FRANKFURT (dpa-AFX) - "Frankfurter Allgemeine Zeitung" zu Lokführergewerkschaft GDL:

"Dass sich Gewerkschafter in die Untiefen des Kapitalismus begeben, hat es zwar auch früher schon gegeben. Aber so ungeniert hat noch niemand versucht, seinem Tarifpartner die Butter vom Brot zu nehmen: Unumwunden gibt Weselsky zu, dass seine Genossenschaft der Bahn die Lokführer mit der Aussicht auf höhere Löhne und kürzere Arbeitszeiten abspenstig machen soll, um sie postwendend wieder an den Staatskonzern auszuleihen. Noch ist völlig offen, ob dieser Plan aufgeht. Als Lokführer muss man schon sehr verzweifelt sein, um bei einem Arbeitgeber zu kündigen, der für dieses Land und die Mobilität seiner Bürger unersetzbar ist - bei aller berechtigten Kritik am Arbeitgeber Bahn. Es ist deshalb gut möglich, dass sich Weselsky mit dieser innovativen Idee selbst das Wasser abgräbt."/zz/DP/he