Zürich (awp) - Der Personaldienstleister Adecco veröffentlicht am Dienstag, 10. Mai, die Ergebnisse zum ersten Jahresviertel 2016. Insgesamt sieben Analysten haben zum AWP-Konsens beigetragen.

Q1 2016E
In Mio EUR    AWP-Konsens     Q1 2015A   

Umsatz           5'307         5'083        
Bruttogewinn     1'005           972        
EBITA              234           236        
Reingewinn*        151           160        

*nach Minderheiten

FOKUS: Analysten erwarten im Schnitt einen rund 4% höheren Umsatz und einen mehr oder weniger unveränderten operativen Gewinn auf Stufe EBITA.

Beim organischen Wachstum, das für das Unternehmen eine Schlüsselkennzahl ist, bleibt das Überraschungspotenzial begrenzt. So hatte das Unternehmen im März für die Monate Januar und Februar einen Wert von +4% angegeben. Somit zeichnet sich für das gesamte erste Quartal ein ähnliches oder gar leicht schwächeres Wachstum ab als im vierten Quartal (+5%). Von Interesse ist dabei, wie sich die einzelnen Länder entwickelten - und dabei insbesondere der Hauptmarkt Frankreich. Mit einem Plus von 5% lief das dortige Geschäft im vierten Quartal besser als zuletzt. Laut CEO Alain Dehaze verzeichnete Frankreich auch zu Beginn des Jahres 2016 ein Wachstum.

Bei der Profitabilität dürfte sich gemäss der Ankündigung des Managements ein Ostereffekt (2016 im Q1, 2015 im Q2) bemerkbar gemacht haben. Dadurch werde die Bruttomarge um 30 Basispunkte geschmälert.

Eine offene Frage ist ausserdem, ob das Management nun Ziele für das Gesamtjahr nennt. Bei der Präsentation des Jahresabschlusses hatte es keine solchen gegeben. Begründet wurde dies mit einer "limitierten Visibilität".

ZIELE: Das neue Adecco-Management um CEO Dehaze hat im vergangenen November das alte EBITA-Margenziel (>5,5%) gekippt. Neu will Adecco organisch mindestens so stark zulegen wie die Hauptkonkurrenten, dies sowohl auf Gruppenstufe wie auch in jedem grösseren Markt. Neben diesem Wachstumsziel gibt es neu ein EBITA-Margenziel (4,5-5,0% über den Zyklus) sowie ein Cash-Konversionsziel.

PRO MEMORIA: In einem Zeitungsinterview bestätigte CEO Dehaze kürzlich die progressive Dividendenpolitik. Das bedeute, "in der Dividendenerwägung als Minimumbasis jeweils den Wert des Vorjahres" zu nehmen - auch, falls der Gewinn in einem zyklischen Tief stark sinkt, sagte er gegenüber der "Finanz und Wirtschaft".

Das Thema 'Neuer Aktienrückkauf' - der letzte wurde im Januar beendet - werde derweil erst im vierten Quartal entschieden, hiess es ausserdem zum Jahresabschluss im März.

Bei der Publikation der Jahreszahlen 2015 kündigte Adecco die Übernahme für die im HR-Bereich tätige britische Penna Consulting an für 105 Mio Pfund. Grössere Übernahmen sind in nächster Zeit keine zu erwarten, weitere kleine dagegen schon. Das Management sprach zuletzt von sogenannten Buy-and-Build Opportunitäten, die in Betracht gezogen würden. Dabei gibt es laut Management drei Kriterien, die erfüllt sein müssen: Erstens muss ein Zukauf in die Strategie passen, zweitens sollte Adecco aus dem Geschäft mehr herausholen können als ein anderer Besitzer, und drittens muss innert dreier Jahre ein positiver Unternehmenswert (EVA) erzielt werden können.

AKTIENKURS: Die Adecco-Aktien notieren mit rund 61 CHF aktuell (Stand Freitagmittag) 11% tiefer als Anfang Jahr und halten sich damit im Rahmen des Gesamtmarktes (SMI -12%). Sie bewegen sich damit auch wieder klar über dem Jahrestief von 52,75 CHF am 11. Februar.

Homepage: www.adecco.com

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