Amazon müsse den Versand von IT- und Medizinprodukten, Nahrungsmitteln und Tierfutter begrenzen, entschieden die Richter in Versailles am Freitag. Amazon teilte mit, man werde die Auswirkungen der Entscheidung nun bewerten.

Der weltgrößte Onlinehändler war in Berufung gegangen, nachdem ein Gericht vergangene Woche angeordnet hatte, dass Amazon Lieferungen auf wichtige Güter wie Lebensmittel und medizinische Verbrauchsgüter beschränken und Sicherheitsmaßnahmen in der Coronavirus-Pandemie verstärken muss, sonst drohten Geldstrafen von bis zu einer Million Euro pro Tag. Zuvor hatten Gewerkschaften die Arbeitsbedingungen kritisiert und vor Ansteckungen gewarnt.

Seit vergangener Woche sind die sechs Logistikzentren von Amazon in Frankreich geschlossen. Der Konzern aus Seattle hatte den Betrieb mit der Begründung eingestellt, dass die Definition von wichtigen Waren nicht eindeutig und das Risiko einer Strafe zu groß sei. Dies stellte auch viele kleine Ladenbetreiber vor Probleme, die ihre Onlineverkäufe über die Amazon-Plattform abwickeln.

Amazon beschäftigt gegenwärtig fast 10.000 Mitarbeiter in seinen französischen Lagerhäusern, von denen 6.500 unbefristet angestellt sind.