Der globale Energiehändler Vitol wird Anfang 2024 in Singapur spezielle Bunkerschiffe ausliefern und über seine Tochtergesellschaften V-Bunkers und Vitol Bunkers eine Reihe von Biokraftstoffmischungen anbieten können, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.

Der Schritt kommt zu einem Zeitpunkt, an dem das Bunkern von Biokraftstoffen an der weltgrößten Bunkerdrehscheibe Singapur an Zugkraft und Marktinteresse gewinnt, da die Schifffahrtsindustrie nach Möglichkeiten sucht, den Kohlenstoffausstoß zu verringern und von den traditionellen schmutzigen Bunkertreibstoffen wegzukommen.

Ab Anfang 2024 wird Vitol in der Lage sein, auf Kundenwunsch eine Reihe von Biokraftstoffmischungen anzubieten, darunter B24, B30 und bis zu B100.

Das erste von V-Bunkers bestellte IMO Typ 2-Schiff wird im Januar ausgeliefert, gefolgt von mehreren weiteren im Laufe des Jahres 2024, so Vitol.

"Da die Schifffahrtsindustrie verstärkt nach Lösungen zur Dekarbonisierung strebt, sind Bunkerschiffe, die Bunkerkraftstoff mit einer viel höheren Konzentration an Biokraftstoffen liefern können, ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung", sagte Mike Muller, Leiter von Vitol Asia.

Je nach Nachfrage könnten diese Schiffe auch aufgerüstet werden, um Methanol zu liefern, so Vitol.

Derzeit sind alle Schiffe, die in Singapur Bunkerkraftstoff ausliefern, Öltanker und dürfen nur Schiffskraftstoff liefern, der mit einer Biokraftstoffkonzentration von bis zu 25% gemischt ist.

Für jede Mischung mit höherer Konzentration ist ein Chemikalientanker des IMO-Typs 2 erforderlich, der auf der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) basiert.

Der Gesamtabsatz von mit Biokraftstoff gemischten Schiffskraftstoffen in Singapur überstieg im Jahr 2023 bisher 300.000 Tonnen und hat sich damit gegenüber dem Gesamtvolumen von 2022 mehr als verdoppelt, wie Daten der Maritime and Port Authority von Singapur zeigen.

Alle lizenzierten Bunkerlieferanten und Betreiber von Bunkerbooten sind außerdem verpflichtet, einen Nachhaltigkeitsnachweis mit dem Bunkerlieferschein auszustellen, wenn Biokraftstoff zum Bunkern in Singapur geliefert wird, so die MPA letzte Woche.

In Erwartung einer höheren Akzeptanz hat auch die Internationale Schifffahrtsorganisation (IMO) ab Oktober dieses Jahres vorläufige Richtlinien für Biokraftstoffe herausgegeben.