Ihre Tarifkommission verständigte sich am Dienstag auf diese Forderung für die am 22. Februar beginnenden Gespräche mit den Arbeitgebern um ThyssenKrupp und Salzgitter, wie die Gewerkschaft mitteilte. Ein neuer Tarifvertrag solle eine Laufzeit von zwölf Monaten haben. "Die wirtschaftliche Situation in der Stahlindustrie ist stabil", sagte Verhandlungsleiter Knut Giesler. Auftragseingänge und Stahlpreise stiegen. Die Beschäftigten müssten "an dieser Entwicklung ihren fairen Anteil erhalten".

Die Forderung der Gewerkschaft übersteige "das für die Unternehmen machbare bei weitem", kritisierte ein Sprecher der Arbeitgeber. Die Branche befinde sich unter anderem wegen Überkapazitäten und chinesischer Billigausfuhren in einer "bedrohlichen Lage".

Arbeitgeber und Gewerkschaft hatten sich zuletzt im November 2015 auf ein Lohnplus von 2,3 Prozent und eine Einmalzahlung von insgesamt 200 Euro verständigt. Damals war die IG Metall mit einer Forderung von fünf Prozent mehr Lohn in die Verhandlungen gegangen. Der aktuelle Tarifvertrag läuft Ende Februar aus. Dann endet auch die Friedenspflicht. Warnstreiks seien aber voraussichtlich nicht vor der vorentscheidenden zweiten Verhandlungsrunde am 06. März zu erwarten, machte Giesler deutlich.

Die Forderung berücksichtige auch Risiken für die Branche, teilte die Gewerkschaft weiter mit. Nicht vorhersehbar seien etwa die Folgen eines Brexit oder die wirtschaftliche Entwicklung in den USA. Der Branchenverband Wirtschaftsvereinigung Stahl hatte bereits vor protektionistischen Tendenzen unter dem neuen US-Präsidenten Donald Trump gewarnt. Der Verband rechnet damit, dass die Rohstahlproduktion 2017 voraussichtlich um ein Prozent auf 42,7 Millionen Tonnen steigen wird.

Unternehmen in diesem Artikel : ArcelorMittal, Salzgitter AG, ThyssenKrupp AG