Am Anleihemarkt legten die Renditen leicht zu. Der weiter gestiegene Inflationsdruck in den USA dürfte die US-Notenbank in ihrem Zinserhöhungskurs bestätigen, hieß es. Das Haupthindernis für die Fed sei der angespannte Arbeitsmarkt. Analysten gehen davon aus, dass sich die Schaffung von Arbeitsplätzen im September verlangsamt hat. Der offizielle US-Arbeitsmarktbericht wird am kommenden Freitag veröffentlicht. Die Rendite 10-jähriger Papiere stieg um 1,2 Basispunkte auf 3,80 Prozent.

+++++ DEVISENMARKT +++++


DEVISEN          zuletzt        +/- %   0:00 Uhr  Fr, 17:13 Uhr    % YTD 
EUR/USD           0,9795        -0,0%     0,9797         0,9803   -13,9% 
EUR/JPY           141,91        +0,1%     141,76         141,78    +8,4% 
EUR/CHF           1,0138        -0,1%     1,0136         1,0185    -6,9% 
EUR/GBP           0,8802        +0,5%     0,8759         0,8781    +4,8% 
USD/JPY           144,90        +0,1%     144,70         144,61   +25,9% 
GBP/USD           1,1130        -0,5%     1,1187         1,1165   -17,8% 
USD/CNH           7,1469        +0,2%     7,1305         7,1281   +12,5% 
Bitcoin 
BTC/USD        19.111,86        -0,5%  19.201,55      20.133,61   -58,7% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Am Devisenmarkt gab der Dollar zwischenzeitliche Gewinne wieder ab und zeigte sich kaum verändert. Analyst Chris Turner von ING sieht die Gründe für die Dollar-Stärke aber als weiter intakt. Die Aussicht auf weitere Zinserhöhungen in den USA und die Nachfrage nach sicheren Häfen aufgrund wirtschaftlicher und geopolitischer Risiken dürften dafür sorgen, dass etwaige Verluste nur vorübergehend seien.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS


ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex          81,68        79,49      +2,8%          +2,19   +16,1% 
Brent/ICE          87,29        85,14      +2,5%          +2,15   +18,7% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Die Ölpreise verloren bis zu 1,8 Prozent. Hier belasteten weiter Sorgen vor einer sinkenden Nachfrage, wobei die aggressive Straffung der Geldpolitik durch die Zentralbanken das Risiko einer Rezession erhöhe, hieß es. "Die Aussichten für die Rohölnachfrage werden von den Wirtschaftsdaten und Unternehmensberichten nicht gerade begünstigt", so Edward Moya von Oanda. Er erwartet, dass sich die Preise gegen Ende des Jahres stabilisieren werden. Die Ölpreise legen am Montag im asiatischen Handel kräftig zu. Die Opec+ zieht wegen der deutlich gefallenen Ölpreise offenbar die drastischste Produktionskürzung seit Beginn der Corona-Pandemie in Erwägung. Bei dem Treffen am 5. Oktober in Wien strebe die OPEC+ eine Reduzierung ihrer Förderquoten um mehr als eine Millionen Barrel pro Tag (bpd) an, sagten mit den Plänen vertraute Personen.

METALLE


METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)     1.664,53     1.660,53      +0,2%          +3,99    -9,0% 
Silber (Spot)      19,29        19,03      +1,4%          +0,27   -17,2% 
Platin (Spot)     863,70       864,55      -0,1%          -0,85   -11,0% 
Kupfer-Future       3,39         3,43      -1,1%          -0,04   -23,3% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Mit dem wenig veränderten Dollar erholte sich der Goldpreis. Übergeordnet dürften weiter kräftig steigende Zinsen zur Eindämmung der Inflation das zinslose Edelmetall aber belasten, hieß es.

+++++ MELDUNGEN SEIT FREITAG 17.30 UHR +++++

UKRAINE-KRIEG

- Die USA halten einen russischen Einsatz von Atomwaffen im Ukraine-Krieg für möglich, sehen derzeit aber keine Anzeichen für einen unmittelbar bevorstehenden Angriff dieser Art. Der Nationale Sicherheitsberater im Weißen Haus, Jake Sullivan, sagte am Freitag, es gebe angesichts des "atomaren Säbelrasselns" des russischen Präsidenten Wladimir Putin das "Risiko", dass der Kreml-Chef einen solchen Angriff in Erwägung ziehen könnte.

- Der UN-Sicherheitsrat hat sich am Freitag mit der Annexion von vier ukrainischen Regionen durch Russland befasst. Russland blockierte dabei mit einem Veto eine Resolution, mit der die vorausgegangenen "illegalen" Referenden in den ukrainischen Gebieten verurteilt werden sollten.

- US-Außenminister Antony Blinken hat Äußerungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin über eine angebliche Verantwortung des Westens für die Lecks an den Nord-Stream-Pipelines entschieden zurückgewiesen.

- Die G7-Staaten haben die "illegale Annexion" von vier ukrainischen Regionen durch Russland scharf kritisiert und angekündigt, diese niemals anzuerkennen. "Wir werden weder diese vorgeblichen Annexionen noch die mit vorgehaltener Waffe durchgeführten fingierten 'Referenden' jemals anerkennen", hieß es in einer am Freitag veröffentlichten Erklärung der G7-Außenminister.

- Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die Annexion ukrainischer Regionen durch Russland verurteilt und Moskau vor dem Einsatz von Atomwaffen gewarnt.

- Aus der beschädigten Gaspipeline Nord Stream 2 tritt kein Gas mehr aus. Der Druck in der Gasleitung in der Ostsee sei mittlerweile auf das gleiche Niveau wie der Wasserdruck gefallen, sagte Ulrich Lissek, Sprecher der Betreiberfirma, der Nachrichtenagentur AFP.

NATO

Die Türkei will den Nato-Beitritten Schwedens und Finnlands nach Angaben von Präsident Recep Tayyip Erdogan erst dann zustimmen, wenn die Länder "ihre Versprechen einhalten".

OPEC

Die Organisation der Erdölexportländer Opec+ zieht wegen der deutlich gefallenen Ölpreise offenbar die drastischste Produktionskürzung seit Beginn der Corona-Pandemie in Erwägung. Bei dem Treffen am 5. Oktober in Wien strebe die OPEC+ eine Reduzierung ihrer Förderquoten um mehr als eine Millionen Barrel pro Tag (bpd) an, sagten mit den Plänen vertraute Personen. Dies könnte die weltweite Wirtschaftsentwicklung unter Druck setzen.

BRASILIEN

Mit einem wider Erwarten knappen Sieg hat der linke Spitzenkandidat Luiz Inácio Lula da Silva die erste Runde der Präsidentschaftswahl in Brasilien für sich entschieden. Wie das Oberste Wahlgericht am Sonntagabend (Ortszeit) auf seiner Webseite bekanntgab, gewann Lula 47,97 Prozent, während Amtsinhaber Jair Bolsonaro 43,6 Prozent für sich verbuchen konnte. Damit treten die beiden Kandidaten am 30. Oktober in einer Stichwahl gegeneinander an.

RATING GROSSBRITANNIEN

Die Ratingagentur S&P hat den Ausblick für das "AA"-Rating auf "negativ" von "stabil" gesenkt. S&P begründete diesen Schritt mit der Sorge um die Haushaltslage des Vereinigten Königreichs. Die Ratingagentur geht davon aus, dass sich das britische Staatsdefizit bis 2025 jährlich um durchschnittlich 2,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausweiten wird. Bislang hatte S&P einen Rückgang erwartet

RATING TÜRKEI

Die Ratingagentur S&P hat die Bonitätsbewertung auf "B" von "B+" gesenkt. Der Ausblick ist stabil. Die lockeren geld- und fiskalpolitischen Rahmenbedingungen und die niedrigen Nettofremdwährungsreserven würden die türkische Lira für neuerliche Volatilität anfällig machen, was sich entsprechend auf die Finanzstabilität und die Staatsfinanzen auswirken würde, erklärte die Ratingagentur.

GROSSBRITANNIEN

Premierministerin Liz Truss hat Fehler bei der Einführung ihrer umstrittenen Steuersenkungen eingeräumt. "Ich stehe zu dem angekündigten Paket", sagte Truss dem Fernsehsender BBC am Sonntag zum Start des Tory-Parteitags. "Ich sehe aber ein, dass wir es besser hätten vorbereiten sollen."

LETTLAND

In Lettland ist die Partei des EU- und Nato-freundlichen Ministerpräsidenten Krisjanis Karins als Sieger aus der Parlamentswahl hervorgegangen.

1&1

Wie der Telekommunikationsanbieter mitteilte werde nun mit einem EBITDA von rund 690 Millionen Euro gerechnet, nachdem zuvor 671,9 Millionen Euro in Aussicht gestellt worden waren. Der Service-Umsatz dürfte unverändert bei etwa 3,2 Milliarden Euro liegen.

UNITED INTERNET

Das Internet-Unternehmen rechnet unter anderem aufgrund leicht geringerer Aufwendungen für den 1&1 Netzaufbau nun mit einem EBITDA von rund 1,27 (bisher: 1,259) Milliarden Euro. Beim Umsatz werden weiterhin etwa 5,85 Milliarden Euro erwartet, hieß es in einer Mitteilung.

NAGARRO

Der Vize Aufsichtsratschef, Detlef Dinsel, legt "aus wichtigen persönlichen Gründen" sein Aufsichtsratsmandat zum 30. September 2022 nieder. Der Vorstand will kurzfristig einen Antrag beim zuständigen Amtsgericht München auf Nachbesetzung des vakanten Aufsichtsratssitzes stellen.

PROSIEBEN / RTL

Der Prosieben-Finanzvorstand hat sich entschieden gegen ein Zusammengehen mit Wettbewerber RTL ausgesprochen. "Wir sind als Prosiebensat1 fest davon überzeugt, allein gut gegen alle Wettbewerber bestehen zu können", sagte Ralf Peter Gierig dem Finanzmagazin Focus Money. Eine Verbindung mit RTL, wie von Bertelsmann-Chef Thomas Rabe immer mal wieder ins Gespräch gebracht, sei "nicht mal in der Theorie realistisch".

SIXT

Der Autovermieter bekommt den sich abzeichnenden Wirtschaftsabschwung bislang noch nicht zu spüren, und blickt zuversichtlich in die Zukunft. "Die schwächere Konjunktur spüren wir derzeit noch nicht", sagte Finanzvorstand Kai Andrejewski der Börsen-Zeitung. "Trotz der wachsenden Unsicherheiten gehen wir von einer im Großen und Ganzen stabilen Entwicklung aus."

ABB

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October 03, 2022 01:35 ET (05:35 GMT)