--Operatives Ergebnis über Erwartungen

--Deutlich mehr Gewinn bei Leben-Kranken und Schaden-Unfall

--Geschäftsvolumen steigt

--Halbjahresgewinn bei 7,5 (Ausblick 2023: 14,2) Milliarden Euro

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Von Matthias Goldschmidt

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Allianz hat im zweiten Quartal von höheren Preisen und Volumina in der Schaden-Unfall-Versicherung sowie von einem starken US-Geschäft in der Leben- und Krankenversicherung profitiert. Europas größter Versicherer schnitt besser ab als von Analysten erwartet. Den Ausblick für das Gesamtjahr bestätigte die Allianz SE.

Im Zeitraum von April bis Juni stieg das operative Ergebnis um 7,1 Prozent auf 3,78 Milliarden Euro. Analysten hatten in einem vom Unternehmen selbst veröffentlichten Konsens mit 3,64 Milliarden Euro gerechnet. Der Nettogewinn legte um 19 Prozent auf 2,34 Milliarden Euro zu. Das Geschäftsvolumen stieg um 5,9 Prozent auf 39,6 Milliarden Euro.

Im Schaden-Unfall-Geschäft stieg das Ergebnis um 11 Prozent auf 1,98 Milliarden Euro. Die Schaden-Kosten-Quote verbesserte sich um 0,4 Prozentpunkte auf 92,4 Prozent, was auf geringere Schäden aus Naturkatastrophen und einem positiven Diskontierungseffekt zurückzuführen war. Die Belastung aus Naturkatastrophen sank auf 159 von 461 Millionen Euro im Vorjahr. Größte Schäden waren Hagelstürme in Deutschland und Überschwemmungen in Italien.

Die Schaden-Kosten-Quote setzt Aufwendungen für Versicherungsbetrieb und -leistungen ins Verhältnis zum Prämienaufkommen. Bei Werten unter 100 Prozent arbeitet eine Versicherung profitabel. Analysten hatten mit 92,7 Prozent gerechnet.

"Wir haben starke Preisanhebungen erzielt und ergreifen weiterhin Maßnahmen, um die Inflation erfolgreich auszugleichen", sagte Finanzvorstand Giulio Terzariol.

Das Leben- und Krankengeschäft erzielte einen deutlichen Anstieg des operativen Gewinns um 23 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Das Asset Management verzeichnete einen Rückgang um 9 Prozent auf 703 Millionen Euro.

Das Segment, das aus Allianz Global Investors und Pimco besteht, erzielte Nettomittelzuflüsse von 2,7 Milliarden Euro, nachdem ihr bereits im ersten Quartal 14,9 Milliarden Euro zugeflossen waren. Davor waren vier Quartale in Folge Mittel abgeflossen. Wegen negativer Währungsumrechnungseffekte sank das für Dritte verwaltete Vermögen zum 30. Juni auf 1,662 Billionen Euro, was einem Rückgang von 6 Milliarden Euro gegenüber dem Ende des ersten Quartals 2023 entspricht. "Das ist eine gute Ausgangsbasis für künftige Gewinne", sagte Terzariol.

Im laufenden Jahr rechnet die Allianz weiterhin mit einem operativen Gewinn auf Vorjahresniveau von 14,2 Milliarden Euro, wobei Abweichungen von 1 Milliarde Euro nach oben oder unten möglich sind. Im ersten Halbjahr lag der operative Gewinn bei 7,5 Milliarden Euro.

Die Allianz ist weiterhin sehr auskömmlich kapitalisiert. Die nach Solvency II ermittelte Solvabilitätsquote lag Ende Juni bei 208 Prozent nach 206 Prozent Ende März.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/mgo/kla

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August 10, 2023 02:34 ET (06:34 GMT)