Dank positiver US-Vorgaben ist es im nachbörslichen Handel am Donnerstag mit den Kursen leicht nach oben gegangen. Die Wall Street hatte zwischenzeitliche Verluste wettgemacht und ins Plus gedreht. Die Aktien von Koenig & Bauer stiegen um 4,4 Prozent, nachdem der Druckmaschinenhersteller vorläufige Zahlen für 2022 vorgelegt hatte. 1&1 gewannen 1,3 Prozent. Der Mobilfunkanbieter wirft Vodafone vor, ihn beim Ausbau seines 5G-Mobilfunknetzes zu behindern, weshalb die Tochter 1&1 Mobilfunk GmbH am Freitag beim Bundeskartellamt eine Beschwerde einreichen wird. Adler tendierten 3,4 Prozent höher. Der Immobilienkonzern hat die Kündigung von Anleihen seiner Tochter AGPS BondCo durch zwei Anleihegläubiger als unwirksam bezeichnet.

USA - AKTIEN

Etwas fester - Die Verlustserie der US-Aktien hat am Donnerstag ein vorläufiges Ende gefunden. Die Technologiewerte erhielten Unterstützung durch Nvidia. Der Chiphersteller hatte zwar schwache, aber doch besser als erwartet ausgefallene Ergebnisse vorgelegt. Konjunkturdaten nährten zwar zeitweilig Inflations- und Zinssorgen, die sich letztlich aber nicht durchsetzten: So ist der BIP-Deflator gegenüber vorläufigen Daten gestiegen. Die Zahl der Erstanträge war in der Vorwoche erneut niedrig und überdies geringer als erwartet. Und der Chicago Fed National Activity Index erholte sich im Januar und rückte dabei in positives Terrain vor. Bei Nvidia (+14%) überraschte neben den Zahlen der Ausblick positiv. Im Sog von Nvidia verteuerten sich AMD um 4,1 Prozent. Intel hinkte mit einem Plus von 0,5 Prozent hinterher. Das Unternehmen hatte am Mittwoch seine Dividende kräftig gekürzt, um unter anderem verstärkt in die Entwicklung neuer Produkte investieren zu können. Analysten lobten diese Entscheidung. Nach Meinung von Morgan Stanley dürfte sie dazu beitragen, die Talfahrt der Aktie zu stoppen; die Bank hat Intel auf "Equalweight" hochgestuft. Ebay büßten 5,2 Prozent ein. Dass der Umsatz trotz eines Rückgangs immer noch besser als erwartet ausfiel und auch der bereinigte Gewinn die Erwartung übertraf, half nicht. Der Markt habe den Umsatzrückgang, das gesunkene Warenhandelsvolumen und die niedrigere Zahl der aktiven Nutzer des Online-Auktionshauses in den Vordergrund gestellt, hieß es. Die nachlassende Nachfrage nach Corona-Impfstoffen hat Moderna (-6,7%) im vierten Quartal einen Umsatz- und Gewinneinbruch beschert.

USA - ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,70            0          4,70           27,5 
5 Jahre                  4,11         -4,5          4,16           11,1 
7 Jahre                  4,03         -4,1          4,07            6,1 
10 Jahre                 3,88         -4,3          3,92            0,1 
30 Jahre                 3,88         -3,6          3,91           -9,2 
 

Anleihen legten zu. Im Gegenzug kamen die am Dienstag kräftig gestiegenen Renditen weiter zurück. Nach dem Fed-Protokoll am Vortag warteten die Anleger auf neue Impulse, hieß es.

+++++ DEVISENMARKT +++++


DEVISEN          zuletzt        +/- %   0:00 Uhr  Do, 17:31 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0600        +0,0%     1,0596         1,0594   -1,0% 
EUR/JPY           142,70        -0,0%     142,72         142,73   +1,7% 
EUR/CHF           0,9898        +0,1%     1,0713         0,9892   +0,0% 
EUR/GBP           0,8818        +0,0%     0,8818         0,8811   -0,4% 
USD/JPY           134,63        -0,0%     134,69         134,74   +2,7% 
GBP/USD           1,2021        +0,0%     1,2018         1,2024   -0,6% 
USD/CNH           6,9395        +0,3%     6,9196         6,9156   +0,2% 
Bitcoin 
BTC/USD        23.860,74        -0,1%  23.882,14      23.932,80  +43,7% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Dollar behauptete seine jüngsten Gewinne. Der Euro pendelte im späten US-Handel um 1,06 Dollar.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS


ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          75,98        75,39      +0,8%          +0,59   -5,7% 
Brent/ICE          82,83        82,21      +0,8%          +0,62   -3,4% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Die Ölpreise legten zu, nachdem sie in diesem Monat bereits um 5 Prozent gefallen waren. Die US-Sorte WTI verteuerte sich um rund 2 Prozent auf 75,39 Dollar je Barrel. Der Brent-Preis stieg in ähnlichem Umfang. Am Markt war von einer Erholungsbewegung die Rede. Die überraschend deutlich gestiegenen US-Rohölvorräte belasteten nicht, nachdem schon der Branchenverband API am späten Mittwoch einen kräftigen Lageraufbau vermeldet hatte.

METALLE


METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.824,92     1.824,30      +0,0%          +0,62   +0,1% 
Silber (Spot)      21,31        21,35      -0,2%          -0,04  -11,1% 
Platin (Spot)     951,18       947,00      +0,4%          +4,18  -10,9% 
Kupfer-Future       4,06         4,06      +0,0%          +0,00   +6,6% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Goldpreis gab nach seiner Vortagsschwäche geringfügig weiter nach. Die Feinunze zeigte sich 0,1 Prozent niedriger bei 1.823 Dollar.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++

UKRAINE-KRIEG

- Kurz vor dem ersten Jahrestag des Ukraine-Kriegs haben die UN-Mitgliedstaaten mit breiter Mehrheit eine Friedenslösung und einen russischen Truppenabzug gefordert. In einer Sondersitzung der UN-Vollversammlung stimmten am Donnerstag 141 der 193 Mitgliedstaaten für eine entsprechende Resolution. Sieben Staaten stimmten gegen den Text, 32 Staaten - darunter China und Indien - enthielten sich.

- Die USA wollen die ukrainische Armee im Kampf gegen Russland mit weiterer Militärhilfe im Umfang von 2 Milliarden US-Dollar unterstützen. Dies gab der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan im Fernsehsender CNN bekannt.

- Zum ersten Jahrestag des russischen Einmarsches in der Ukraine hat China beide Seiten zu direkten Verhandlungen und zum Schutz von Zivilisten aufgerufen. Das Außenministerium in Peking veröffentlichte am Freitag auf seiner Website einen entsprechenden Zwölf-Punkte-Plan zur "politischen Beilegung" der Krise.

KONJUNKTUR GROSSBRITANNIEN

Das Verbrauchervertrauen hat sich im Februar stärker als erwartet verbessert. Das Forschungsunternehmen GfK gab bekannt, dass sein Barometer für das Verbrauchervertrauen im Februar von minus 45 im Januar auf minus 38 gestiegen ist. Dies ist der höchste Wert seit April und kehrt den Rückgang vom letzten Monat mehr als um. Es handelt sich um die größte monatliche Stimmungsverbesserung seit März 2021. Erwartungen von Ökonomen, die im Mittel nur eine Verbesserung bis auf minus 43 erwartet hatten, wurden damit übertroffen. Allerdings ist das Vertrauensniveau immer noch stark gedrückt.

NORDKOREA

Inmitten anhaltender Spannungen hat Nordkorea den dritten Raketentest innerhalb weniger Tage ausgeführt. Nach Angaben nordkoreanischer Staatsmedien wurden am Freitagfrüh (Ortszeit) vier Marschflugkörper des Typs Hwasal-2 in das Ostmeer abgefeuert, das auch Japanisches Meer genannt wird.

TARIFSTREIT ÖFFENTLICHER DIENST

In der Tarifrunde für die 2,4 Millionen Angestellten von Bund und Kommunen haben die Arbeitgeber ein erstes Angebot vorgelegt. Es umfasse eine lineare Erhöhung der Löhne um 3 in diesem und von weiteren 2 Prozent im kommenden Jahr, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser. Bestandteil des Arbeitgeberangebots sind demnach auch steuer- und abgabenfreie Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2.500 Euro verteilt über zwei Jahre. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und der Deutsche Beamtenbund (DBB) fordern 10,5 Prozent, monatlich jedoch mindestens 500 Euro mehr Gehalt.

BASF

lässt sein ursprünglich bis Jahresende geplantes Aktienrückkaufprogramm vorzeitig auslaufen. Im Einklang mit den Unternehmensprioritäten für die Mittelverwendung und angesichts der gravierenden Veränderungen in der Weltwirtschaft im Laufe des Jahres 2022 habe der Vorstand entschieden, das Aktienrückkaufprogramm vorzeitig zu beenden. Bis zum 17. Februar seien Aktien im Volumen von 1,4 Milliarden Euro zurückgekauft worden, das ursprüngliche Zielvolumen habe bei bis zu 3 Milliarden Euro gelegen.

BASF

Dem im Oktober angekündigten Sparprogramm mit einem jährlichen Volumen von 500 Millionen Euro sollen voraussichtlich rund 2.600 Stellen in Unternehmens- und Service-Bereichen, in Forschung und Entwicklung (F&E) sowie in der Konzernzentrale zum Opfer fallen. Überdies plant BASF an seinem größten Standort Ludwigshafen massive Einschnitte in der Produktion, wie das Unternehmen bei Vorlage der Bilanz mitteilte.

SIEMENS

Aufsichtsratschef Jim Hagemann Snabe plant, sich in zwei Jahren auf der Hauptversammlung Anfang 2025 nicht wieder zur Wahl stellen. Der Däne begründe dies damit, dass er dem Kontrollgremium dann zwölf Jahre angehöre und laut Corporate-Governance-Kodex für gute Unternehmensführung nicht mehr als unabhängig gelte, berichtet die Wirtschaftswoche unter Berufung auf Konzerninsider.

1&1

wirft Vodafone vor, ihn beim Ausbau seines 5G-Mobilfunknetzes zu behindern, und schaltet die Kartellbehörden ein. Die Tochter 1&1 Mobilfunk GmbH werde am Freitag beim Bundeskartellamt eine Beschwerde einreichen, teilte der Konzern mit. Durch Verzögerungen bei der Bereitstellung von Antennenstandorten durch die Vodafone-Tochter Vantage Towers könne der Netzstart geringfügig verzögern.

ADLER

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February 24, 2023 01:54 ET (06:54 GMT)