Ein Blick auf den bevorstehenden Tag an den asiatischen Märkten.

Der Appetit der Anleger auf Aktien und Risikoanlagen scheint nicht nachzulassen. Da am Dienstag in Asien keine größeren marktbewegenden Wirtschaftsdaten oder Ereignisse anstehen, dürfte dies den Weg für weitere Kursgewinne auf dem gesamten Kontinent ebnen, wenn der Handel beginnt.

Die Bewegungen an den globalen Märkten am Montag spiegeln das "FOMO" wider, das die anhaltende Risiko-Rallye zu befeuern scheint. Volatilität, Dollar, Anleiherenditen und geopolitische Unsicherheiten stiegen alle in unterschiedlichem Ausmaß, doch die Aktien legten trotzdem zu.

Die "Angst, etwas zu verpassen" - die nach Ansicht mancher gar nicht so weit von "irrationalem Überschwang" entfernt ist - ist eine starke Kraft. Aber sie kann auch ein Warnsignal sein, vor allem, wenn sich langjährige Marktbären der Raserei anschließen.

Der US-Aktienstratege von Morgan Stanley, Mike Wilson, war in den letzten Jahren nicht der einzige Bär an der Wall Street, aber er war sicherlich einer der prominentesten.

Am Montag haben er und sein Team ihre 12-Monats-Prognose für den S&P 500 auf 5400 Punkte angehoben. Das sind nur etwa 2% mehr als am Freitag, aber 20% mehr als ihre vorherige Prognose von 4500.

Es bleibt abzuwarten, ob Wilsons Kehrtwende ein Zeichen dafür ist, dass der Überschwang der Anleger irrational geworden ist. Im Moment jedoch, zumindest bis zu den Ergebnissen des Chipherstellers Nvidia am Mittwoch, haben die Bullen die Märkte fest im Griff.

Und auch Asien genießt die Fahrt.

Der MSCI Asia ex-Japan Aktienindex stieg am Montag mit seinem siebten Anstieg in Folge auf ein Zwei-Jahres-Hoch und verzeichnete damit den besten Anstieg seit Januar letzten Jahres. Ein weiterer Anstieg am Dienstag wird seinen besten Lauf seit August-September 2021 besiegeln.

Der japanische Nikkei ist zum ersten Mal seit über einem Monat wieder über 39.000 Punkte gestiegen, und der Dollar ist wieder über 156,00 Yen gestiegen. Der Dollar liegt nun mehr oder weniger einen Yen von dem Punkt entfernt, an dem die japanischen Behörden nach allgemeiner Auffassung am 1. Mai eine Intervention zum Kauf von Yen durchgeführt haben.

Eine Intervention scheint im Moment unwahrscheinlich, aber Devisenhändler werden nicht selbstzufrieden sein. Die jüngsten Daten der Commodity Futures Trading Commission zeigen, dass die Spekulanten ihre Netto-Short-Positionen auf den Yen in der dritten Woche reduziert haben, allerdings nicht sehr stark.

Das wichtigste Ereignis im asiatischen und pazifischen Kalender am Dienstag ist die Veröffentlichung des Protokolls der Sitzung der Reserve Bank of Australia vom 7. Mai.

Die RBA wies die Gerüchte über eine kurzfristige Zinserhöhung zurück, stellte aber auch eine Zinssenkung in den kommenden Monaten nicht in Aussicht. Der Aussie-Dollar hat sich seither wieder gefangen und ist auf ein Viermonatshoch knapp über $0,67 gestiegen.

Die australischen Zinsmärkte preisen eine Zinssenkung um 25 Basispunkte nicht vor April nächsten Jahres ein.

Hier sind die wichtigsten Entwicklungen, die den Märkten am Dienstag eine neue Richtung geben könnten:

- Protokoll der Sitzung der Reserve Bank of Australia

- Australisches Verbrauchervertrauen (Mai)

- Indonesiens Regierung stellt dem Parlament Wirtschaftsprognosen für 2025 vor