Digitales Gesundheitsnetzwerk: Zuschlag an Konsortium aus drei
IT-Unternehmen
   Berlin (ots) - Die Weichen für den Ausbau des Digitalen 
Gesundheitsnetzwerks der AOK-Gemeinschaft sind gestellt: Nach der 
Vergabe der Software-Lizenzen für das Projekt ist jetzt auch die 
Erstellung der einzelnen Komponenten des bundesweiten 
Gesundheitsnetzwerkes an einen Zusammenschluss von drei erfahrenen 
IT-Unternehmen vergeben worden. Den Zuschlag erhielt der 
IT-Komplettlösungsanbieter x-tention Informationstechnologie GmbH 
gemeinsam mit den beiden führenden Softwareherstellern für 
IHE-Systeme, InterComponentWare AG (ICW) und soffico GmbH. Basierend 
auf der Softwarelösung "Orchestra eHealth Suite" entwickeln sie in 
den nächsten Monaten die Plattform für den bundesweiten 
Datenaustausch, die im Kern auch eine elektronische Patientenakte für
alle AOK-Versicherten umfasst. Als weiterer Partner ist zudem die 
Firma AtoS Information Technology GmbH mit an Bord. Sie ergänzt das 
Trio durch Lösungen für digitale Zertifikate zur sicheren 
Kommunikation aller Beteiligten im Gesundheitsnetzwerk.

   "Mit dem Digitalen Gesundheitsnetzwerk wird die AOK ihren 
Versicherten eine digitale Anlaufstelle für ihre Gesundheit zur 
Verfügung stellen - sicher und einfach zu nutzen. Gleichzeitig wollen
wir durch die Vernetzung der verschiedenen Akteure im ambulanten und 
stationären Bereich die Zusammenarbeit der Beteiligten und die 
Versorgung unserer Versicherten verbessern", sagt Martin Litsch, 
Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes. Die aktuelle Kritik 
des Bundesrechnungshofes an der Langsamkeit der digitalen Vernetzung 
des deutschen Gesundheitswesens sei mehr als berechtigt, betont 
Litsch: "Die Entwicklung des Digitalen Gesundheitsnetzwerkes ist 
unsere Antwort auf das Schneckentempo beim Aufbau der 
Telematik-Infrastruktur. Die Vergabe zur Entwicklung der zentralen 
und dezentralen Komponenten für das Gesundheitsnetzwerk ist ein 
wichtiger Schritt zur weiteren Umsetzung unseres Projektes." Ab 2020 
sollen alle AOK-Versicherte, Ärzte, Kliniken und weitere Akteure das 
Netzwerk und die digitale Akte bundesweit nutzen können. Über das 
Gesundheitsnetzwerk können dann beispielsweise Entlassbriefe von 
Kliniken digital an den Hausarzt übermittelt oder Informationen über 
Diagnosen an den behandelnden Facharzt weitergeleitet werden. Derzeit
wird diese Vernetzung bereits in zwei Pilotprojekten in Berlin und 
Mecklenburg-Vorpommern in der Praxis getestet.

   Schutz der sensiblen Patientendaten im Fokus 

   Bei der Entwicklung des Gesundheitsnetzwerkes steht der Schutz der
sensiblen Patientendaten im Mittelpunkt. "Das zeigt auch die 
Gewinnung von AtoS, einem der weltweit führenden Unternehmen für IT- 
und Netzwerksicherheit, als weiterem Projektpartner", betont Michael 
Noll, Projektleiter des Digitalen Gesundheitsnetzwerkes. "Die AOK 
wird ihren Versicherten zwar die Plattform für den Austausch ihrer 
medizinischen Daten anbieten, hat aber selbst keinen Zugriff auf die 
medizinischen Informationen und Dokumente, die die teilnehmenden 
Ärzte bereitstellen."

   Die aktuelle Vergabe-Entscheidung betrifft die Entwicklung der 
Plattform für den bundesweiten Austausch der Daten zwischen den 
Beteiligten. Die beauftragten IT-Unternehmen entwickeln zudem die 
wichtigsten Anwendungen des Digitalen Gesundheitsnetzwerkes. Das 
Spektrum reicht vom elektronischen Arztbrief über einen 
Medikationsplan bis zum elektronischen Notfall- oder Impfpass. 
Weitere Komponenten sind die Einreichung von Belegen wie 
Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen sowie die Abfrage von 
Statusinformationen, zum Beispiel zur Zuzahlungsbefreiung von 
Versicherten. Darüber hinaus geht es bei dem Auftrag um die Anbindung
der dezentralen Serverstrukturen von Kliniken, Ärzten und bereits 
bestehenden Vernetzungsprojekten. "Die Entwicklung der Plattform, der
Kernanwendungen sowie die Anbindung von dezentralen Affinity-Domains 
sind für uns spannende Herausforderungen. Als leistungsstarke und 
innovative Partner mit nationaler und internationaler Erfahrung im 
eHealth-Bereich sind wir für diese Aufgabe gut gerüstet", sagt 
Bernhard Kronsteiner, x-tention-Geschäftsführer.

   Bei der Entwicklung ihres Gesundheitsnetzwerkes legt die AOK 
besonderen Wert auf Anschlussfähigkeit und Interoperabilität. So wird
das Gesundheitsnetzwerk technisch an der Methodik IHE (Integrating 
the Healthcare Enterprise) ausgerichtet. IHE ist eine international 
anerkannte Initiative zur Vernetzung von Behandlungsinformationen 
zwischen Ärzten, Krankenhäusern und weiteren an der Behandlung 
Beteiligten. Dieser Standard bildet die Basis für den 
sektorenübergreifenden Austausch medizinischer Informationen und auch
für die Anbindung an die zentrale Telematik-Infrastruktur der 
gematik.

   Informationen zu den beauftragten Firmen 

   InterComponentWare AG (ICW) entwickelt seit 20 Jahren 
zukunftsorientierte Softwarelösungen für den sicheren, 
einrichtungsübergreifenden Datenaus-tausch im Gesundheitswesen. Die 
"ICW eHealth Suite" bietet aufeinander abgestimmte Module, aus denen 
sich maßgeschneiderte eHealth-Lösungen aufbauen lassen.

   soffico GmbH entwickelt die Standardsoftware "Orchestra Healthcare
Edition", die speziell auf die Anforderungen des Gesundheitswesens 
zugeschnitten ist. Orchestra verbindet die IT-Systeme in 
Organisationen und organisationsübergreifend.

   x-tention Informationstechnologie GmbH harmonisiert und integriert
die unterschiedlichen IT-Systeme von Krankenhäusern, Alten- und 
Pflegeheimen sowie sozialen Einrichtungen. Das Team aus 
Software-Entwicklern, Betriebs-Spezialisten und Beratern hat 
langjährige IT-Erfahrung im Gesundheits- und Sozialwesen.

   Weiterführende Informationen zum Digitalen Gesundheitsnetzwerk 
finden Sie unter www.aok-gesundheitsnetzwerk.de

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