Montag - 16. Januar 2012
Investition von fünf Millionen Euro im Chempark Dormagen
Bayer MaterialScience nimmt neues Hydriertechnikum in Betrieb
Bündelung der Forschungsaktivitäten für die effiziente Herstellung von MDI und TDI
Er hat jetzt die Schlüsselhoheit über das neue Laborgebäude: Dr. Thorsten Dreier (2. v. l.), Abteilungsleiter der Verfahrensforschung in der Isocyanat-Produktion bei Bayer MaterialScience. Auf die ersten Forschungsergebnisse seines Teams warten Dr. Joachim Wolff (2. v. r.), Leiter des Bereichs Polyurethane von Bayer MaterialScience, Dr. Steffen Kühling (l.), Leiter Produktion & Technologie für Polyurethane, und Dr. Klaus Jaeger (r.), Leiter des BMS-Standortverbunds Nordrhein-Westfalen.
Dormagen, Januar 2012 - Bayer MaterialScience hat im Chempark Dormagen ein neues Technikum für die Verfahrensentwicklung bei Isocyanaten in Betrieb genommen. Das Forschungszentrum wurde innerhalb eines knappen Jahres mit einem Investitionsaufwand von fünf Millionen Euro errichtet.

"In dem neuen Hydriertechnikum sind jetzt alle globalen Forschungsaktivitäten zur Herstellung von aromatischen Isocyanaten an einem Ort gebündelt", sagte Dr. Joachim Wolff, Leiter des Bereichs Polyurethane und Mitglied des Executive Committee von Bayer MaterialScience, anlässlich der Inbetriebnahme. "Die damit verbundene nochmalige Effizienzsteigerung bei der Erforschung und Optimierung der Produktionsprozesse wird ihren Teil dazu beitragen, unsere weltweite Technologieführerschaft weiter auszubauen."

Der Schwerpunkt der modern ausgestatteten Einrichtung liegt auf Hydriertechnologien für die Herstellung von Vorprodukten für Diphenylmethan-Diisocyanat (MDI) und Toluylen-Diisocyanat (TDI). MDI ist Ausgangsstoff für Polyurethan-Hartschaum, der eine besonders effiziente Wärmedämmung unter anderem von Gebäuden ermöglicht. Während der Nutzungsdauer spart er bis zu siebzig Mal so viel Energie ein wie zur Herstellung des Schaums benötigt wird. Aus TDI wird Polyurethan-Weichschaum für komfortable Polstermöbel und Matratzen hergestellt.

Die Herstellung von MDI geht von Benzol aus, das zunächst zu Nitrobenzol nitriert und anschließend zu Anilin hydriert wird. Daraus entsteht in einem weiteren Schritt Diphenylmethan-Diamin, das direkte Vorprodukt zu MDI. Die Herstellung von Anilin aus Nitrobenzol und Wasserstoffgas erfolgt mit Hilfe eines Katalysators. Beim konventionellen isothermen Verfahren, das bei konstanter Temperatur betrieben wird, muss die bei der Reaktion entstehende beträchtliche Wärme über Wärmeträgeröle abgeführt werden. Die Reaktion findet dabei in einem Reaktorblock statt, in dem mehrere Tausend Röhren zusammengeschweißt sind, die den Katalysator enthalten. Anschließend muss das Anilin aufwändig von Nebenprodukten gereinigt werden, bevor es weiter verwendet werden kann.

Die von Bayer MaterialScience entwickelte adiabatische Variante ist ein aktuelles Beispiel für innovative Verfahrensentwicklungen im Bereich der Hydriertechnik. Die Technologie verzichtet auf einen Wärmeaustausch und ermöglicht eine deutliche Effizienzsteigerung. Die Reaktion findet hier in einem großen Stahlbehälter statt, in dem der Katalysator auf einem Gitterrost vorgehalten wird. Die Reaktionswärme wird gleich mit dem Gasstrom abgeführt; der Ölkreislauf entfällt. Das Produkt weist außerdem eine deutlich höhere Reinheit auf. "In unserer MDI-World-Scale-Anlage in Shanghai mit einer Jahreskapazität von 350.000 Tonnen bewährt sich die Technologie hervorragend. Für eine Anlage dieser Größe wäre das konventionelle Verfahren zu aufwändig und zu teuer gewesen", sagte Dr. Thorsten Dreier, Abteilungsleiter der Isocyanat-Forschung in der Polyurethan-Produktion.

In dem neuen Technikum wollen sich die Forscher auf die weitere Optimierung der beiden Verfahrensvarianten konzentrieren. Außerdem geht es ihnen um die Erforschung und Verbesserung der Hydrierung von Dinitrotoluol zu Toluylen-Diamin, dem direkten Vorprodukt zu TDI, sowie um den Deacon-Prozess zur Oxidation von Chlorwasserstoff.

Nicht nur die Effizienz der Herstellprozesse spielt im neuen Technikum eine zentrale Rolle. Auch das Gebäude selbst ist nach aktuellem Stand der Technik mit innovativen Materialien aus dem EcoCommercial-Building-Netzwerk nachhaltig ausgestattet worden.

Über Bayer MaterialScience:
Mit einem Umsatz von 10,2 Milliarden Euro im Jahr 2010 gehört Bayer MaterialScience zu den weltweit größten Polymer-Unternehmen. Geschäftsschwerpunkte sind die Herstellung von Hightech-Polymerwerkstoffen und die Entwicklung innovativer Lösungen für Produkte, die in vielen Bereichen des täglichen Lebens Verwendung finden. Die wichtigsten Abnehmerbranchen sind die Automobilindustrie, die Elektro-/Elektronik-Branche sowie die Bau-, Sport- und Freizeitartikelindustrie. Bayer MaterialScience produziert an 30 Standorten rund um den Globus und beschäftigte Ende 2010 rund 14.700 Mitarbeiter. Bayer MaterialScience ist ein Unternehmen des Bayer-Konzerns.

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