Trotz zahlreicher Versprechen und lautstarker Kommunikation ist es dem ehemaligen Star der Mobiltelefonie bisher nicht gelungen, sich neu zu erfinden. Glücklicherweise wurde das Patentportfolio geschickt monetarisiert, ähnlich wie bei Nokia.

Einst lockte der Abschlag auf den Wert seiner immateriellen Vermögenswerte die talentierten Investoren von Fairfax in das Kapital von BlackBerry. Leider blieben die Erträge aus diesen Monetarisierungen, die in verschiedene Akquisitionen zur Umwandlung des Unternehmens in einen Softwareführer reinvestiert wurden, bisher enttäuschend.

Weder das QNX-Segment noch das Geschäftsfeld Cybersicherheit sind bisher in der Lage, Gewinne zu erzielen. Es gibt auch keine wundersame Trendwende beim Umsatzwachstum, obwohl eine bemerkenswerte Verbesserung zu verzeichnen ist.

BlackBerry erwartet für dieses Jahr einen konsolidierten Umsatz von rund 830 Millionen Dollar, was den ersten Wachstumsschub seit drei Jahren darstellt. Mangels anderer Optionen müssen sich die Aktionäre damit trösten.

In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres reduzierte das Unternehmen seinen Cashflow-Burn im Vergleich zum Vorjahr, bleibt jedoch leicht im Minus. Ein weiterer erwarteter und bereits Anfang 2023 angekündigter Wechsel: John Giamatteo, Leiter des Geschäftsbereichs Cybersicherheit, ersetzt John Chen als CEO.

Chen, der mit der Sanierung von Sybase einen hervorragenden Ruf erworben hatte, verbrachte zehn Jahre an der Spitze von BlackBerry. Und zwar ohne sein Ziel zu erreichen, das kanadische Unternehmen als weltweit führendes Unternehmen in der Cybersicherheit zu positionieren.

Es bleibt zu hoffen, dass Giamatteo sich von Chens tendenziösem Kommunikationsstil löst. Das jüngste Beispiel ist der Verkauf von geistigem Eigentum, der in großen Schlagzeilen als eine 900-Millionen-Dollar-Transaktion präsentiert wurde, obwohl davon auszugehen ist, dass BlackBerry deutlich weniger als diesen Betrag einnehmen wird.