Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einer leichteren Eröffnung präsentieren sich die europäischen Aktienmärkten zum Handelsbeginn am Montag. Der DAX fällt um 0,4 Prozent auf 15.094 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,7 Prozent auf 4.150 Punkte nach. "Der Markt dürfte vorsichtig und zurückhaltend in die 'Woche der Notenbanken' starten", so ein Händler bereits vor der Eröffnung. Im MDAX steigen Commerzbank um 1,9 Prozent, die Bank hat ihre Zahlen vorgezogen und für 2022 einen operativen Gewinn ausgewiesen. Damit dürften nun die Aktien der Commerzbank zum 27. Februar in den DAX aufsteigen, denn dann verlässt Linde wegen des Wechsels an die US-Börsen den deutschen Leitindex.

Im Wochenverlauf stehen die Zinsentscheidungen der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank auf der Agenda, daneben tagt auch die Bank of England. Von der Fed wird eine Zinserhöhung um einen viertel Prozentpunkt, von der EZB um einen halben Prozentpunkt fest erwartet. Beide gelten somit als eingepreist. Damit dürften vor allem Abweichungen von der Erwartungshaltung die Kurse stärker bewegen. Daneben geht es allerdings auch darum, wie falkenhaft oder taubenhaft sich die Notenbanker präsentieren werden, wie weit sie die Zinsen also später noch erhöhen werden und wo sie den Zinsgipfel sehen.

Am Anleihemarkt steigen die Renditen aktuell deutlich. Hintergrund dürften deutlich höher als erwartet ausgefallene Inflationsdaten aus Spanien sein, was Spekulationen über eine eher falkenhaftere EZB schürt. Die deutsche Zehnjahresrendite steigt von 2,24 auf 2,29 Prozent.

Am Aktienmarkt verliert der Stoxx-Index der Technologieaktien 1,6 Prozent und führt damit den Abschwung an. Hier belasten ASML mit einem Minus von 2,4 Prozent. Dem Unternehmen drohen Exportbeschränkungen für seine Chipherstellungstechnologie nach China. Der Index der Reise- und Freizeit-Aktien gibt um 1,2 Prozent nach. Ryanair verbilligen sich nach Quartalszahlen um 0,8 Prozent.

Im DAX steigen VW um 1,2 Prozent und Porsche Sportwagen um 0,8 Prozent. Auf der anderen Seite fallen Zalando um 1,9 Prozent und Linde um 1,2 Prozent.

Rheinmetall fallen um 1,7 Prozent. Sie waren lange als erster Nachrücker für Linde gehandelt worden, nun hat aber die Commerzbank mit dem Vorziehen der Zahlen und darin einem operativ positiven Ergebnis als Kriterium für einen Aufstieg in den DAX einen Strich durch die Rechung gemacht. Allerdings haben Rheinmetall nun eine Aufstiegschance für die reguläre DAX-Überprüfung im März.


 PNE brechen ein - Verkauf zunächst abgeblasen 

PNE brechen um 14,5 Prozent ein. Der Mehrheitsaktionär hat den Verkauf seines Aktienpaketes abgesagt. Die von Morgan Stanley kontrollierte Photon Management GmbH ist größte Aktionärin bei dem Windkraftprojektierer. Die nun zurückgezogenen Verkaufspläne waren im Oktober bekannt geworden. Potenzielle Interessenten wären große Infrastrukturfonds gewesen.

Stabilus fallen um 5 Prozent. Der Gasfederhersteller hat zwqar im ersten Geschäftsquartal 2022/23 von einer starken Entwicklung in den Geschäftsbereichen Automotive Powerise und Industrie profitiert. Beim Umsatz und bereinigten Gewinn konnte die im MDAX notierte Gesellschaft zulegen, die Margen litten allerdings unter anderem unter höheren Materialkosten.

Positiv wird gewertet, dass Deutz mit der Beteiligung durch Daimler Truck (-0,4%) nun einen staken Aktionär an Bord geholt hat. Zudem erweitere Deutz damit seinen Kundenkreis, heißt es. Für die Aktie geht es um 4,7 Prozent nach oben.

Nach Vorlage von Geschäftszahlen steigen Philips um 4,8 Prozent. Das Unternehmen weist für das vierte Quartal zwar einen Verlust aus, operativ läuft es aber besser als erwartet.


 
Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.150,18        -0,7%      -27,83      +9,4% 
Stoxx-50                3.845,02        -0,4%      -17,18      +5,3% 
DAX                    15.095,94        -0,4%      -54,09      +8,4% 
MDAX                   28.868,25        -0,7%     -207,61     +14,9% 
TecDAX                  3.186,08        -0,5%      -17,37      +9,1% 
SDAX                   13.148,30        -1,2%     -154,85     +10,3% 
FTSE                    7.744,37        -0,3%      -20,78      +4,2% 
CAC                     7.063,30        -0,5%      -33,91      +9,1% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,30                    +0,06      -0,27 
US-Zehnjahresrendite        3,53                    +0,02      -0,35 
 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %    Mo, 8:03  Fr, 17:30   % YTD 
EUR/USD                   1,0883        +0,2%      1,0865     1,0859   +1,7% 
EUR/JPY                   141,49        +0,3%      140,74     141,05   +0,8% 
EUR/CHF                   1,0029        +0,2%      1,0005     1,0000   +1,3% 
EUR/GBP                   0,8785        +0,2%      0,8768     0,8769   -0,7% 
USD/JPY                   130,00        +0,1%      129,52     129,90   -0,9% 
GBP/USD                   1,2388        -0,0%      1,2392     1,2384   +2,4% 
USD/CNH (Offshore)        6,7518        +0,0%      6,7539     6,7646   -2,5% 
Bitcoin 
BTC/USD                23.591,73        -0,7%   23.691,41  23.101,65  +42,1% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  79,04        79,68       -0,8%      -0,64   -1,8% 
Brent/ICE                  85,89        86,66       -0,9%      -0,77   -0,1% 
GAS                               VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF                  55,01        55,43       -0,8%      -0,42  -23,4% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.922,59     1.928,12       -0,3%      -5,54   +5,4% 
Silber (Spot)              23,69        23,60       +0,3%      +0,08   -1,2% 
Platin (Spot)           1.011,75     1.014,50       -0,3%      -2,75   -5,3% 
Kupfer-Future               4,20         4,22       -0,5%      -0,02  +10,2% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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January 30, 2023 03:41 ET (08:41 GMT)