• Ariane 5 zum 47. Mal in Folge erfolgreich gestartet
  • ATV "Edoardo Amaldi" nun auf dem Weg zur Raumstation ISS - Andocken mit einer Geschwindigkeit von 28.000km/h für 28. März geplant
  • Mit Ariane 5 und ATV beweist Astrium erneut Kompetenz als Hauptauftragnehmer für Trägersysteme und bemannte Raumfahrt

Pünktlich um 1:34 Uhr Ortszeit (5:34 CET) ist eine Ariane 5 ES mit dem ATV-3 "Edoardo Amaldi" als Nutzlast vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou (Französisch-Guayana) zur Internationalen Raumstation ISS gestartet. Mit diesem 47. gelungenen Start in Folge stellt die europäische Trägerrakete Ariane ihre Zuverlässigkeit erneut unter Beweis. Astrium, Europas führendes Raumfahrtunternehmen, zeichnet für den Bau der Trägerrakete als auch für die Nutzlast der Ariane 5, das automatische Versorgungsfahrzeug ATV, verantwortlich.

"Nach diesem erfolgreichen Start muss das Versorgungsfahrzeug ATV-3 mit einer Geschwindigkeit von 28.000 km/h nun automatisch an die Raumstation ISS mit einer Zielgenauigkeit von 10 Zentimeter andocken. Für dieses Rendezvous im Weltall und auch für alle künftigen Herausforderungen hat Astrium als Systemintegrator für das ATV modernste Technologien entwickelt", erklärt Alain Charmeau, CEO von Astrium Space Transportation. "Derzeit baut Astrium termingerecht zwei weitere ATVs, die 2013 und 2014 auf die Reise gehen werden. Außerdem untersuchen wir im Auftrag der Europäischen Weltraumorganisation ESA neue Entwicklungen für automatische Versorgungsfahrzeuge und Trägerraketen, um die außergewöhnliche europäische Raumfahrttechnologie abzusichern und weiter voranzutreiben. Zahlreiche Optionen des ATV-Folgeprogramms stellen das eigentliche Raumfahrzeug mit Avionik- und Antriebsmodul für diese erdnahen Missionen in den Mittelpunkt und bauen auf den bereits erzielten, bedeutenden Leistungen dieser europäischen Zusammenarbeit im Rahmen der ESA auf. Die künftige Weiterentwicklung von ATV würde einen Teil der finanziellen Beteiligung Europas an der ISS nach 2016 widerspiegeln."

Nach dem Absetzen von ATV in einer Höhe von etwa 260 km werden die vier Solarpanels mit einer Spannweite von 22,3 m sowie eine Antenne für die Kommunikation mit der ISS ausgefahren. Mit Unterstützung der leistungsstarken GPS-Empfänger an Bord wird das von der französischen Raumfahrtagentur CNES in Toulouse betriebene ATV Control Center (ATV-CC) das Versorgungsfahrzeug die letzten Steuermanöver im Orbit autonom ausführen lassen. Dieser Vorgang wird ATV ca. 30 km hinter und 5 km unter der Raumstation auf eine Flugbahn zur Annäherung an ISS bringen. Das Andocken erfolgt in Schritten, die vom ATV-CC in Koordination mit der Raumstation ausgelöst werden, wobei ATV die Manöver gestützt auf ein Navigationssystem und optische Sensoren automatisch berechnet und ausführt. Die hochentwickelten Sensoren, Softwarelayer und Systeme von ATV gewährleisten die Zuverlässigkeit und Sicherheit des Vorgangs.

Am 28. März 2012 (GMT) soll ATV die ISS erreichen und mit dem automatischen Docking beginnen. Wenn sich ATV Edoardo Amaldi in der richtigen Position zum russischen Dockingport befindet, wird der 20 Tonnen schwere Raumtransporter diesen Dockingport berühren. Dieser Kontakt löst dann die von ATV selbstständig ausgeführten, mechanischen und elektrischen Andockvorgänge aus. ESA-Astronaut André Kuipers wird das Annäherungs- und Dockingmanöver von ATV Edoardo Amaldi überwachen. Kuipers ist dafür extra im Rahmen seines Trainings von Astrium-Instruktoren geschult und vorbereitet worden.

Der Raumtransporter bringt 6,6 Tonnen Fracht zur Raumstation. Darunter über 4 Tonnen Treibstoff, Wasser und Gase. Zur Beibehaltung der ISS-Umlaufbahn sind 3.150 kg Treibstoff vorgesehen sowie 860 kg, um Ausweich- und Bahnanhebungsmanöver durchzuführen, wenn kein anderes Raumfahrzeug angedockt ist. Edoardo Amaldi wird während seiner Mission die ISS bis zu zehn Mal anheben. Sauerstoff (70 kg), Luft (30kg) und Wasser (285 kg) gehören ebenfalls zur "flüssigen" Fracht. Güter des täglichen Bedarfs, Experimenteinheiten, Ersatzteile und sogenannte "Care"-Pakete von den Angehörigen für die Astronauten machen noch mal 2,2 Tonnen Last aus. Diese Fracht wird im Laufe der fast sechsmonatigen Mission von ATV an der Station nach und nach von den Astronauten entladen. Nach derzeitiger Planung wird ATV Edoardo Amaldi am Ende der Sommer die Station - beladen mit Abfall - wieder verlassen. Beim kontrollierten Wiedereintritt in die Erdatmosphäre wird der Abfall der Internationalen Raumstation entsorgt. Bis dahin wird ATV insgesamt etwa 4 Millionen Kilometer zurückgelegt haben. Zeitgleich trifft ATV-4 "Albert Einstein" zur Vorbereitung des für Anfang 2013 geplanten Starts in Kourou ein.

Astrium ist außerdem Hauptauftragnehmer für die europäische Trägerrakete Ariane 5, eines der größten und anspruchsvollsten Raumfahrtprogramme der Welt. Ariane 5 ist Europas "Arbeitspferd" und speziell ausgelegt, um schwere Nutzlasten ins All zu transportieren. Astrium Space Transportation verwaltet die gesamte industrielle Wertschöpfungskette, von der Herstellung der Komponenten und Raketenstufen bis zur kompletten Integration der Rakete in Französisch-Guayana in Abstimmung mit den Kundenbedürfnissen. Mit gut 20 Tonnen Nutzlast gehört ATV Edoardo Amaldi mit zu den schwersten Frachten, die Ariane jemals transportiert hat. Für die spezielle ATV-Mission wird eine Ariane 5, Version ES, eingesetzt, die aufgrund ihrer wiederzündbaren Oberstufe mit Aestus-Triebwerk dafür hervorragend geeignet ist. ATV wird nicht - wie beispielsweise Kommunikationssatelliten - zu einem geostationären Transferorbit in 36.000 km Höhe gebracht, sondern wird auf einer erdnahen Umlaufbahn in 260 km Höhe abgesetzt. Um diesen Orbit zu erreichen, muss die Oberstufe wiederzündbar sein. Von dort findet ATV autonom seinen Weg zur Internationalen Raumstation, die sich in einer Höhe von etwa 400 km befindet.

Der Start mit ATV Edoardo Amaldi ist der 47. erfolgreiche Start in Folge.

Über Astrium

Astrium ist das führende europäische Unternehmen für Weltraumsysteme und -technik und die Nummer drei weltweit. Im Jahr 2011 erreichte Astrium einen Umsatz von knapp 5 Milliarden Euro und beschäftigte weltweit 18.000 Mitarbeiter. Das Unternehmen hat seine Hauptstandorte in Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Spanien und den Niederlanden.

Als einziges Unternehmen in Europa deckt Astrium die gesamte Palette von zivilen und militärischen Raumfahrtsystemen und Dienstleistungen ab.

Das Kerngeschäft gliedert sich in drei Bereiche: Astrium Space Transportation für Trägerraketen und Weltraum-Infrastrukturen, Astrium Satellites für Satelliten und Bodensegmente sowie Astrium Services für umfassende, stationäre und mobile End-to-End-Lösungen für sichere und kommerzielle Satellitenkommunikation und Netzwerke, Ausrüstungen und Systeme für Hochsicherheits- und kommerzielle Satellitenkommunikation sowie maßgeschneiderte Produkte und Dienstleistungen im Bereich Geo-Information weltweit.

Astrium ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der EADS, ein weltweit führendes Unternehmen der Luft- und Raumfahrt, im Verteidigungsgeschäft und den dazugehörigen Dienstleistungen mit einem Umsatz von 49,1 Mrd.€ im Jahr 2011 und mehr als 133.000 Mitarbeitern. Zu EADS gehören die Divisionen Airbus, Astrium, Cassidian und Eurocopter.

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