LUXEMBURG (awp international) - Der Stahlhersteller ArcelorMittal hat im vierten Quartal eine sinkende Nachfrage zu spüren bekommen. So lieferte das Unternehmen weniger Stahl aus als im Vorjahreszeitraum, wie der Konzern am Donnerstag in Luxemburg mitteilte. In Europa litt der Stahlhersteller unter einer niedrigeren Nachfrage im Automobilsektor sowie schwacher Exportmärkte. Durch die Übernahme des italienischen Stahlherstellers Ilva konnte ArcelorMittal den Rückgang jedoch begrenzen. Die Produktion von Rohstahl lag in etwa auf Vorjahresniveau, aber unter der des dritten Quartals. Negativ wirkten sich auch Produktionsunterbrechungen aus.

Der Umsatz stieg dagegen von 17,7 Milliarden auf 18,3 Milliarden US-Dollar (16,07 Mrd Euro). Dabei konnten höhere Preise im Vergleich zum Vorjahr das geringere Volumen ausgleichen, hiess es. Im Vergleich zum Vorquartal sanken die durchschnittlichen Verkaufspreise jedoch. Das operative Ergebnis (Ebitda) sank von 2,14 auf 1,95 Milliarden US-Dollar. Dank einer Steuergutschrift konnte Arcelor den Nettogewinn aber von 1 Milliarde auf 1,2 Milliarden Dollar erhöhen. Die Aktie gab am Vormittag zuletzt knapp drei Prozent nach.

Im Gesamtjahr konnte ArcelorMittal wegen des guten Stahlumfeldes insbesondere in der ersten Jahreshälfte den Gewinn um 12,7 Prozent auf 5,1 Milliarden Dollar erhöhen, der Umsatz legte um 10,7 Prozent auf 76 Milliarden Dollar zu. Für 2018 will der Konzern eine erhöhte Dividende von 0,20 Dollar je Aktie zahlen.

Für das neue Geschäftsjahr geht der Konzern von einem leichten Anstieg der weltweiten Stahlnachfrage aus. Jedoch dürfte sich das Wachstum im Gegensatz zu 2018 deutlich abflachen. Die im Markt herrschenden Überkapazitäten blieben ebenso bestehen wie die konjunkturellen Risiken, hiess es. Vor allem wegen einer erwarteten sinkenden Nachfrage aus China geht ArcelorMittal von einem weltweiten Stahlwachstum von lediglich 0,5 bis 1 Prozent aus. In der EU dürfte sich das Wachstum ebenfalls erheblich abschwächen. 2018 dürfte das Nachfrageplus Schätzungen von ArcelorMittal zufolge bei weltweit 2,8 Prozent gelegen haben./nas/men/zb