Genf (awp/sda) - Der Schweizer Uhren- und Schmuckhersteller Chopard hat im vergangenen Jahr immer noch kräftig unter dem starken Franken gelitten. Der Umsatz sei zwar akzeptabel gewesen, weil ein Teil der Rückgänge im Uhrengeschäft durch das Schmuckgeschäft kompensiert worden sei.

"Auf der Ertragsseite haben wir aber wegen des starken Frankens immer noch stark gelitten", sagte Chopard-Chef Karl-Friedrich Scheufele in einem Interview mit der Zeitung "Zentralschweiz am Sonntag". Sehr gut verkauft habe man die hochpreisigen Produkte.

Auch die erschwinglicheren Zeitmesser seien vergleichsweise gut gelaufen. "Es waren vor allem unsere mittleren Preislagen - die natürlich für so genannte Normalverdiener immer noch hochpreisig sind -, die gelitten haben", sagte Scheufele, der zusammen mit seiner Schwester Caroline das 1860 gegründete Familienunternehmen führt.

"Wir haben die Preise in Euro nicht so stark erhöht, wie wir das hätten tun müssen", sagte Scheufele. Man habe ein Stück weit quersubventionieren müssen.

Die Währungsschwankungen hätten der Uhrenindustrie sehr stark zugesetzt. Der Dollar habe an Gewicht gewonnen, der Euro tue sich schwer. Und dann habe noch der Brexit das britische Pfund abstürzen lassen. "Das trifft uns auf der Ertragsseite stark, weil viele Kunden in London kaufen", sagte Scheufele.

Wegen des Gewinnrückschlags habe es keinen Abbau bei den rund 2000 Angestellten gegeben. Der Personalbestand sei ungefähr gleich geblieben. "Wir haben jedoch auf Neuanstellungen verzichtet", sagte Scheufele.