Die Vollstreckung des Urteils werde ausgesetzt, um einen Bericht über mögliche Auswirkungen auf spanische Nutzer abzuwarten, teilte das Gericht am Montag mit.

Die Verbraucherorganisation Facua begrüßte diesen Schritt, da eine Blockade enormen Einfluss auf die spanischen Anwender hätte. Sie äußerte die Hoffnung, dass der geplante Bericht der Polizei das Gericht dazu veranlassen werde, die Anordnung endgültig zurückzuziehen.

Richter Santiago Pedraz hatte am Freitag zunächst entschieden, Telegram in Spanien blockieren zu lassen, bis ein Verfahren gegen das Unternehmen, das auf den britischen Jungferninseln registriert ist, abgeschlossen ist. Mehrere spanische Medienhäuser und der Telekom-Konzern Telefonica hatten Telegram verklagt, weil die Firma das unerlaubte Hochladen urheberrechtlich geschützter Inhalte durch Nutzer zulasse.

Der vom russisch-stämmigen Milliardär Pawel Durow gegründete Messengerdienst Telegram ist laut der Wettbewerbsbehörde CNMC die Nummer viert der meistgenutzten Kurznachrichtendienste in Spanien. Weltweit hatte das Unternehmen 2023 nach eigenen Angaben mehr als 700 Millionen monatlich aktive Nutzer. Dem Unternehmen wird die Verbreitung von Verschwörungstheorien, Hass und Hetze vorgeworfen.

(Bericht von David Latona; geschrieben von Hakan Ersen. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)