MOSKAU (awp international) - Nach monatelanger Wirtschaftskrise gibt sich Russlands Zentralbank wegen leicht steigender Ölpreise und sinkender Inflation erstmals wieder vorsichtig optimistisch. "Wir sehen jetzt Faktoren einer gewissen Lockerung des Inflationsdrucks", sagte Notenbankchefin Elvira Nabiullina am Freitag. Auch wenn die Bank den Leitzins bei elf Prozent beliess, reagierte die Börse positiv: Die Aktienkurse in Moskau stiegen, der Rubelkurs legte gegen US-Dollar und Euro zu.

Der auf der Rubelbasis berechnete MICEX-Index erreichte im Tagesverlauf 1912,13 Punkte und somit den Höchststand vom Juni 2008 vor Ausbruch der globalen Finanzkrise. Der in Dollar berechnete RTS-Index legte um 1,5 Prozent zu auf 885,66 Punkte.

Nabiullina hofft darauf, dass die Inflation von etwa 13 Prozent 2015 in diesem Jahr auf 6 bis 7 Prozent sinken werde. Die Teuerungsrate bleibe Prognosen zufolge auch in den nächsten Jahren einstellig.

Trotzdem wollten die russischen Währungshüter weiter konservativ vorgehen, sagte Nabiullina. "Es geht nicht, den Leitzins zuerst zu erhöhen, dann zu senken und dann wieder zu erhöhen." Doch sollte der Trend stabil bleiben, "würden wir eine Senkung des Leitzinses nicht mehr ausschliessen"./am/fko/DP/edh