07.12.2014 |

Ent­wick­lungs­mi­nis­ter Mül­ler wird am Mon­tag auf der UN-Kli­ma­kon­fe­renz in Li­ma Neu­zu­sa­gen in Hö­he von 160 Mil­lio­nen Eu­ro für in­ter­na­tio­na­le Wald­schutz­maß­nah­men auf den Weg brin­gen.

Mi­nis­ter Dr. Gerd Mül­ler: "Oh­ne Pflan­zen kein Le­ben, oh­ne Wald kei­ne Luft zum At­men. Der Schutz - ins­be­son­de­re der tro­pi­schen Re­gen­wäl­der - ist ei­ne in­ter­na­tio­na­le Ent­wick­lungs­auf­ga­be. Deutsch­land stellt sich hier sei­ner Ver­ant­wor­tung und lässt die Men­schen in den Ent­wick­lungs­län­dern beim Schutz der Wäl­der nicht al­lein."

Zu­vor hat­te Mül­ler in Ko­lum­bi­en die Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit in die­sem Be­reich neu ver­ein­bart und die Mit­tel Deutsch­lands na­he­zu ver­dop­pelt. Mi­nis­ter Mül­ler: "Wir un­ter­stüt­zen Ko­lum­bi­en bei sei­nen ehr­gei­zi­gen Plä­nen, die Ent­wal­dung der Ama­zo­nas-Re­gi­on bis 2020 auf null zu re­du­zie­ren."

Je­des Jahr ge­hen haupt­säch­lich in den Tro­pen et­wa 13 Mil­lio­nen Hekt­ar Wald ver­lo­ren. Ge­mes­sen an der Be­deu­tung des Wal­des für Um­welt und Kli­ma ist dies alar­mie­rend. Nach neu­es­ten Schät­zun­gen des Welt­kli­ma­ra­tes (IP­CC) ge­hen cir­ca zwölf Pro­zent der welt­wei­ten Koh­len­di­oxid-Emis­sio­nen al­lein auf den Ver­lust der Wäl­der zu­rück.

Über die dra­ma­ti­sche Ent­wal­dung im Ama­zo­nas hat­te sich Mi­nis­ter Mül­ler zu­vor ein Bild im Sü­den Ko­lum­bi­ens in Gua­vi­a­re auf Ein­la­dung von Um­welt­mi­nis­ter Ga­bri­el Val­le­jo ge­macht. Die Re­gi­on ist durch den Dro­gen­an­bau ei­nes der größ­ten Ent­wal­dungs­ge­bie­te in Süd­ame­ri­ka. Gua­vi­a­re ist Zen­trum des be­waff­ne­ten Kon­flikts zwi­schen Re­gie­rung und der FARC-Gue­ril­la, die ih­re Waf­fen durch den Dro­gen­an­bau fi­nan­ziert.

Des­halb un­ter­stützt Deutsch­land dort Pro­gram­me zur länd­li­chen Ent­wick­lung, da­mit die Bau­ern in der Re­gi­on an­de­re Ein­kom­mens­quel­len er­schlie­ßen als den Ko­ka-An­bau. In ei­ner Run­de mit Bür­ger­meis­tern der Re­gi­on und beim Be­such ei­ner ehe­ma­li­gen Ko­ka-Farm, auf der heu­te Kau­tschuk an­ge­baut wird, in­for­mier­te sich Mül­ler über die Un­ter­stüt­zung der Klein­bau­ern in der im­mer noch um­kämpf­ten Re­gi­on. Die Re­form der länd­li­chen Ent­wick­lung ist Teil des Frie­dens­pla­nes der Re­gie­rung San­tos, mit dem das Land nach ei­nem mög­li­chen Frie­dens­ab­kom­men mit der FARC sta­bi­li­siert wer­den soll.

Mi­nis­ter Mül­ler in­for­mier­te sich in ei­nem Ge­spräch mit Prä­si­dent Juan Ma­nu­el San­tos am Frei­tag­abend über den Stand der Frie­dens­ge­sprä­che, die der­zeit in Ha­van­na lau­fen und de­nen gu­te Chan­cen auf ei­nen er­folg­rei­chen Ab­schluss nach Jahr­zehn­ten der ge­walt­sa­men Aus­ein­an­der­set­zun­gen ein­ge­räumt wer­den.

Prä­si­dent San­tos be­dank­te sich für die kon­kre­te Hil­fe aus Deutsch­land. Die für die kom­men­den bei­den Jah­re ver­ein­bar­te Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit sei ein deut­li­ches Zei­chen für die von Kanz­le­rin An­ge­la Mer­kel bei sei­nem Be­such im No­vem­ber zu­ge­si­cher­te Un­ter­stüt­zung. Ko­lum­bi­en steht nach Jahr­zehn­ten der Ge­walt ein schwie­ri­ger Ver­söh­nungs­pro­zess be­vor, den die deut­sche Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit im Be­reich Land­re­form und Op­fer­ent­schä­di­gung mit be­glei­tet.

Rund zehn Pro­zent der ko­lum­bia­ni­schen Be­völ­ke­rung sind durch Krieg und Ge­walt im ei­ge­nen Land ver­trie­ben wor­den. Wie ehe­ma­li­ge Kin­der­sol­da­ten wie­der zu­rück ins Le­ben fin­den, er­fuhr Mi­nis­ter Mül­ler bei ei­nem Pro­jekt­be­such in Bo­go­ta. Mit der Un­ter­stüt­zung des Ent­wick­lungs­mi­nis­te­ri­ums be­treibt die Ca­ri­tas in der ko­lum­bia­ni­schen Haupt­stadt ei­ne Tex­til­fa­brik für Frau­en, de­ren Be­such auch auf dem Pro­gramm der deut­schen De­le­ga­ti­on stand.


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