RAVENSBURG (dpa-AFX) - "Schwäbische Zeitung" zu Diskussion um Fachkräftemangel:

"Die Krise ist auf dem Arbeitsmarkt angekommen. Experten sprechen von einer vorübergehenden Delle. Langfristig bleibe das Angebot an Arbeitskräften knapp, weil Millionen aus Altersgründen demnächst in den Ruhestand wechseln. Die Frage ist, wie groß der viel beschworene Mangel wirklich ist. Immerhin 2,6 Millionen Personen zählt die Arbeitslosenstatistik. Dazu kommt eine halbe Million Jugendliche, die weder arbeiten noch in Ausbildung oder Studium sind. Sie in Arbeit zu bringen, muss das Ziel sein. Doch auch wer in Lohn und Brot steht, arbeitet häufig in Teilzeit, Tendenz steigend. Steuerprogression und Ehegattensplitting setzen Fehlanreize. Solche Fehlanreize gibt es auch beim Bürgergeld, wenn es um den Zuverdienst geht. Wer mehr als ein paar Stunden arbeiten will, dem werden schnell Wohngeld oder Kinderzuschlag gestrichen und er hat am Ende weniger in der Tasche. Fachkräftemangel ist vor allem eines: ein Schlagwort. Wirtschaft und Politik könnten einiges tun, um es aufzulösen."/zz/DP/he