Dubai (Reuters) - Der internationale Airline-Verband IATA erwartet für dieses Jahr dank Rekorden bei Passagierzahlen und Umsatz mehr Gewinn als bei seiner letzten Prognose.

Bei 4,96 Milliarden Fluggästen dürften die Airlines 2024 weltweit fast eine Billion Dollar an Erlösen erzielen, wie die International Air Transport Association (IATA) am Montag zum Auftakt ihrer Jahresversammlung in Dubai erklärte. Da die Kosten etwas weniger stark als der Umsatz (plus 9,7 Prozent) gegenüber dem Vorjahr steigen, erwartet der Verband mit einem Nettogewinn von 30,5 Milliarden Dollar elf Prozent mehr als 2023 und mehr als zur ersten Jahresprognose vom Dezember.

"Das Umfeld ist besser, als wir erwartet hatten, vor allem in Asien", sagte Generaldirektor Willie Walsh am Rande der Jahrestagung der mehr als 300 IATA-Mitglieder, die mehr als 80 Prozent des weltweiten Luftverkehrs abwickeln. Die Branche könne hoher Inflation und Zinsen sowie schwächerem Wirtschaftswachstum trotzen. Die Airlines erzielen demnach bei knappen Angebotskapazitäten, die vom Mangel an neuen Flugzeugen herrühren, höhere Ticketpreise. Die Arbeitskosten steigen unterdessen trotz Streiks in Tarifkonflikten, die etwa bei der Lufthansa das Gewinnwachstum bremsen, nur moderat.

Die erwartete Rendite beläuft sich im weltweiten Durchschnitt auf 3,0 Prozent. "Die Gewinnspanne bleibt hauchdünn", sagte Walsh. "Diese Leistung liegt immer noch weit unter dem, was die Branche erreichen sollte." Hohe Steuern und "lästige" Vorschriften schmälerten die Einnahmen, die letztlich auch für Investitionen in den Klimaschutz gebraucht würden. Nordamerika bleibt mit einer Nettomarge von 4,5 Prozent die profitabelste Region. In Europa bleiben unter dem Strich 3,8 Prozent vom Umsatz als Gewinn hängen. In Asien erwartet IATA mehr als drei Mal soviel Gewinn wie im Vorjahr, die Branche verdient im Schnitt aber nur 0,7 Prozent vom Erlös.

(Bericht von Tim Hepher, Lisa Barrington; geschrieben von Ilona Wissenbach, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)