose Acquisition Company (SPAC) AEA-Bridges Impact Corp.
Die Aktionäre von AEA-Bridges stimmten der Fusion in der vergangenen Woche zu, obwohl die Anleger angesichts einer Rekordzahl von SPACs, die im Jahr 2022 angesichts steigender Zinsen und Marktvolatilität liquidiert werden, immer vorsichtiger werden, was Blankoscheck-Unternehmen angeht. Die Übernahme sollte ursprünglich in der ersten Jahreshälfte abgeschlossen werden.
"Ich denke, es gab wahrscheinlich einen optimaleren Zeitpunkt, um dies zu tun - vielleicht gab es etwas, das die tatsächliche Ausführung erleichterte, so nach dem Motto jetzt oder nie", sagte Katz.
Auf dem Investorentag im Mai prognostizierten die Führungskräfte des Unternehmens einen Absatz von mehr als 100.000 Elektrofahrrädern bis 2026. Wie andere Automobilhersteller hat auch Harley mit Problemen in der Lieferkette zu kämpfen, die sich auf die Fähigkeit auswirken, die Ausstellungsräume während der Hochsaison zu füllen.
Der Vorstandsvorsitzende von Harley, Jochen Zeitz, sagte in einem CNBC-Interview, dass der weltgrößte Motorradhersteller die Versorgung mit seinen Elektrobikes für die "nächsten Jahre" gesichert hat.
Harley brachte sein erstes Elektromotorrad, die LiveWire, im Jahr 2019 auf den Markt, bevor es sich entschied, das Motorrad als eigene Submarke wieder einzuführen. In der Hoffnung, verlorene Marktanteile zurückzuerobern, da die Stammkundschaft der Babyboomer älter wird und das Interesse am Motorradfahren als Freizeitbeschäftigung nachlässt, versucht das Unternehmen aus Milwaukee, mit anderen Herstellern von Elektromotorrädern konkurrenzfähiger zu werden.
Harley-Davidson wird mit einem Anteil von 74% die Mehrheit an LiveWire halten. (Berichte von Bianca Flowers in Chicago und Aishwarya Nair in Bengaluru; Redaktion: Maju Samuel, Jonathan Oatis und Mark Porter)
