Zürich (awp) - Obwohl Barry Callebaut am Mittwoch gute Topline-Halbjahreszahlen präsentiert hat, müssen die Papiere im frühen Handel Abschläge hinnehmen. Analysten hätten sich auf der Gewinnseite bessere Resultate gewünscht.

Barry Callebaut verlieren gegen 9.30 Uhr fast 2 Prozent auf 2216 Franken. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI verliert derweil 0,07 Prozent.

Laut ZKB bewege sich der bereinigte EBITDA von 433,7 Millionen innerhalb der Erwartungen. "Vor dem Hintergrund der starken Topline und der Erholung der Profitabilitätsperle Gourmet & Spezialitäten hätten wir uns auch einen stärkeren Gewinnhebel vorstellen können", kommentiert der zuständige Analyst. Leicht unter den Erwartungen sei auch der EBIT ausgefallen. "Vor allem im Kakaosegment konnte die Profitabilität auch wegen Mix-Effekten nicht gehalten werden", so der Experte weiter.

Der um Sondereffekte bereinigte EBIT sei solide, "wenn man die Rückführung von Vertriebsgemeinkosten, eine Abschreibung in Russland von 5 Millionen, Anlaufinvestitionen in Australien und einen negativen Einfluss auf die Combined Ratio von 8 Millionen berücksichtigt", kommentiert indes der Analyst der UBS.

Bezüglich Volumenwachstum und Umsatz hat das Unternehmen allerdings stärker abgeschnitten als von der Finanzgemeinde erwartet. Der Analyst von Vontobel streicht zudem die deutliche Wachstumsbeschleunigung in der Division Nahrungsmittelindustrie hervor.

Zudem liege das Gourmet-Geschäft um gut 20 Prozent über dem Niveau des ersten Halbjahres 2019/20. "Das klingt nach einer gesunden Leistung und Marktanteilsgewinnen", schreibt er. Hervorzuheben sei ausserdem auch das starke Pricing von 9 Prozent im zweiten Quartal, das den erheblichen Anstieg bei einigen Rohstoffen widerspiegle.

Die Aktien von Barry Callebaut hatten in den letzten Wochen bereits einen Aufschlag von über 9 Prozent verzeichnet, weshalb am Markt auch die Möglichkeit von Gewinnmitnahmen diskutiert wird.

tv/tt