Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


=== 

+++++ TAGESTHEMA +++++

Saudi-Arabien und andere wichtige Ölförderländer haben am Sonntag eine Drosselung ihrer Ölproduktion angekündigt. Ein Vertreter des saudiarabischen Energieministeriums erklärte, es handele sich um eine "Vorsichtsmaßnahme, die darauf abzielt, die Stabilität des Ölmarktes zu unterstützen". Neben Saudi-Arabien kündigten auch der Irak, die Vereinigten Arabischen Emirate, Kuwait, Algerien und der Oman Produktionskürzungen an, die sich von Mai an bis Ende 2023 auf insgesamt mehr als eine Million Barrel pro Tag belaufen werden. Russland kündigte an, seine im März beschlossene Drosselung der Ölproduktion um 500.000 Barrel am Tag bis Jahresende beizubehalten. Moskau hatte diesen Schritt im Februar als Reaktion auf westliche Sanktionen wegen des Ukraine-Kriegs angekündigt und später zunächst bis Ende Juni verlängert. Die Opec+-Gruppe, die aus Opec-Ländern unter Führung von Saudi-Arabien sowie Russland und neun weiteren Partnerländern besteht, hatte bereits im Oktober beschlossen, von November an ihre Produktion um zwei Millionen Barrel pro Tag zu drosseln. Die Entscheidung traf auf den Widerstand der US-Regierung, welche die Opec+-Gruppe zu einer Erhöhung ihrer Produktion drängt.

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- US 
    15:45 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe 
          (2. Veröffentlichung) März 
          PROGNOSE:     k.A. 
          1. Veröff.:   49,3 
          zuvor:        47,3 
 
    16:00 Bauausgaben Februar 
          PROGNOSE:  0,0% gg Vm 
          zuvor:    -0,1% gg Vm 
 
    16:00 ISM-Index verarbeitendes Gewerbe März 
          PROGNOSE: 47,5 
          zuvor:    47,7 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


INDEX                         Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      4.128,00  -0,2% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  13.222,75  -0,6% 
Nikkei-225                28.195,43  +0,5% 
Hang-Seng-Index           20.255,39  -0,7% 
Kospi                      2.469,89  -0,3% 
Schanghai-Composite        3.290,35  +0,5% 
S&P/ASX 200                7.215,20  +0,5% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Trotz ermutigender Daten zum Ausgabeverhalten und damit auch zur Inflation aus den USA folgen die Börsen am Montag der Wall-Street-Rally nicht. Zwar steigen die Aktienkurse mehrheitlich, aber nur mäßig - mancherorts fallen sie sogar. Grund sind neue Inflationssorgen ausgelöst durch deutlich anziehende Ölpreise. Ölwerte profitieren von den Preisaufschlägen, Technologietitel zählen indes zu den Verlierern: Die chinesischen Behörden gehen gegen Micron vor und überprüfen die vom US-Unternehmen in China verkauften Produkte auf ihre Cybersicherheit. Analysten mahnen aber zur Gelassenheit, einige raten sogar, in die Schwäche der Branchenwerte zu kaufen. Aus China kommen weitere schlechte Nachrichten: Der Caixin-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe ist im März deutlicher als erwartet gesunken. In Hongkong sinken die Kurse, auf dem Festland ziehen sie moderat an. Im Ölsektor legen PetroChina um 1,5 Prozent zu. In Tokio gewinnen die Ölwerte Inpex und Petroleum Exploration um 5,6 bzw. 4,8 Prozent. In Südkorea büßen LG Display 4,4 Prozent ein - belastet von der Sorge eines höheren Verlustausweises.

US-NACHBÖRSE

Swvl hatte mitgeteilt, dass es Interessenbekundungen für potenzielle strategische Alternativen gebe, die derzeit geprüft würden. Allerdings machte die Gesellschaft klar, es gebe keine Garantie dafür, dass der Prozess zu einer Transaktion führen werde. Die Titel stürzten um 10,5 Prozent ab. Micron erholten sich mit plus 0,2 Prozent Aufschlag nicht vom 4,4-prozentigen Kursrutsch im regulären Handel. Die chinesischen Behörden gehen gegen den Halbleiterkonzern vor. Die Titel des angeschlagenen Einzelhändlers Bed Bath & Beyond zeigten sich hoch volatil. Der Pennystock brach im regulären Handel zunächst um 28 Prozent ein, nach der Schlussglocke ging es dann um 7,3 Prozent nach oben. Die Gesellschaft hat einen letzten Versuch unternommen, Aktien zu verkaufen und sich Kapital zu beschaffen.

WALL STREET


INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                33.274,15        +1,3%        415,12          +0,4% 
S&P-500              4.109,30        +1,4%         58,47          +7,0% 
Nasdaq-Comp.        12.221,91        +1,7%        208,44         +16,8% 
Nasdaq-100          13.181,35        +1,7%        218,21         +20,5% 
 
                     Fr.       Do. 
Umsatz NYSE (Aktien) 1,15 Mrd  0,796 Mrd 
Gewinner             2.506     2.096 
Verlierer              506       924 
Unverändert             92        92 

Fest - Die mit Spannung erwarteten US-Inflationsdaten zeigten einen leichten Rückgang. Zudem haben sich die US-Verbraucher mit Ausgaben etwas zurückgehalten. "Das zeigt, dass die aggressiven Zinserhöhungen wirken", so ein Marktteilnehmer zu den niedrigeren Ausgaben. Bei den Einzelwerten ging es für die Blackberry-Aktie um 14,3 Prozent nach oben, obwohl das Unternehmen Ergebnisse bekannt gegeben hatte, die hinter den Umsatzerwartungen des Marktes zurückblieben. Blackberry wiederholte, dass das Cybersecurity-Geschäft "eine Reihe von großen Regierungsaufträgen in spätere Quartale verschoben hat", sagte aber, sie sei "zuversichtlich", dass sie im laufenden Geschäftsjahr abgeschlossen würden. Es sei mit einem höheren Umsatz aus dem Segemnet Internet der Dinge zu rechnen. Derweil hat TD Securities die Aktie hochgestuft. Metropolitan Bank erholten sich um 33 Prozent. Am Vortag war der Kurs nachrichtenlos um 28 Prozent eingeknickt. Die New Yorker Bank hatte darauf reagiert und mitgeteilt, finanziell solide aufgestellt zu sein. Für Nikola ging es um weitere 14,3 Prozent nach unten, nachdem die Aktie bereits auf einem Rekordtief aus dem Vortageshandel gegangen war. Der Elektro-Lkw-Hersteller hatte eine Kapitalerhöhung angekündigt. Tesla steigerten sich um 6,3 Prozent. Die Analysten von CFRA gehen davon aus, dass der Elektroautohersteller bei den Quartalsauslieferungen wahrscheinlich den Konsens eher übertreffen als unterbieten wird. CFRA erhöht den Wert auf "Strong Buy".

US-ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,04         -9,4          4,13          -38,4 
5 Jahre                  3,59         -9,7          3,68          -41,5 
7 Jahre                  3,54         -7,6          3,62          -42,6 
10 Jahre                 3,48         -7,3          3,55          -40,2 
30 Jahre                 3,66         -7,9          3,74          -31,4 
 

Am Anleihemarkt ging es mit den Renditen vor dem Hintergrund einer weiter nachlassenden Inflation nach unten. Die Rendite zehnjähriger Papiere reduzierte sich um 7,3 Basispunkte auf 3,48 Prozent. Vor der Bekanntgabe der Inflationsdaten hatte sie bei 3,55 Prozent gelegen.

DEVISEN


DEVISEN          zuletzt        +/- %      00:00   Do, 9:06   % YTD 
EUR/USD           1,0793        -0,4%     1,0842     1,0904   +0,8% 
EUR/JPY           144,21        -0,2%     144,51     145,09   +2,8% 
EUR/GBP           0,8791        -0,0%     0,8794     0,8798   -0,7% 
GBP/USD           1,2278        -0,4%     1,2330     1,2392   +1,5% 
USD/JPY           133,65        +0,3%     133,29     133,08   +1,9% 
USD/KRW         1.318,20        +0,9%   1.306,48   1.300,13   +4,5% 
USD/CNY           6,8932        +0,4%     6,8690     6,8648   -0,1% 
USD/CNH           6,8979        +0,4%     6,8727     6,8693   -0,4% 
USD/HKD           7,8499        +0,0%     7,8497     7,8500   +0,5% 
AUD/USD           0,6660        -0,3%     0,6682     0,6702   -2,3% 
NZD/USD           0,6210        -0,6%     0,6249     0,6268   -2,2% 
Bitcoin 
BTC/USD        27.693,52        -1,3%  28.045,98  28.060,94  +66,8% 
 

Der Dollar zeigte sich etwas fester nach den Inflationsdaten. Der Dollar-Index lag 0,4 Prozent im Plus - nach 0,3 Prozent vor den Daten. Gegen den Euro stieg der Dollar etwas stärker. Teilnehmer verwiesen auf die nachgebende Jahresinflationsrate der Eurozone.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS


ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          79,09        75,67      +4,5%      +3,42   -1,7% 
Brent/ICE          83,59        79,89      +4,6%      +3,70   -1,5% 
 

Für die Ölpreise ging es nach oben. Die Notierungen von WTI und Brent stiegen um bis zu 1,6 Prozent.

METALLE


METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.951,60     1.969,18      -0,9%     -17,58   +7,0% 
Silber (Spot)      23,63        24,11      -2,0%      -0,48   -1,4% 
Platin (Spot)     987,25       994,20      -0,7%      -6,95   -7,6% 
Kupfer-Future       4,05         4,09      -1,0%      -0,04   +6,3% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Goldpreis gab mit dem zulegenden Dollar nach. Die Feinunze verbilligte sich um 0,4 Prozent auf 1.970 Dollar.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR +++++

KONJUNKTUR USA

Der Stress im US-Bankensystem wird wahrscheinlich zu einem Rückgang der Verbraucherausgaben führen, sagte der Präsident der New Yorker Fed, John Williams. In einer Rede sagte Williams, dass die Probleme im Bankensektor die Banken veranlassen werden, die Kreditvergabe zu straffen. Dies wiederum werde dazu führen, dass Haushalte und Unternehmen ihre Ausgaben reduzieren.

KONJUNKTUR JAPAN

Die Stimmung unter Japans großen Herstellern hat sich in den drei Monaten bis März zum fünften Mal in Folge verschlechtert. Der Hauptindex für die Stimmung lag bei +1, verglichen mit +7 im Dezember, wie aus der vierteljährlichen Tankan-Unternehmensumfrage der Bank of Japan hervorgeht.

KONJUNKTUR CHINA

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

April 03, 2023 02:13 ET (06:13 GMT)