Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Aktien der Banken- und der Autotitel haben den DAX am Dienstag weiter nach oben getrieben. Der DAX stieg um 1,2 Prozent auf das neue Allzeithoch von 17.965 Punkten. Damit schloss er nur 8 Punkte unter seinem Tageshoch und hat nun bereits die 18.000er Marke fest im Visier. In der zweiten Reihe ging es mit MDAX und TecDAX ebenfalls kräftig aufwärts. Neue US-Inflationsdaten fielen zwar höher aus als erwartet. Händler betonten aber, dass die Abweichungen von den Prognosen relativ gering waren: "Auch wenn die letzten Meter zum Inflationsziel der US-Notenbank von 2 Prozent holprig sind und die Zinssenkungen möglicherweise etwas später kommen, Hauptsache die Fantasie auf sinkende Zinsen bleibt im Markt", so ein Händler.

Zudem profitierten die Finanzwerte davon, dass die Zinsen nun möglicherweise etwas länger höher bleiben. Und die Autos profitierten von der guten Stimmung für die Porsche AG, deren Aktien nach schwachem Beginn deutlich ins Plus gedreht sind.


   Porsche AG plus 11,5% - Gegenwind nur temporär 

Zu Porsche hieß es, hier habe zunächst der Ausblick mit Gegenwind für die Marge belastet. Dann habe sich aber die Meinung durchgesetzt, beim Gegenwind handle es sich nur um einen temporären Effekt. Die Mittelfristprognose einer operativen Marge von 17 bis 19 Prozent bestätigten die Zuffenhausener. Zudem sei das Schlussquartal 2023 bei der Sportwagenschmiede gut gelaufen, das EBIT fiel rund 10 Prozent über der Markterwartung aus mit einer überzeugenden Marge von 17,1 Prozent. Die Aktien der Porsche AG stiegen um 11,5 Prozent. Auch die Papiere der Porsche Holding (+4,2%) und von VW (+3,1%) bekamen von der Porsche AG Rückenwind und folgten ihr deutlich ins Plus. Mercedes-Benz (+1,3%) und BMW (+2,7%) zogen ebenfalls an.

Bei den Finanztiteln stiegen die Aktien der Deutschen Bank um 4,7 Prozent. Commerzbank lagen mit einem Plus von 2,5 Prozent ebenfalls auf der Gewinnerseite. Mit Allianz ging es um 1,4 Prozent nach oben auf ein neues 20-Jahreshoch.

Etwas überraschend deutlich fiel das Plus von 5,7 Prozent bei Wacker Chemie aus. Positiv wurde von einem Marktteilnehmer der Zwischenbericht für das erste Quartal gewertet, hier wird ein EBITDA auf dem Vorquartalsniveau von 135 Millionen Euro in Aussicht gestellt, was über dem Vara-Konsens liege. Dass der Chemie-Konzern seine Dividende auf 3 Euro je Aktie senkt, stellte nach Aussage eines Marktteilnehmers keine Überraschung dar.

SAP profitierten von der guten Geschäftsentwicklung des Wettbewerbers Oracle, für das DAX-Schwergewicht ging es um 2,0 Prozent nach oben. Fuchs (+6,0%) hat vergangenes Jahr dank besserer Geschäfte in Asien und Amerika den Gewinn deutlich überproportional zum Umsatz gesteigert. Im abgelaufenen Jahr kletterte der Umsatz um 4 Prozent auf 3,541 Milliarden Euro, das EBIT stieg kräftig um 13 Prozent auf 413 Millionen Euro. Damit schnitt Fuchs beim Umsatz etwas schlechter ab, als Analysten erwartet hatten, beim EBIT dagegen besser.

Auf der Verliererseite stachen neben den schon wieder schwachen Bayer (-1,2%) auch MTU heraus. Sie litten mit einem Minus von 2,5 Prozent unter einer Abstufung auf "Sell" durch die Analysten von Redburn.


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INDEX                                   zuletzt  +/- %  +/- % YTD 
DAX                                   17.965,11  +1,2%     +7,24% 
DAX-Future                            17.966,00  +1,2%     +6,11% 
XDAX                                  17.957,80  +1,0%     +7,09% 
MDAX                                  26.408,29  +1,4%     -2,69% 
TecDAX                                 3.464,11  +0,9%     +3,80% 
SDAX                                  13.999,95  +1,3%     +0,28% 
zuletzt                               +/- Ticks 
Bund-Future                              133,12    -19 
YTD - bezogen auf Schlusskurs Vortag 
 
Index   Gewinner  Verlierer  unv.  Umsatz Mio Euro  Mio Aktien  Vortag 
DAX           29         11     0          4.216,3        93,6    67,9 
MDAX          38         11     1            594,7        33,6    38,1 
TecDAX        17         13     0            842,8        20,7    22,1 
SDAX          50         15     5            106,1         6,9     8,0 
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March 12, 2024 12:50 ET (16:50 GMT)