Von Steffen Gosenheimer

NEW YORK (Dow Jones)--Auch zum Wochenausklang hat sich bei den US-Aktienindizes wenig getan. Bei dem Versuch, Sorgen vor steigenden Zinsen, jüngste Rezessionssignale und durchwachsen ausfallende Quartalsberichte der Unternehmen unter einen Hut zu bringen, ging es erneut seitwärts; dabei sind die Unternehmenszahlen laut Marktteilnehmern bislang weitgehend eher besser ausgefallen als erwartet.

Am Freitag wurde das Abwägen noch dadurch erschwert, dass von S&P Global ermittelte US-Einkaufsmanagerindizes für April besser ausgefallen waren als erwartet. Sie deuten sowohl für die Industrie wie für den Dienstleistungssektor auf Wachstum hin.

"Die Anleger versuchen herauszufinden, ob wir eine Rezession bekommen werden oder nicht", sagte Brent Schutte, Anlageexperte bei Northwestern Mutual Wealth Management. "Deshalb denke ich, dass der Markt um die Marke von 4.100 Punkten hin und her schwankt", ergänzte er mit Blick auf den S&P-500-Index.

Der Dow-Jones-Index verabschiedete sich mit einem Plus von 0,1 Prozent auf 33.809 Punkte ins Wochenende, der S&P-500 und die Nasdaq-Indizes legten ebenfalls minimal zu, der S&P-500 auf 4.134 Punkte. An der Nyse gab es nach ersten Angaben 1.286 (Donnerstag: 952) Kursgewinner und 1.679 (2.018) -verlierer. Unverändert schlossen 105 (86) Titel.

Am Anleihemarkt stiegen die Renditen leicht, weil die gut ausgefallenen Einkaufsmanagerdaten die Spekulation über weiter steigende Zinsen nährten. Beim Dollar tat sich wenig, der Goldpreis büßte 22 Dollar ein auf 1.982 je Feinunze. Er litt unter den steigenden Marktzinsen.

Die Erdölpreise erholten sich um gut ein halbes Prozent von den starken Rücksetzern der Vortage, als sie unter Rezessionssorgen gelitten hatten. Die Wochenbilanz bei den Ölpreisen war damit das erste mal in den vergangenen fünf Wochen negativ.


   Musik spielt bei Einzelwerten 

Während sich in der Breite am Aktienmarkt weiter wenig tat, spielte die Musik bei den Einzelwerten. Mit Procter & Gamble legte ein Konsumunternehmen Geschäftszahlen vor, das als eher wenig konjunkturempfindlich gilt. Die Zahlen kamen gut an, sie waren besser ausgefallen als erwartet. Der Kurs gewann 3,5 Prozent

Tesla stabilisierten sich nach dem fast 10-prozentigen Rücksetzer am Vortag um 1,3 Prozent. Der Elektroautobauer hatte mitgeteilt, die Preise für das Model S and das Model X zu erhöhen, nachdem er gerade erst Quartalszahlen vorgelegt hatte, die gewinnseitig nach diversen Preissenkungen schwach ausgefallen waren.

Meta Platforms gaben minimal nach. Unternehmenschef Mark Zuckerberg hat weitere Entlassungen nicht ausgeschlossen, nachdem die Facebook-Mutter seit November angekündigt hat, 21.000 Mitarbeiter zu entlassen, was fast einem Viertel der Belegschaft entspricht.

Schlumberger verloren 4,2 Prozent. Der Ölfelddienstleister schlug zwar die Erwartungen des Marktes und lieferte einen positiven Ausblick, allerdings kam der schwächer als prognostiziert ausgefallene Cashflow sehr schlecht an. Zudem verstimmten Aussagen, dass die Aktivitäten in Nordamerika 2023 ihren Höhepunkt erreichen könnten. Der Kurs des Wettbewerbers Baker Hughes büßte 1,4 Prozent ein.

Die Eisenbahngesellschaft CSX (+3,3%) profitierte im Berichtsquartal vor allem von höheren Preisen und einer gestiegenen Nachfrage nach Kohle.

Das Windkraftunternehmen Broadwind Energy (+12,6%) setzte mehr um als erwartet. Contextlogic machten einen Satz um knapp 19 Prozent nach oben, nachdem der Betreiber der E-Commerce-Plattform Wish einen Aktienrückkauf angekündigt hatte. Eine Aktienplatzierung drückte den Aktienkurs des Raumfahrt-Dienstleisters Sidus Space um 25,4 Prozent.


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INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                33.808,96        +0,1%         22,34          +2,0% 
S&P-500              4.133,52        +0,1%          3,73          +7,7% 
Nasdaq-Comp.        12.072,46        +0,1%         12,90         +15,3% 
Nasdaq-100          13.000,77        +0,1%         14,79         +18,8% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,17         +3,1          4,14          -25,3 
5 Jahre                  3,66         +3,7          3,62          -33,9 
7 Jahre                  3,61         +2,9          3,58          -35,7 
10 Jahre                 3,57         +3,1          3,54          -31,4 
30 Jahre                 3,77         +2,7          3,75          -19,8 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Fr, 8:12 Uhr  Do, 17:30 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0990        +0,2%        1,0962         1,0970   +2,7% 
EUR/JPY                147,38        +0,1%        146,64         147,07   +5,0% 
EUR/CHF                0,9805        +0,2%        0,9794         0,9812   -0,9% 
EUR/GBP                0,8832        +0,2%        0,8820         0,8811   -0,2% 
USD/JPY                134,09        -0,1%        133,87         134,07   +2,3% 
GBP/USD                1,2443        +0,0%        1,2427         1,2451   +2,9% 
USD/CNH (Offshore)     6,8982        +0,2%        6,8960         6,8774   -0,4% 
Bitcoin 
BTC/USD             27.194,71        -3,6%     28.154,12      28.690,42  +63,8% 
 
 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               77,80        77,37         +0,6%          +0,43   -3,0% 
Brent/ICE               81,60        81,10         +0,6%          +0,50   -3,8% 
GAS                            VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF               40,85        40,57         +0,7%          +0,29  -47,2% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.982,20     2.004,60         -1,1%         -22,40   +8,7% 
Silber (Spot)           25,05        25,38         -1,3%          -0,33   +4,5% 
Platin (Spot)        1.126,78     1.098,00         +2,6%         +28,78   +5,5% 
Kupfer-Future            3,99         4,03         -1,0%          -0,04   +4,5% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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April 21, 2023 16:07 ET (20:07 GMT)