4SC AG: Überlebensvorteil für Patienten-Subgruppe durch Erstlinienbehandlung von
Leberkrebs mit Resminostat

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4SC AG: Überlebensvorteil für Patienten-Subgruppe durch Erstlinienbehandlung
von Leberkrebs mit Resminostat

24.01.2017 / 12:23
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.

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4SC AG: Überlebensvorteil für Patienten-Subgruppe durch
Erstlinienbehandlung von Leberkrebs mit Resminostat

  - Daten der randomisierten, multizentrischen, 170 Patienten umfassenden
    Phase-II-Studie mit Resminostat als Erstlinientherapie bei
    fortgeschrittenem Leberkrebs auf dem 2017 Gastrointestinal Cancers
    Symposium präsentiert

  - Wesentlicher Überlebensvorteil durch Kombinationstherapie mit
    Resminostat und Sorafenib in Patienten-Subgruppe mit normaler bis
    erhöhter Anzahl an Blutplättchen

      - Subgruppe umfasste ca. 50% der Studienteilnehmer

      - Behandlung mit Resminostat senkte Sterberisiko in der Subgruppe um
        ca. 40%

  - Weitere klinische Entwicklung von Resminostat derzeit mit Yakult Honsha
    diskutiert



Planegg-Martinsried, 24. Januar 2017 - Die 4SC AG (4SC, FWB Prime Standard:
VSC) gab heute bekannt, dass die Prüfärzte die detaillierte
wissenschaftliche Auswertung (Abstract #252 [http://
meetinglibrary.asco.org/content/ 174778-195]) der multizentrischen,
randomisierten Phase-II-Studie, die von 4SCs Kooperationspartner Yakult
Honsha Co., Ltd. (Yakult Honsha) in 170 japanischen und koreanischen
Patienten durchgeführt wurde, auf dem 2017 Gastrointestinal Cancers
Symposium [http://gicasym.org] in San Francisco, USA, präsentiert haben. In
der Studie wurde das epigenetische Krebsmedikament Resminostat von 4SC in
Kombination mit Sorafenib im Vergleich zur Sorafenib-Monotherapie als
Erstlinientherapie bei fortgeschrittenem Leberkrebs (hepatozelluläres
Karzinom, HCC) untersucht.

"Die Subgruppen-Analyse der Phase-II-Studie hat gezeigt, dass sich bei
Patienten, die zu Beginn der Studie eine normale bis erhöhte Anzahl an
Blutplättchen hatten und neben der Standardtherapie Sorafenib auch mit
Resminostat behandelt wurden, der Zeitraum bis zum Fortschreiten der
Krankheit verlängert hat. Außerdem hatten Patienten in dieser Subgruppe
einen wesentlichen Überlebensvorteil. Im Median überlebten diejenigen, die
die Kombinationstherapie erhalten hatten, 13,7 Monate, wohingegen
Patienten, die nur mit Sorafenib behandelt wurden, im Median lediglich 5,1
Monat überlebten", erklärt Dr. med. Frank Hermann, Chief Development
Officer bei 4SC. "Das Risiko der Patienten in der Subgruppe mit normaler
bis erhöhter Anzahl an Blutplättchen im Verlauf der Studie zu sterben,
wurde durch Behandlung mit Resminostat um ca. 40% reduziert, was für
Patienten mit fortgeschrittenem Leberkrebs und kaum alternativen
Behandlungsmöglichkeiten ein wesentlicher Vorteil ist."

Was sind Blutplättchen und welche Rolle spielen sie bei Leberkrebs?

Blutplättchen, auch Thrombozyten genannt, sind ein Blutbestandteil, der
vorwiegend dafür zuständig ist, Blutungen zu stoppen. "Die Hinweise aus
Grundlagen- und translationaler Forschung verdichten sich, dass
Blutplättchen und von ihnen freigesetzte Faktoren die Entstehung und
Streuung von HCC begünstigen können. Des Weiteren haben klinische Studien
gezeigt, dass eine erhöhte Anzahl von Blutplättchen mit einer aggressiveren
Form von Leberkrebs und somit einer schlechteren Prognose assoziiert sein
können", erklärt Prof. Edoardo Giannini, Associate Professor der
Gastroenterologischen Einheit in der Abteilung für Innere Medizin an der
Universität von Genoa, Italien, und Teilnehmer am internationalen HCC
Advisory Board Meeting von 4SC und Yakult Honsha.

Resminostat - Weitere klinische Entwicklung in fortgeschrittenem Leberkrebs

"Das sind die ersten klinischen Daten aus einer randomisierten,
kontrollierten Phase-II-Studie in Patienten mit fortgeschrittenem
Leberkrebs, die einen Hinweis darauf liefern, dass möglicherweise die
Anzahl der Blutplättchen als Auswahlkriterium für eine Studie benutzt
werden könnte. Diese wirklich interessanten Ergebnisse sind es wert, weiter
in einer zulassungsrelevanten Phase-III-Studie untersucht zu werden", fährt
Prof. Giannini fort.

Dr. Jason Loveridge, CEO bei 4SC, fasst zusammen: "Obwohl die Anzahl der
Blutplättchen zu Beginn einer Studie bisher noch kein gängiges
Auswahlkriterium für Krebspatienten oder speziell für HCC ist, haben wir
viele positive Rückmeldungen von führenden Leberkrebs-Experten erhalten.
Insbesondere, weil die Patienten, bei denen wir den größten Nutzen sehen,
diejenigen sind, bei denen die Krankheit schon weit fortgeschritten ist und
die eine schlechte Prognose haben. Wir sind durch den wesentlichen
Überlebensvorteil der Patienten durch die kombinierte Behandlung mit
Resminostat und Sorafenib sehr ermutigt und sind der Meinung, dass diese
Beobachtung auf jeden Fall in einer weiteren Studie untersucht werden
sollte. Deswegen besprechen wir gerade mit Yakult Honsha die Pläne zur
weiteren Entwicklung von Resminostat."

- Ende der Pressemitteilung -



Verwandte Artikel

16. Dezember 2016, Einschluss des ersten Patienten in zulassungsrelevante
RESMAIN-Studie mit Resminostat in CTCL
www.4sc.de/news/id/977929/

5. Oktober 2016, Subgruppen-Analyse gibt Hinweise auf Überlebensvorteil
durch Behandlung mit Resminostat bei Patienten mit fortgeschrittenem
Leberkrebs
www.4sc.de/news/id/964933

16. Juni 2016, Resminostat stärkt Immuntherapie gegen Krebs
www.4sc.de/news/id/945385/



Weitere Informationen


Über Leberkrebs (Leberzellkarzinom, Hepatozelluläres Karzinom, HCC)

Laut der American Cancer Society ist Leberkrebs mit 700.000 Neuerkrankungen
im Jahr 2016 eine der weltweit am häufigsten auftretenden Krebsarten. Mit
mehr als 600.000 Todesfällen weltweit ist Leberkrebs noch immer eine der
führenden Ursachen für krebsbedingte Sterbefälle. Allein in den letzten
drei Jahrzehnten hat sich die Anzahl der Neuerkrankungen fast verdoppelt
und nimmt weiter zu.

Häufig wird Leberkrebs erst in fortgeschrittenem Stadium erkannt, die
Heilungschancen sind dann nur gering. Der Tyrosin-Kinase-Hemmer Sorafenib
ist die einzige zugelassene medikamentöse Therapie zur Erstlinienbehandlung
von Patienten mit fortgeschrittenem Leberkrebs und wird derzeit als
Standardtherapie eingesetzt.


Über Resminostat

Resminostat ist ein oral verabreichter epigenetischer Krebswirkstoff. Als
HDAC- (Histon-Deacetylase-) Inhibitor, der die HDAC-Klassen I, IIB und IV
hemmt, kann Resminostat z. B. in Krebszellen abgeschaltete Gene wieder
aktivieren oder übermäßig exprimierte Gene herunterregulieren. Neben seinen
direkten Effekten verstärkt Resminostat auch die körpereigene Immunantwort
gegen Krebs.

Resminostat wird sowohl als Monotherapie als auch in Kombination mit
anderen Medikamenten entwickelt. Der Wirkstoff hat sich in Phase-I-Studien
als gut verträglich erwiesen und wird bzw. wurde zur Behandlung von Kutanem
T-Zell-Lymphom, Hodgkin-Lymphom, Leber-, Lungen-, Darm-,
Bauchspeicheldrüsen- und Gallengangkrebs in weiteren klinischen Studien
erprobt. Erste positive Ergebnisse zur Wirksamkeit von Resminostat haben
sich bereits in Monotherapie für Patienten mit Hodgkin-Lymphom gezeigt,
sowie in Kombination mit der Standardtherapie Sorafenib für ausgewählte
Patienten mit fortgeschrittenem Leberkrebs.


Über epigenetische Krebstherapie

Epigenetische Veränderungen beeinflussen den Aktivitätszustand bestimmter
Gene und bewirken, dass diese vermehrt oder weniger stark abgelesen werden,
verändern jedoch nicht die Erbinformationen in der DNA selbst. Durch diesen
Mechanismus können differenzierte Zellen, wie zum Beispiel der Lunge,
Nerven oder Haut, trotz identischer genetischer Informationen sehr
unterschiedliche Funktionen ausüben.

Beim Übergang einer Zelle zur Krebszelle spielen epigenetische
Veränderungen eine ebenso wichtige Rolle wie Genmutationen. Die Epigenetik
beeinflussen zu können, ist für die Krebstherapie äußerst
vielversprechend.
Epigenetische Wirkstoffe wie Resminostat und 4SC-202 von 4SC können diese
epigenetischen Modifikationen wieder rückgängig machen. So unterbrechen
oder bekämpfen die epigenetischen Krebswirkstoffe den für die
Krebsentstehung verantwortlichen Mechanismus und machen die Krebszellen für
das körpereigene Immunsystem sichtbar oder empfänglicher für eine
immuntherapeutische Krebsbehandlung.

Epigenetische Wirkstoffe gelten als wachstumsstarker Zukunftsmarkt der
Onkologie, da sie sowohl für monotherapeutische Ansätze als auch für die
Kombination mit immunologischen Krebsmedikamenten und anderen
therapeutischen Wirkstoffen vielversprechende Perspektiven bieten. Laut
einem Bericht des Forschungs- und Beratungsunternehmens Grand View Research
vom Oktober 2015 wird für den weltweiten Epigenetik-Markt im Jahr 2022 ein
Umsatz von 16 Mrd. US-$ nach 4 Mrd. US-$ im Jahr 2014 erwartet.


Über 4SC

Das biopharmazeutische Unternehmen 4SC AG (www.4sc.com) entwickelt mit
Fokus auf epigenetische Wirkmechanismen zielgerichtete niedermolekulare
Medikamente zur Behandlung von Krebserkrankungen mit hohem medizinischem
Bedarf. Damit sollen den betroffenen Patienten innovative Therapien mit
verbesserter Verträglichkeit und Wirksamkeit im Vergleich zu bestehenden
Behandlungsmethoden für eine höhere Lebensqualität und eine verlängerte
Lebenserwartung geboten werden. Die Pipeline des Unternehmens umfasst
vielversprechende Produkte in verschiedenen Phasen der klinischen
Entwicklung. Durch Partnerschaften mit Unternehmen der Pharma- und
Biotechnologieindustrie setzt 4SC auf zukünftiges Wachstum und
Wertsteigerung. Das Unternehmen wurde 1997 gegründet und beschäftigte am
30. September 2016 insgesamt 47 Mitarbeiter. 4SC ist seit Dezember 2005 im
Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet.



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von 4SC entziehen, und die dazu führen können, dass die tatsächlichen
Ergebnisse erheblich von denen abweichen, die in diesen zukunftsbezogenen
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Carol Ruth, cruth@theruthgroup.com, +1 646 536 7004


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82152 Planegg-Martinsried
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   Fax:            +49 89 700763-29
   E-Mail:         public@4sc.com
   Internet:       www.4sc.com
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                   Freiverkehr in Berlin, Düsseldorf, Hamburg, München,
                   Stuttgart, Tradegate Exchange



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