MANNHEIM (Dow Jones)--Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erwartet bei kleineren Firmen und Einzelunternehmern einen starken Anstieg der Insolvenzen in den kommenden Monaten, hauptsächlich im Dienstleistungs- und Handelssektor. Insbesondere in den stark von Corona betroffenen Teilbranchen wie Gastronomie, Beherbergung, Tourismus und Bekleidung sei mit steigenden Insolvenzzahlen zu rechnen, ergab eine Studie des ZEW.

Demnach gibt es einen "Rückstau" der Insolvenzen durch die ausgesetzte Insolvenzantragspflicht. "Unternehmen, die mit ihrem gesamten Vermögen haften, sind mit weitreichenden Konsequenzen konfrontiert. Sie haben deshalb die Möglichkeit zur Aussetzung der Insolvenz überproportional genutzt. Nach Rückkehr zur Insolvenzantragspflicht sollten die Insolvenzen dieser Haftungsform jedoch wieder ein höheres Niveau erreichen", erklärte Georg Licht, Leiter des ZEW-Forschungsbereichs Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik und Co-Autor der Studie.

Auch ältere Unternehmer seien Teil des "Insolvenzstaus", deshalb sei nun in den kommenden Monaten bei den über 65-jährigen Unternehmern mit verstärkten Insolvenzen zu rechnen.

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May 14, 2021 05:02 ET (09:02 GMT)