BERLIN/BRÜSSEL (dpa-AFX) - Auf der Suche nach einem neuen Investor für die Air-Berlin-Tochter Niki haben mindestens vier Bieter konkrete Offerten vorgelegt. Der Gründer der Fluglinie und ehemalige Rennfahrer Niki Lauda gab bereits vor Ablauf der Bieterfrist ein Angebot ab, wie seine Sprecherin am Donnerstag in Wien sagte. Weitere kamen nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur von Tuifly, dem Reisekonzern Thomas Cook
Die Lufthansa
Bei Niki sprangen mehrere Interessenten ab. Ryanair
Wie viele Interessenten endgültig und verbindlich um die Übernahme der Niki buhlen, blieb zunächst offen. Trotz der gesetzten Frist bis Donnerstagmittag wurden noch bis in die Abendstunden Eingänge erwartet, wie ein Sprecher des Niki-Insolvenzverwalters Lucas Flöther sagte. An diesem Freitag sollen die aufbereiteten Angebote dem Gläubigerausschuss vorgelegt werden. Das Gremium werde dann entscheiden, wie es bei der Investorensuche weitergehe, hieß es.
Die Lufthansa hatte auch Niki übernehmen wollen und im Zuge dieses Planes einige der insgesamt 20 Maschinen der Niki übernommen. Angesichts der Bedenken der EU-Kommission dass durch die Übernahme Monopole auf mehreren Strecken entstehen könnten, zog die Lufthansa ihr Angebot zurück. Der Branchenprimus hat sich aber nach eigener Darstellung verpflichtet, die gekauften Maschinen einem künftigen Niki-Eigentümer zu überlassen.
Niki meldete vorige Woche Insolvenz an, stellte den Flugbetrieb ein, und Tausende Passagiere saßen auf einen Schlag fest. Insolvenzverwalter Flöther will die Fluggesellschaft bis Anfang Januar verkaufen, unter anderem, damit die wertvollen Start- und Landerechte nicht vor einem Verkauf verloren gehen.
Anders als bei Niki gab die EU-Kommission für die Übernahme der LGW durch Lufthansa nun grünes Licht. Somit gehörten künftig 33 Flugzeuge fest zur Gruppe der Lufthansa-Tochter Eurowings, teilte das Unternehmen mit. Alle Mitarbeiter würden mit ihren bestehenden Verträgen übernommen. Auch die Führung der insolventen Air Berlin
Nach der geplatzten Übernahme von Niki durch Lufthansa streicht Eurowings im Winter bundesweit knapp 300 Flüge. Von Januar bis Ende März seien insgesamt 600 Verbindungen von Anpassungen im Flugplan betroffen, sagte ein Sprecher der Lufthansa-Tochter. Bei mehr als 300 Flügen würden Passagiere auf andere Verbindungen umgebucht. Die übrigen Flüge müssten gestrichen werden. Passagiere, die einer Umbuchung nicht zustimmen, erhielten ihr Geld zurück. Insgesamt fielen aber weniger als ein Prozent aller Eurowings-Verbindungen aus./hnl/DP/stw