Von Dave Michaels, Andrew Tangel und Andy Pasztor

NEW YORK (Dow Jones)--Der Flugzeughersteller Boeing Co zahlt 2,5 Milliarden US-Dollar, um einen Streit mit dem US-Justizministerium um die Abstürze zweier Maschinen des Typs 737 Max beizulegen. Zugleich gebe Boeing zu, die Behörden bei Sicherheitsfragen getäuscht zu haben, teilten die Streitparteien mit.

Die eigentliche Strafe für den Flugzeugbauer beläuft sich auf 244 Millionen US-Dollar. Hinzu kommen 2,3 Milliarden Dollar an Entschädigungen für Fluggesellschaften und die Familien der 346 Menschen, die bei den beiden Flugzeugabstürzen ums Leben kamen.

Mit der Einigung entgeht Boeing einem Bann durch die US-Behörden. Solange der Konzern in den kommenden drei Jahren nicht in neue Rechtsstreitigkeiten verwickelt wird, darf er weiter Geschäfte mit US-Behörden machen. Auch musste sich Boeing im Zuge der Streitbeilegung dazu verpflichten, mit ausländischen Behörden und Regulierern zusammenzuarbeiten, um auch deren Ermittlungen gegen den US-Konzern zu unterstützen.

Laut Dokumenten des Streitfalls soll Boeing sechs Monate lang nicht bei den US-Ermittlungen kooperiert haben. Auch soll nach dem ersten Flugzeugabsturz ein Boeing-Mitarbeiter die Flugsicherheitsbehörde FAA und auch Boeing-Manager falsch darüber unterrichtet haben, warum einige Sicherheitsdetails vor Zulassung des Flugzeugs nicht zugänglich gemacht worden sein sollen. Die FAA hat die Möglichkeit, weitere Strafen gegen Boeing zu verhängen, äußerte sich dazu jedoch zunächst nicht.

Ende 2018 war in Indonesien eine 737 Max abgestürzt, Anfang 2019 folgte ein weiteres Unglück in Äthiopien. Seitdem waren die Maschinen des Typs mit einem Flugverbot weltweit belegt, das nach Nachbesserungen erst im November 2020 aufgehoben wurde.

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January 08, 2021 00:31 ET (05:31 GMT)