Wien (Reuters) - Der steirische Anlagenbauer hat im vergangenen Jahr operativ so viel verdient wie noch nie und verspricht seinen Aktionären nun eine höhere Dividende.

Auch bei Auftragseingang und Umsatz seien dank zweistelligen Prozentzuwächsen in allen vier Geschäftsbereichen Rekordwerte erzielt worden, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Das operative Ergebnis (Ebita) stieg um 18,7 Prozent auf 648,5 Millionen Euro. Unter dem Strich kletterte der Gewinn um ein Viertel auf 402,6 Millionen Euro. Andritz liegt damit über den Erwartungen, urteilten die Analysten der Erste Group in einem Kurzkommentar.

An der guten Geschäftsentwicklung sollen auch die Anteilseigner teilhaben. Sie sollen für 2022 eine höhere Dividende von 2,10 (1,65) Euro je Aktie erhalten. Größter Aktionär ist der frühere Firmenchef Wolfgang Leitner, der über seine Privatstiftung gut 30 Prozent hält und nun im Aufsichtsrat sitzt. Dank prall gefüllter Orderbücher erwartet Vorstandschef Joachim Schönbeck weiteres Wachstum. Umsatz und Ergebnis sollen im laufenden Geschäftsjahr gesteigert werden. Die Aktionäre reagierten erfreut. An der Wiener Börse legten die Andritz-Aktien am Vormittag zeitweise rund sechs Prozent zu.

"Die Geschäftsentwicklung 2022 und auch Anfang 2023 ist angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen außerordentlich positiv", sagte Schönbeck. Nach Worten des Managers hat der Konzern den Herausforderungen durch den Krieg in der Ukraine, Reisebeschränkungen und Lieferkettenproblemen erfolgreich getrotzt. Der Auftragseingang stieg um 17,6 Prozent auf 9,3 Milliarden Euro, der Auftragsstand erhöhte sich zum Jahresende um 22,2 Prozent auf rund 10,0 Milliarden Euro. Die Erlöse kletterten um 16,7 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro.

Zudem sei bei der deutschen Tochter Schuler der Turnaround gelungen, sagte Finanzvorstand Norbert Nettesheim. Der Pressenhersteller war lange das Sorgenkind von Andritz. Die Göppinger Firma fuhr Verluste ein, da ihr vor allem die Schwäche am internationalen Automobilmarkt zu schaffen machte. Andritz verordnete eine umfassende Restrukturierung samt Kostensenkungen und dem Abbau von rund 500 Stellen.

(Bericht von Alexandra Schwarz-Goerlich, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)