Arbon (awp) - Arbonia kommt mit dem Umbau des Unternehmens voran. Im operativen Geschäft zeigten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016 erste Verbesserungen und unter dem Strich resultierten wieder schwarze Zahlen. Im Fokus steht im laufenden Jahr die Integration der Looser-Gruppe. Die bisherigen Ziele werden bestätigt.

Der operative Gewinn auf Stufe EBITDA stieg 2016 auf 68,7 Mio CHF, was gegenüber dem von Umstrukturierungen geprägten Vorjahr mehr als einer Verdoppelung entspricht. Unter dem Strich resultierte ein Reingewinn von 7,6 Mio nach einem hohen Verlust von 177,1 Mio im Jahr 2015, teilt das Unternehmen am Dienstag mit. Mit den Ergebnissen hat der Bauzulieferer die Erwartungen der Analysten erfüllt.

Gleichzeitig publizierte am heutigen Dienstag auch die im vergangenen Jahr übernommene, aber erst per Ende 2016 konsolidierte Looser Gruppe ihre Gewinnzahlen für das vergangene Geschäftsjahr. Der EBITDA reduzierte sich gemäss separater Mitteilung um 28% auf 46,1 Mio CHF. Allerdings war im Vorjahr eine einmaliger Gewinn von 19,8 Mio CHF angefallen. Der Reingewinn lag 2016 bei 8,8 Mio nach 23,7 Mio im Vorjahr.

NEUE BEZEICHNUNGEN FÜR DIVISIONEN

Bereits im Detail bekannt waren die Umsatzzahlen der beiden Unternehmen. Arbonia wies Ende Januar einen Umsatzanstieg von 5,7% (währungs- und akquisitionsbereinigt +0,9%) auf 995,5 Mio CHF aus. Looser verzeichnete einen leichten Umsatzrückgang von 0,5% auf 434,3 Mio CHF; währungs- und akquisitionsbereinigt resultierte dagegen ein Plus von 5,6%.

Im Rahmen des Zusammenschlusses und der Restrukturierung passt Arbonia die Bezeichnungen für einzelne Divisionen an. Die Division Fenster (ehemals Gebäudehülle) erzielte einen EBITDA von 8,2 Mio CHF nach einem Fehlbetrag in gleicher Höhe im Vorjahr. Die Verlagerung der Kunststoff-Fensterproduktion in die Slowakei sei abgeschlossen und die Verlagerung der Holz/Aluminium-Fensterherstellung nach Deutschland schreite planmässig voran, schreibt Arbonia dazu.

Bei der Division Türen (ehemals Gebäudesicherheit) ging der EBITDA um 23% auf 5,8 Mio CHF zurück. Arbonia begründet dies einerseits mit Sondereffekten und andererseits mit dem "erheblichen Preisdruck" im Heimmarkt Schweiz. Demgegenüber stieg der operative Gewinn in dem von Looser übernommenen Türengeschäft um 30% auf 32,6 Mio an, wozu insbesondere die starke Nachfrage aus Deutschland und Polen beigetragen hätten, so die Meldung.

Die Division Gebäudetechnik erwirtschaftete 2016 bei einem Umsatzwachstum von 5,3% einen um 17% höheren EBITDA von 53,4 Mio CHF. Dabei beeinflussten vor allem die Akquisitionen der Koralle-Gruppe und des französischen Vertriebspartner Sabiatherm die Kennzahlen. Die Verlagerung der Produktion von Sonderheizkörpern von Arbon nach Tschechien sei plangemäss abgeschlossen worden.

VERKAUF VON TEILEN DES LOOSER-BESCHICHTUNGSGESCHÄFTS

In der Looser-Division "Industriedienstleistungen" lag der EBITDA 2016 mit 14,9 Mio um 2,7% unter dem Vorjahr. Einen ersten Erfolg vermeldet Arbonia im Verkaufprozess für die Beschichtigungssparte von Looser. So wurde die Produktsparte "Plastic Tubes und Laminate" an die deutsche Siegwerk Gruppe verkauft. Über den Transaktionspreis sei Stillschweigen vereinbart worden. Der Verkauf der restlichen Teile des Geschäftsbereichs Beschichtungen soll "bald" abgeschlossen und die Verkaufsziele dabei erreicht werden.

Für das laufende Geschäftsjahr 2017 rechnet die kombinierte Gruppe mit einem Umsatz von mindestens 1,3 Mrd CHF bei einem EBITDA von mehr als 110 Mio CHF. Ausserdem sei für die Veräusserung des Beschichtungsbereich im laufenden Geschäftsjahr ein Erlös zu erwarten. Zur Umsetzung der Strategie müssten aber auch weiterhin höhere Investitionen getätigt werden. 2016 waren diese auf 57,7 Mio von 21,7 Mio CHF angestiegen.

Mit der strategischen Zielsetzung bis 2018 sieht sich Arbonia auf Kurs. Demnach wird ein Umsatz von rund 1,4 Mrd CHF bei einem EBITDA von rund 150 Mio CHF erwartet. Die Nettoverschuldung soll bis dahin auf 100 Mio von 225 Mio per Ende 2016 reduziert werden. Die Wiederaufnahme der Dividendenausschüttung ist ab 2019 geplant.

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