Protokoll der 51. ordentlichen Generalversammlung der Bossard Holding AG vom Montag, 8. April 2024, um 16.00 Uhr, im Freiruum, Zug

Anwesend sind:

Dr. Thomas Schmuckli

VR-Präsident

Vorsitzender Nominationsausschuss

Patricia Heidtman

VR-Vizepräsidentin

Martin Kühn

Vorsitzender des Audit, Risk &

Compliance Ausschusses

David Dean

Vorsitzender Vergütungsausschuss

Petra Maria Ehmann

Prof. Dr. Ina Toegel

Marcel Keller

Dr. Daniel Bossard

CEO, Bossard Gruppe

Thomas Wallmer

PricewaterhouseCoopers AG

Simon Hux

PricewaterhouseCoopers AG

RA René Peyer

unabhängiger Stimmrechtsvertreter

RA Dr. Paul Thalmann

Notar, Reichlin Hess AG

RA Denise Brügger

Überwachung Stimmenzählung

Devigus Shareholder

Stimmenzählung

Services AG, Rotkreuz

Protokoll:

Tabea Bürgler

General Counsel, Bossard Gruppe

Vertretene Stimmen (Aktienstimmen Total):

3 844 738

Namenaktien A

6 750 000

Namenaktien B

10 594 738

Total Stimmen (Absolutes Mehr: 5 297 370)

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Traktanden:

1. Abstimmungen über die finanzielle und nichtfinanzielle Berichterstattung für das Geschäftsjahr 2023

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  1. Genehmigung des Lageberichts, der Jahresrechnung und der Konzern- rechnung 2023 der Bossard Holding AG
    Der Verwaltungsrat beantragt die Genehmigung des Lageberichts, der Jahres- rechnung und der Konzernrechnung der Bossard Holding AG für das Geschäftsjahr 2023.
    Erläuterung:
    Der Verwaltungsrat ist gesetzlich verpflichtet, den Lagebericht, die Jahresrechnung und die Konzernrechnung der Bossard Holding AG der Generalversammlung zur Genehmigung vorzulegen. Die Revisionsstelle PricewaterhouseCoopers AG hat die Konzernrechnung und Jahresrechnung geprüft und empfiehlt in ihren Revisions- berichten dies zu genehmigen.
    ___________________________________________________________________
  2. Konsultativabstimmung über den Bericht über nichtfinanzielle Belange für das Geschäftsjahr 2023
    Der Verwaltungsrat beantragt die Zustimmung zum Bericht über nichtfinanzielle Belange für das Geschäftsjahr 2023 (Konsultativabstimmung).
    Erläuterung:
    Basierend auf Art. 964a OR ist die Bossard Holding AG ab dem Geschäftsjahr 2023 verpflichtet, einen Bericht über nichtfinanzielle Belange zu erstellen. Der Bericht über nichtfinanzielle Belange befindet sich im Geschäftsbericht 2023 unter der Rubrik «Nachhaltigkeit» auf den Seiten 21 - 73. Der Bericht über nichtfinanzielle Belange muss der Generalversammlung im Rahmen einer Konsultativabstimmung zur Zustimmung vorgelegt werden. Die Abstimmung umfasst die auf Seite 68 spezifizierten Abschnitte des Nachhaltigkeitsberichts 2023.

2. Entlastung des Verwaltungsrats und der Konzernleitung

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Der Verwaltungsrat beantragt, den Mitgliedern des Verwaltungsrats und der Konzernleitung für 2023 Entlastung zu erteilen.

Erläuterung:

Mit der Entlastung der Mitglieder des Verwaltungsrats und der Konzernleitung erklären die Gesellschaft sowie die Zustimmenden Aktionärinnen und Aktionäre, dass sie die verantwortlichen Personen für Ereignisse aus dem vergangenen Rechnungsjahr, die der Generalversammlung zur Kenntnis gebracht wurden, nicht mehr zur Rechenschaft ziehen werden.

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3. Verwendung des Bilanzgewinnes der Bossard Holding AG

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Der Verwaltungsrat beantragt, den Bilanzgewinn von CHF 53'316'757 per 31.12.2023 wie folgt zu verwenden:

Bilanzgewinn

CHF

53'316'757.00

Ausschüttung einer Dividende* von CHF 4.00 brutto pro

Namenaktie A und CHF 0.80 brutto pro Namenaktie B

CHF

-30'805'692.00

Gewinnvortrag auf neue Rechnung

CHF

22'511'065.00

*Die Dividende aus dem Bilanzgewinn unterliegt der schweizerischen Verrechnungssteuer.

Bei Genehmigung des vorstehenden Antrags wird die Dividende voraussichtlich ab dem 12. April 2024 ausbezahlt. Der letzte Handelstag, der zum Erhalt der Dividende berechtigt, ist der 9. April 2024. Ab dem 10. April 2024 werden die Aktien ex- Dividende gehandelt.

Erläuterung:

Die Ausschüttung einer Dividende erfordert einen Beschluss der Generalver- sammlung. Die beantragte Verwendung des Gewinns steht im Einklang mit der Dividendenpolitik der Bossard Holding AG. Die Revisionsstelle Pricewaterhouse- Coopers AG hat in ihrem Revisionsbericht bestätigt, dass die beantragte Verwendung des Bilanzgewinnes Gesetz und Statuten entspricht.

4. Genehmigung der Gesamtvergütungen

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  1. Bindende Abstimmung über die maximale Gesamtvergütung des Verwaltungsrats von der ordentlichen Generalversammlung 2024 bis zur ordentlichen General-versammlung 2025
    Der Verwaltungsrat beantragt die Genehmigung von maximal CHF 1'800'000 als Gesamtvergütung des Verwaltungsrats für den Zeitraum von der ordentlichen Generalversammlung 2024 bis zur ordentlichen Generalversammlung 2025
    Erläuterung:
    Jedes Mitglied des Verwaltungsrats erhält ein Fixum, ergänzt um eine Ent- schädigung für die Mitarbeit in einem Verwaltungsratsausschuss und einer Spesenpauschale. Eitere Informationen zum Vergütungssystem des Verwaltungs- rats finden Sie im Vergütungsbericht ab Seite 105 des Geschäftsberichts 2023.
    ___________________________________________________________________
  2. Bindende Abstimmung über die maximale Gesamtvergütung der Konzernleitung für das Geschäftsjahr 2025
    Der Verwaltungsrat beantragt die Genehmigung von maximal CHF 7'000'000 als Gesamtvergütung der Konzernleitung für das Geschäftsjahr 2025.
    Erläuterung:
    Jedes Mitglied der Konzernleitung erhält ein Fixum, variable Vergütung (bestehend aus einer kurzfristig orientierten und einer langfristig orientierten Komponente), sowie Vorsorgeleistungen. Weitere Informationen zum Vergütungssystem der

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Konzernleitung finden Sie im Vergütungsbericht ab Seite 105 des Geschäftsberichts 2023.

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4.3 Konsultativabstimmung über den Vergütungsbericht 2023 der Bossard Holding AG

Der Verwaltungsrat beantragt die Zustimmung zum Vergütungsbericht 2023 (Konsultativabstimmung).

Erläuterung:

Der Vergütungsbericht enthält die Grundlagen für die Vergütung des Verwaltungs- rats und der Konzernleitung sowie die für das Geschäftsjahr 2023 an die Mitglieder dieser beiden Gremien ausgerichtete Vergütung. Der Verwaltungsrat legt den Vergütungsbericht den Aktionärinnen und Aktionären zur Konsultativabstimmung vor. Der Vergütungsbericht befindet sich im Geschäftsbericht 2023 auf den Seiten 105 - 124.

5. Wahlen in den Verwaltungsrat für die einjährige Amtsdauer 2024/25 bis zum Abschluss der nächsten ordentlichen Generalversammlung

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  1. Vorschlag für den Vertreter des Namenaktionariats Kategorie A
    Der Verwaltungsrat beantragt, Marcel Keller als Vertreter des Namenaktionariats Kategorie A zu benennen.
    Erläuterung:
    Jeder Gruppe des Aktionariats, namentlich des Namenaktionariats Kategorie A, steht ein Sitz im Verwaltungsrat zu. Der Verwaltungsrat schlägt die Benennung von Marcel Keller als Vertreter des Namenaktionariats Kategorie A vor.
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  2. Wiederwahlen des Präsidenten und der Mitglieder des Verwaltungsrats der Bossard Holding AG.
    Der Verwaltungsrat beantragt je die Wiederwahl von:
    1. Thomas Schmuckli als Mitglied und Präsident des Verwaltungsrats;
    2. Martin Kühn;
    3. Patricia Heidtman;
    4. David Dean;
    5. Petra Maria Ehmann;
    6. Marcel Keller;
    7. Ina Toegel.

Erläuterung:

Gemäss Statuten endet die Amtsdauer des Präsidenten sowie der Mitglieder des Verwaltungsrats mit Abschluss der ordentlichen Generalversammlung vom 8. April 2024. Sie müssen jährlich von der Generalversammlung wiedergewählt werden. Alle Mitglieder des Verwaltungsrats stellen sich zur Wiederwahl zur Verfügung. Infor- mationen zu den aktuellen Mitgliedern des Verwaltungsrats finden Sie ab Seite 85 des Geschäftsberichtes 2023.

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5.3 Wiederwahlen in den Vergütungsausschusses Der Verwaltungsrat beantragt je die Wiederwahl von:

  1. David Dean;
  2. Marcel Keller;
  3. Ina Toegel.

Erläuterung:

Gemäss Statuten endet die Amtsdauer der Mitglieder des Vergütungsausschusses mit Abschluss der ordentlichen Generalversammlung vom 8. April 2024. Sie müssen jährlich von der Generalversammlung wiedergewählt werden.

6. Wiederwahl der Revisionsstelle

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Der Verwaltungsrat beantragt die Wiederwahl von PricewaterhouseCoopers AG, Zürich, als Revisionsstelle für das Geschäftsjahr 2024.

Erläuterung:

Gemäss Statuten ist die Revisionsstelle jährlich von der Generalversammlung zu wählen. PricewaterhouseCoopers AG hat zuhanden des Verwaltungsrats bestätigt, dass sie die für die Ausübung des Mandats erforderliche Unabhängigkeit besitzt, um das Amt der Revisionsstelle auszuüben.

7. Wiederwahl des unabhängigen Stimmrechtsvertreters

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Der Verwaltungsrat beantragt die Wiederwahl von RA René Peyer.

Erläuterung:

Nach dem Gesetz ist der unabhängige Stimmrechtsvertreter jährlich von der Generalversammlung zu wählen. Herr RA Peyer erfüllt die Unabhängigkeitskriterien und der Verwaltungsrat schlägt die Wiederwahl von Herr RA Peyer vor.

8. Änderung der Statuten der Bossard Holding AG

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Der Verwaltungsrat beantragt die nachfolgenden Statutenänderungen:

Erläuterung:

Am 19. Juni 2020 hat das Parlament die Aktienrechtsrevision verabschiedet, welche am 1. Januar 2023 in Kraft getreten ist. Die Revision beinhaltet unter anderem eine Verbesserung des Schutzes von Minderheitsaktionärinnen und Minderheits- aktionären und die Modernisierung der Bestimmungen zur Durchführung von Generalversammlungen. Sodann werden die Bestimmungen der Verordnung gegen übermässige Vergütung bei börsenkotierten Aktiengesellschaften (VegüV) in das Obligationenrecht überführt. Der Verwaltungsrat beantragt, die Gesetzes-

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änderungen in den Statuten der Bossard Holding AG umzusetzen. Daneben sollen rein redaktionelle Änderungen, die der Klarstellung dienen, vorgenommen werden.

Der Wortlaut der einzelnen Bestimmungen ist im Anhang zu dieser Einladung zu finden. Die beantragten Statutenänderungen sind thematisch gegliedert und werden der Generalversammlung in drei Abstimmungen unterbreitet. Vorbehältlich der Annahme durch die Generalversammlung treten die Änderungen mit sofortiger Wirkung in Kraft.

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  1. Generalversammlung und weitere Aktionärsangelegenheiten
    Der Verwaltungsrat beantragt die Anpassung von Art. 11, 12, 13, 15, 17 und 19 der Statuten, die mit sofortiger Wirkung in Kraft treten sollen.
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  2. Verwaltungsrat und Konzernleitung
    Der Verwaltungsrat beantragt die Anpassung von Art. 23, 26, 27, 38, 42, 43 und 44 der Statuten, die mit sofortiger Wirkung in Kraft treten sollen.
    ___________________________________________________________________
  3. Weitere Statutenänderungen und sprachliche Anpassungen
    Der Verwaltungsrat beantragt die Anpassung von Art. 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 14, 16, 18, 20, 21, 22, 24, 25, 28, 34, 35, 36, 46, 47, 49, 50 und 51 der Statuten, die mit sofortiger Wirkung in Kraft treten sollen.

9. Varia

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Teil 1 A:

Begrüssung und Einleitung

Thomas Schmuckli

Thomas Schmuckli begrüsst alle Aktionärinnen und Aktionäre herzlich zur 51. ordentlichen Generalversammlung der Bossard Holding AG und freut sich, dass die Anwesenden Bossard in den Freiruum gefolgt sind.

Thomas Schmuckli gibt einen kurzen Überblick über den Freiruum: eine Eventlocation, ein Ort des Zusammenkommens mit Genuss-Erlebnissen, ein Ort zum Arbeiten, ein Ort mit Co-Workingspaces, wie das heute heisst. Der Freiruum ist ein interessanter Ort auch deshalb, weil hier Kunden von Bossard, sei es Landis+Gyr, sei es später Siemens, produzierten.

Interessant auch deshalb, weil hier Immobilienspezialisten und -eigentümer Agilität gezeigt haben: hier soll gebaut werden - Wohnraum ist geplant. Aber bis das kommt, geht es noch eine Weile. Statt eine Brache abzusperren, bis die Baubewilligung vorliegt, haben die Immobilienfachleute aus der Not eine Tugend gemacht, und jungen Leuten einen Freiraum geschaffen - der Name ist also Programm.

Thomas Schmuckli erklärt, wie immer zügig durch den formellen Teil zu gehen, und bei Wein und Bier die Veranstaltung abzurunden.

Verwaltungsrat und Konzernleitung freuen sich, die Aktionärinnen und Aktionäre über das vergangene Geschäftsjahr informieren zu dürfen.

Bevor Thomas Schmuckli in die Berichterstattung eintaucht, stellt er seine Kolleginnen und Kollegen auf dem Podium vor:

  • Patricia Heidtman, die Vize-Präsidentin des Verwaltungsrates
  • Tabea Bürgler, die Chefjuristin und heutige Protokollführerin, und
  • Daniel Bossard, der CEO der Gruppe.

David Dean, der Vorsitzende des Vergütungsausschusses, Martin Kühn, der Vorsitzende des Audit Risk und Compliance-Ausschusses, die Verwaltungsratskolleginnen und -kollegen Petra Ehmann, Ina Toegel und Marcel Keller sind ebenfalls hier anwesend, ebenso die Mitglieder der Konzernleitung, Stephan Zehnder, der Finanzchef, und Rolf Ritter, CEO Bossard Zentraleuropa.

Thomas Schmuckli führt durch einige Neuerungen:

Neu gibt es ein Votantenpult. Die Aktionärinnen und Aktionäre sind gebeten bei Fragen oder falls das Wort zu einem Traktandum gewünscht wird, nach vorne zu kommen, und das vom Votantenpult aus zu machen. Thomas Schmuckli bekundet seinen Dank, wenn die Aktionärinnen und Aktionäre sich frühzeitig einschreiben, - die Aktionärinnen und Aktionäre haben dann auch einen speziell reservierten Platz in der ersten Reihe. Thomas Schmuckli erklärt, dass spontane Wortmeldungen aber immer noch erlaubt, und durchaus auch erwünscht sind.

Thomas Schmuckli weisst auf die drei Kernthemen «als Tagesordnung» hin, welche für die Aktionärinnen und Aktionäre vorbereitet sind:

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  1. Bossard legt Rechenschaft über das vergangene Jahr ab und setzt das Aktionariat über den Zustand von Bossard ins Bild.
  2. Die bekannten Standardtraktanden sind abzuarbeiten; und
  3. Die Statuten sind anzupassen

Danach lädt Thomas Schmuckli alle Aktionärinnen und Aktionäre sehr gerne zum Apéro ein, und freut sich auf den Austausch, welcher ihm sehr wichtig ist.

Thomas Schmuckli führt aus, dass das vergangene Jahr ein verrücktes Jahr war und erklärt warum. Nach den Pandemiejahren ging im letzten Halbjahr 2022 und zu Beginn des Jahres 2023 die Post ab. Es wurde bestellt, als gebe es kein Morgen, und die Kunden bescherten Bossard einen Allzeitrekord im ersten Quartal des vergangenen Jahres.

Dieses Rekordquartal passte indes so nicht zur konjunkturellen Grosswetterlage: Inflation war angesagt, die Notenbanken verteuerten das Geld, die Zinsen stiegen, die Löhne stiegen, und vor allem auch der Schweizer Franken verteuerte sich. Alles zusammen sehr herausfordernde Komponenten für eine Unternehmensführung. Es galt, den Weg zu finden, zwischen bremsen und Kosten sparen einerseits, Rekordumsätze abarbeiten andererseits. Die Jahresplanung gestaltete sich schwierig!

Gegen Ende des zweiten Quartales 2023 war dann jedermann klar, was nach dem Sommer 2023 kommen würde: Die konjunkturelle Grosswetterlage hatte sich drastisch verändert, heftiger Gegenwind und starker Regen waren angesagt. Bossard als Frühzykliker traf es ab Juni direkt: die Löhne stiegen, regulatorische Auflagen im Bereich Nachhaltigkeit verteuerten das Geschäft, gute Gewinne im Vorjahr führten zu höheren Steuern, der Schweizer Franken verteuerte sich gegenüber Euro und Dollar, und die Kunden bestellten nicht mehr, weil sie hohe Lagerbestände aus der Hochkonjunktur hatten

- all diese Faktoren reduzierten zügig Bossards Gewinn.

Unter diesen Umständen erzielte Bossard 2023 ein ordentliches Resultat. Der Umsatz kam erneut über der Milliardengrenze zu liegen und die operative Gewinnmarge kam in diesem rezessiven Umfeld über der minimalen Zielmarke von 10 % zu liegen.

Thomas Schmuckli zeigt auf welche Ziele Bossard kommuniziert und was Bossard im Jahre 2023 erreicht hat.

  • Bossards Umsatzwachstum stagnierte im Berichtsjahr, genauer: der Umsatz sank gegenüber dem Rekordjahr 2022 um 2,6 % in Lokalwährungen;
  • Die Betriebsgewinnmarge - EBIT-Marge betrug 10,6%.
  • Die Bilanz, die ist kerngesund: das Eigenkapital wuchs um 4,5 Prozentpunkte auf 46,2 % der Bilanzsumme.
  • Der Rückgang des Gewinnes führt auch zu einem Rückgang der Dividende. Der Verwaltungsrat beantragt dem Aktionariat wie immer eine Dividende von 40 % des Konzerngewinnes, d.h. eine Dividende von CHF 4.00 gegenüber CHF 5.50 im VR (- 27%).

Nach Jahren des Aufschwunges ging es 2023 also darum, zuerst die Spitzenbestellungen abzuarbeiten und dann die Kombination von Inflation, Zinserhöhungen, erstarktem Schweizer Franken, Abbau von Kundenlagern, als Sturm mit dem Namen Rezession zu managen. Das ist gelungen. Bossard hat bewiesen, dass das Geschäftsmodell resilient ist.

Wichtig ist: Trotz diesem Gegenwind investierte Bossard auch im vergangenen Jahr weiter, und rollte das neue ERP-System Microsoft D365 - so bezeichnet Bossard die konzernweite

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IT-Plattform - weiter aus. Das sind finanziell und personell sehr namhafte Investitionen in Form von Geld und Zeit. Das ist enorm wichtig. Die erfolgreiche Einführung des neuen ERP in Teilen von Europa und Asien, und das Verschieben der Daten in die Cloud, diese beiden IT-Initiativen bilden die Basis für Bossards datenbasierte Strategien im Verkauf und damit für die Zukunft von Bossard.

Zudem arbeitete das Management weiter an der kulturellen Transformation, und konnte Talente- und Leadership-Programme weiterentwickeln und ausrollen.

Initiiert wurden auch Massnahmen zu einem CO2-freien Betrieb bei Bossard bis im Jahre 2040, und zwar überall dort, wo dies Bossard selber beeinflussen kann.

Und schliesslich richteten sich die Organisationen in Nordamerika und Deutschland noch fokussierter auf die Kunden aus und passten ihre Vertriebsorganisationen an: Der Kunde steht im Zentrum des Handelns von Bossard.

Wichtig ist und bleibt:

  1. Bossard stiftet Nutzen: Die Kunden fragen nach Bossards Dienstleistungen und Produkten - gerade in Zeiten, in denen die Industrie sparen muss.
  2. Bossard kann liefern - in jeder Beschaffungslage.
  3. Die Kombination von konstanter Lieferfähigkeit und innovativen, digitalen Dienstleistungen überzeugen die Kunden - sie bleiben Bossard treu.
  4. Bossard ist mit einer starken Bilanz grundsolide finanziert - gerade in schlecht- wetter Phasen will Bossard genug Wasser unter dem Kiel haben.

Bossard kann über ein gutes Resultat berichten, weil Bossard sehr gute Mitarbeitende hat. Sehr viele Kolleginnen und Kollegen engagieren sich für die Kunden, verstehen ihren Job, wenden ihre Expertise an und machen höchst eigenverantwortlich das, was getan werden muss, um den Kunden einen Mehrwert zu bringen: Proven Productivity eben.

Bossard hat unter erschwerten Bedingungen erneut geliefert. Thomas Schmuckli bedankt sich dafür bei den 3'000 Bossard Kolleginnen und Kollegen namens der Unternehmens- leitung herzlich.

Viele junge Leute kommen zu Bossard, weil Bossard als Unternehmen langfristig denkt und handelt, sich nachhaltig ausrichtet: im Umgang mit den Menschen, der Umwelt, der Gesellschaft und in der Organisation des Betriebes selbst.

Diese Haltung hat viel mit dem Kernaktionär zu tun: Die Familien Bossard wollen - ihrem Leitbild folgend - eine gesunde, nachhaltige Firma der nächsten und damit der achten Generation Bossard übergeben. Dies geht nur, wenn die ganze Organisation langfristig denkt und handelt.

Bossard hat die Werte, die Initiativen, die Ziele und die Fortschritte, in einem umfassenden Nachhaltigkeitsbericht zusammengefasst. Die Fachwelt nennt diesen Bericht schwerfällig den «Bericht über die nichtfinanziellen Belange der Gesellschaft». Sie können dieses Jahr das erste Mal über diesen Nachhaltigkeitsbericht konsultativ abstimmen.

Und was kommt auf Bossard zu?

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Bossard will - nach weiteren Investitionen vor allem in ein neues digitales ERP-System:

  • im Umsatz organisch um mindestens 5 % pro Jahr wachsen,
  • eine operative Gewinnmarge von 12 - 15 % erreichen,
  • eine gesunde Bilanz beibehalten mit einer Eigenkapitalquote von mindestens 40 %, und wie gehabt
  • 40 % des Konzerngewinnes als Dividende ausschütten.

Bossard geht von einer anspruchsvollen ersten Jahreshälfte aus; dies auch deshalb, weil Bossard sich mit einem starken ersten Halbjahr 2023 vergleichen muss - Thomas Schmuckli erinnert die Aktionärinnen und Aktionäre, dass das erste Quartal 2023 das beste Quartal in Bossards 193-jähriger Geschichte war. Doch das im letzten Quartal 2023 eingeleitete Kostensparprogramm wird Bossard helfen.

Trotzdem bleibt Thomas Schmuckli optimistisch, denn die ersten Frühindikatoren wie Zinsen, Frachtkosten, Beschaffungszeiten, lassen Hoffnung aufkommen; auch von der Kundenfront melden Bossards Leute in Asien und den USA neue Projekte, und wieder zunehmende Aktivitäten auf der Kundenseite - Stand heute mit hoffentlich positiven Folgen für das zweite Halbjahr. Thomas Schmuckli weisst darauf hin, dass die Aktionärinnen und Aktionäre nachher den CEO hören, der ihnen sagt, wie Bossard gestartet ist.

Damit leitet Thomas Schmuckli über zu den Formalien.

Teil 1 B:

Präliminarien

Thomas Schmuckli

Einleitend zum statutarischen Teil wird Folgendes festgehalten:

  1. Mit Publikation im SHAB vom Mittwoch, 14. Februar 2024, lud der Verwaltungsrat die Aktionäre ein, Traktandierungsbegehren einzureichen. Solche Anträge sind keine gestellt worden.
  2. Die Einberufung zur Generalversammlung erfolgte im Einklang mit Gesetz und Statuten, form- und fristgerecht (Statuten Art. 12, 13 und 49).
  3. Gemäss statutarischer Vorschrift wurden alle relevanten Berichte und Rechnungsabschlüsse sowie die Anträge des Verwaltungsrates an die Generalversammlung fristgerecht auf unserer Webseite veröffentlicht.
  4. Alle Aktionäre hatten dieses Jahr wieder die Gelegenheit, vor der Generalversammlung ihre Stimmen elektronisch abzugeben.
  5. Das Protokoll der letzten Generalversammlung vom 17. April 2023 liegt vor und wurde vom Verwaltungsrat genehmigt.
  6. Gemäss Art. 15 der Statuten legt Thomas Schmuckli für die heutige Generalver- sammlung Folgendes fest:
    Die gesetzliche Revisionsstelle, die PricewaterhouseCoopers AG, Zürich, ist anwesend und wird durch die Herren Thomas Wallmer und Simon Hux vertreten.

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Bossard Holding AG published this content on 24 May 2024 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 24 May 2024 13:13:01 UTC.