STUTTGART (awp international) - Trotz des Abgasskandals will die VW -Dachgesellschaft Porsche SE ihren Anteilseignern eine überraschend hohe Dividende zubilligen. Vorstand und Aufsichtsrat verständigten sich am Montag darauf, dieses Jahr gut einen Euro pro Aktie ausschütten zu wollen, wie die Porsche SE (PSE) am Montag mitteilte. Der Vorstand der Beteiligungsfirma, in dem unter anderem VW-Boss Matthias Müller sitzt, hatte noch am Freitag nur eine Dividende von gut 20 Cent angepeilt. Auf Druck des Aufsichtsrats mit Wolfgang Porsche an der Spitze kam am Montag die Meinungsänderung.

Im Sinne einer "nachhaltigen Dividendenpolitik" und wegen des positiven Ausblicks bei VW sollen nun doch umgerechnet etwa 300 Millionen Euro an die Familien Porsche, Piëch und institutionelle Anleger fliessen, wie ein Firmensprecher sagte. Finanziert wird die Dividende grossteils über Rücklagen, die bisher noch etwa 1,7 Milliarden Euro betragen. Die Porsche-SE-Hauptversammlung soll den Dividendenvorschlag an diesem Freitag in Stuttgart billigen.

Die PSE hält 52,2 Prozent der Stammaktien an VW. Vom Stammkapital der PSE wiederum sind hundert Prozent im Eigentum der Familien Porsche und Piëch, denen zudem die Hälfte der nicht-stimmberechtigten Vorzugsaktien gehören. Die zweite Hälfte Vorzüge entfallen auf institutionelle Investoren./wdw/DP/she