Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ TAGESTHEMA +++++

Mit Blick auf die Ukraine-Krise nehmen die Warnungen und Mahnungen von allen Seiten zu:

- Der britische Premierminister Boris Johnson sieht noch eine Chance für eine diplomatische Lösung im Ukraine-Konflikt. "Es gibt noch ein Zeitfenster für Deeskalation und Diplomatie", erklärte ein Sprecher des Regierungschefs am Sonntagabend.

- Russland hat sich besorgt über den Abzug von OSZE-Beobachtern aus der Ukraine gezeigt. Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) habe ihre Mitglieder, darunter Russland, über die Entscheidung mehrerer Länder informiert, "ihre an der Sonderbeobachtungsmission in der Ukraine beteiligten Bürger 'aufgrund der Verschlechterung der Sicherheitslage' zu verlegen", sagte eine Sprecherin des russischen Außenministeriums.

- Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat US-Präsident Joe Biden für die "kommenden Tage" nach Kiew eingeladen. "Ich bin überzeugt, dass Ihr Besuch in Kiew in den kommenden Tagen (...) ein starkes Signal wäre und zur Stabilisierung der Lage beitragen würde", wird der Präsident aus einem Telefonat der beiden Staatschefs zitiert.

- Russland ist nach Einschätzung des norwegischen Militärgeheimdienstes bereit für ein breites Spektrum an russischen Militäreinsätzen in der Ukraine.

- Angesichts der Ukraine-Krise verlegen die US-Streitkräfte Kampfjets vom Typ F-16 von Deutschland nach Rumänien.

- Die USA haben erneut eindringlich vor einem möglichen baldigen Einmarsch Russlands in die Ukraine gewarnt. Der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, sagte am Freitag, es gebe die "sehr eindeutige Möglichkeit, dass Russland sich für ein militärisches Vorgehen entscheidet".

- Die USA schicken in der Ukraine-Krise 3.000 weitere Soldaten nach Polen.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN ++++++

Es veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen:

15:00 US/3M Co, Strategie-Update und Ausblick (virtuell)

22:30 AU/BHP Group Ltd, Ergebnis 1H, Melbourne

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


INDEX                         Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      4.414,00  +0,1% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  14.238,25  -0,0% 
Nikkei-225                27.079,59  -2,2% 
Hang-Seng-Index           24.551,21  -1,4% 
Kospi                      2.704,48  -1,6% 
Shanghai-Composite         3.422,09  -1,2% 
S&P/ASX 200                7.243,90  +0,4% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Überwiegend mit Abgaben zeigen sich die ostasiatischen Aktienmärkte zu Beginn der neuen Woche. Marktteilnehmer verweisen auf die schwachen Vorgaben der Wall Street, wo die offenbar weiter zunehmenden Spannungen um den Ukraine-Konflikt im Handelsverlauf für Verkäufe gesorgt hatten. Die Stimmen ebben nicht ab, wonach eine Invasion Russlands noch im Wochenverlauf nicht auszuschließen sein soll. Daneben belasteten weiter die Zinssorgen die Stimmung an den US-Börsen. Vor dem Hintergrund der stärker als erwartet gestiegenen US-Verbraucherpreise für Januar wird nun mehrheitlich mit einer Zinserhöhung durch die US-Notenbank auf der Sitzung im März um 50 Basispunkte gerechnet. Sogar eine außerplanmäßige Zinsanhebung scheint nicht ausgeschlossen. Vor allem die Börse in Tokio zeigte sich sehr schwach. Hier gab es noch Nachholbedarf, nachdem dort am Freitag aufgrund eines Feiertages nicht gehandelt worden war. Die Krise um die Ukraine treibt auch die Ölpreise immer weiter nach oben, weil als Folge über eine Verknappung des Ölangebots insbesondere aus Russland spekuliert wird. Brent-und WTI-Öl verteuern sich auf den erreichten Siebenjahreshochs weiter. Davon profitieren die Ölwerte in der Region. An den Börsen stehen dagegen vor allem zinssensitive Technologiewerte unter Druck.

US-NACHBÖRSE

Eine Stabilisierung gab es bei den Aktien von Goodyear nach dem Absturz von gut 27 Prozent im regulären Handel. Die Titel legten um 0,8 Prozent zu. Der Reifenhersteller hat im vierten Quartal dank der Akquisition des Konkurrenten Cooper Tire mehr verdient und umgesetzt als erwartet. Der Inflationsdruck werde allerdings anhalten, kündigte CEO Richard J. Kramer an. Unter Druck standen dagegen die Aktien von Sonoma Pharmaceuticals, für die es nach den Zahlen für das dritte Geschäftsquartal um 7,2 Prozent nach unten ging.

WALL STREET


INDEX                 zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                34.738,06      -1,4%       -503,53          -4,4% 
S&P-500              4.418,62      -1,9%        -85,46          -7,3% 
Nasdaq-Comp.        13.791,15      -2,8%       -394,49         -11,9% 
Nasdaq-100          14.253,84      -3,1%       -451,80         -12,7% 
 
                     Freitag   Donnerstag 
Umsatz NYSE (Aktien) 1,09 Mrd  1,00 Mrd 
Gewinner               967       856 
Verlierer            2.393     2.526 
Unverändert            143       119 
 

Schwach - Den zweiten Tag in Folge ging es kräftig abwärts. Zinssorgen und diesmal vor allem die Zuspitzung in der Ukraine-Krise sorgten dafür, dass sich die Anleger vorsichtshalber von Aktien trennten. Goodyear verdiente im vierten Quartal dank der Akquisition des Konkurrenten Cooper Tire zwar mehr und setzte auch mehr um, allerdings fiel der Ausblick so enttäuschend aus, dass die Aktie ihren schwärzesten Tag seit 35 Jahren erlebte und um gut 27 Prozent abstürzte. Beim Sportbekleidungshersteller Under Armour (-12,5%) schrumpfte im vierten Quartal der Gewinn. Yelp übertraf zum zweiten Mal überhaupt in einem Geschäftsjahr die Umsatzmarke von 1 Milliarde Dollar und schlug damit die Analystenprognosen. Die Aktie des Empfehlungsportals kletterte um 4,1 Prozent. Für Expedia ging es um 2,7 Prozent nach unten. Während der Gewinn die Erwartung übertraf, fiel der kräftige Umsatzanstieg minimal schwächer als im Konsens erwartet aus.

USA - ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite   Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  1,49       -9,5          1,58           75,8 
5 Jahre                  1,83      -11,2          1,95           57,4 
7 Jahre                  1,92      -11,3          2,03           47,9 
10 Jahre                 1,92      -11,0          2,03           41,1 
30 Jahre                 2,24       -7,1          2,31           33,8 
 

Die Renditen drehten nach zwischenzeitlichen Aufschlägen deutlich ins Minus. Die Rendite zehnjähriger Anleihen lag am Abend bei 1,92 Prozent, nach 2,04 Prozent am Vorabend. Am Vortag war die Marke von 2,00 Prozent erstmals seit Juli 2019 wieder übersprungen worden. Teilnehmer sagten, dass die Zuspitzung in der Ukraine-Krise die Anleger in den sicheren Hafen der Anleihen getrieben habe. Die USA hatten erneut eindringlich vor einem möglichen baldigen Einmarsch Russlands in die Ukraine gewarnt und verlegen weitere Truppen nach Polen.

+++++ DEVISENMARKT +++++


DEVISEN          zuletzt      +/- %   0:00 Uhr  Fr, 17:08 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,1343      -0,0%     1,1343         1,1402   -0,2% 
EUR/JPY           130,86      -0,1%     130,96         132,12   -0,0% 
EUR/CHF           1,0497      +0,0%     1,0807         1,0550   +1,2% 
EUR/GBP           0,8378      +0,1%     0,8365         0,8382   -0,3% 
USD/JPY           115,38      -0,1%     115,46         115,88   +0,2% 
GBP/USD           1,3539      -0,1%     1,3556         1,3604   +0,1% 
USD/CNH           6,3649      -0,0%     6,3662         6,3587   +0,2% 
Bitcoin 
BTC/USD        41.950,96      -1,1%  42.398,04      43.608,29   -9,3% 
 

Der Dollar zeigte sich weiter auf dem Weg nach oben, der Dollar-Index gewann 0,5 Prozent, der Euro notierte deutlich unter 1,14 Dollar. Im Handel verwies man auf die höher als erwartet ausgefallenen US-Inflationsdaten vom Vortag und die damit einhergehenden Zinserhöhungsspekulationen als treibende Kraft. Die aggressiven Bullard-Äußerungen hätten die Tür für eine Zinserhöhung zwischen den Sitzungen geöffnet. Auch die Ukraine-Krise trieb Anleger in den Dollar.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL


ROHÖL            zuletzt  VT-Settl.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          94,38      93,10      +1,4%           1,28  +26,0% 
Brent/ICE          95,47      94,44      +1,1%           1,03  +23,2% 
 

Für die Ölpreise ging es steil nach oben, in der Spitze um fast 5 Prozent. Auch hier wurde auf die Verschärfung in der Ukraine-Krise verwiesen und mögliche Folgen für das Ölangebot, sollte es zu einer militärischen Eskalation kommen.

METALLE


METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.853,48   1.858,65      -0,3%          -5,17   +1,3% 
Silber (Spot)      23,62      23,57      +0,2%          +0,05   +1,3% 
Platin (Spot)   1.036,45   1.029,44      +0,7%          +7,01   +6,8% 
Kupfer-Future       4,50       4,51      -0,2%          -0,01   +0,7% 
 

Der Goldpreis machte einen großen Satz um knapp 2 Prozent nach oben. Die Ukraine-Krise mache den sicheren Hafen Gold attraktiv, hieß es. Zudem werde das Edelmetall wieder verstärkt als Inflationsschutz wahrgenommen.

+++++ MELDUNGEN SEIT FREITAG, 20.00 UHR +++++

CISCO

hat mehreren Informanten zufolge dem US-Softwarehersteller Splunk ein Übernahmeangebot für mehr als 20 Milliarden Dollar gemacht, die UNternehmen befinden sich demnach zurzeit nicht in aktiven Gesprächen.

BLACKSTONE / CROWN

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February 14, 2022 01:41 ET (06:41 GMT)