Ein französisches Gericht hatte am Dienstag angeordnet, dass der Internet-Handelsriese seine Lieferungen auf wichtige Güter wie Lebensmittel und medizinische Verbrauchsgüter beschränken müsse. Amazon müsse das Risiko einer möglichen Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus in seinen Lagern gründlicher überprüfen und solle seine Lieferung in der Zwischenzeit einschränken. Andernfalls drohe eine Geldstrafe von eine Million Euro pro Tag. "Wir sind über das Gerichtsurteil verwundert angesichts der Beweise, die wir in Bezug auf die Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz unserer Mitarbeiter erbracht haben", teilte Amazon am Mittwoch mit. Der Konzern könnte deshalb gezwungen sein, die Tätigkeiten in seinen Vertriebszentren in Frankreich einzustellen.

Amazon beschäftigt gegenwärtig fast 10.000 Mitarbeiter in seinen französischen Lagerhäusern, von denen 6.500 unbefristet angestellt sind. Der Konzern sieht sich einer wachsenden Überprüfung seiner Maßnahmen zum Schutz seiner Mitarbeiter konfrontiert. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Bestellungen bei dem Internet-Versandhandelsriesen deutlich zu, da die meisten Geschäfte wegen der Coronavirus-Pandemie geschlossen sind. Angesichts wachsender Sorgen um die Gesundheit der Amazon-Mitarbeiter hatten einige Gewerkschaften zu einer vollständigen Schließung der Geschäfte des Unternehmens in Frankreich oder zumindest zu einem harten Durchgreifen aufgerufen.