Stresa (Reuters) - Die USA wollen beim G7-Treffen der Finanzminister diese Woche im norditalienischen Stresa die Handelspolitik gegenüber China auf die Agenda setzen.

US-Finanzministerin Janet Yellen sagte am Donnerstag kurz vor Beginn der Beratungen, es gebe Bedenken wegen der hohen Überkapazitäten der chinesischen Industrie, die oftmals mit hohen Subventionen entstehen. Es werde um mögliche Antworten darauf gehen. Die USA hatten zuletzt einige Importe aus China mit neuen Sonderzöllen belegt und damit Sorgen vor einem neuen Handelskrieg ausgelöst.

Yellen sagte am Lago Maggiore, es werde eine Analyse der sieben führenden westlichen Industrienationen (G7) geben, wie die chinesische Praxis andere Märkte beeinflusse. Auch Indien, Mexiko und Südafrika seien in Sorge. Die Regierung in Peking müsse verstehen, dass es viel Widerstand auf der Welt gegen die chinesischen Überkapazitäten gebe. Anfang der Woche hatte Yellen bereits eine strategische und abgestimmte Antwort des Westens eingefordert.

Dem Westen zufolge werden chinesische Billig-Produkte gezielt Richtung USA oder Europa gelenkt. Die USA hatten deswegen zuletzt angekündigt, eine Reihe von chinesischen Produkten mit Sonderzöllen zu belegen. Die erste Runde tritt am 1. August in Kraft. Betroffen sind Waren im Wert von 18 Milliarden Dollar aus der Volksrepublik, unter anderem Stahl, Aluminium, Halbleiter, Elektroautos, Mineralien, Solarzellen und Kräne.

(Bericht von David Lawder, geschrieben von Christian Krämer, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)