FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Chartbild von Dic Asset bleibt am Dienstag wegen weiterer Kursverluste schwer angeschlagen. Bis zum frühen Nachmittag hatten die Papiere des Gewerbeimmobilien-Spezialisten ihr Minus auf 7,5 Prozent ausgeweitet, womit sich der Kursrutsch vom Vortag ungebremst fortsetzte. Sie fielen auch gänzlich ab von der Sektortendenz, denn der gesamteuropäische Teilindex Immobilien erholte sich gleichzeitig um fast zwei Prozent. Er war damit führend auf dem Sektortableau. Dic Asset hat derweil binnen einer Woche schon 17 Prozent an Wert verloren.

Das Unternehmen hatte am vergangenen Freitag nach dem Frankfurter Börsenschluss mit einer Gewinnwarnung überrascht, die mit höheren Zinszahlungen wegen einer Überbrückungsfinanzierung für den Erwerb von VIB-Vermögen-Aktien begründet wurde. Dies ließ auch manche Analysten aufhorchen: Die Baader Bank kürzte am Montag bereits deutlich ihre Schätzungen und nun folgte am Dienstag die Privatbank Berenberg mit einer Abstufung von "Buy" auf "Hold". In seiner Studie will der Berenberg-Analyst Kai Klose nicht ausschließen, dass es früher oder später auch noch eine Kapitalerhöhung geben wird.

Die Papiere von VIB Vermögen hielten sich am Dienstag besser: Mit einem Anstieg um 1,3 Prozent glichen sie die relativ kleinen Verluste, die es zu Wochenbeginn gab, wieder mehr als aus. Weil VIB in dem Geflecht mit dem Mutterkonzern Dic Asset als Darlehensgeber fungiert, hatte die Immobilienholding am Freitagabend umgekehrt ihre Prognose wegen zusätzlicher Zinseinnahmen erhöht.

Dic Asset hatte sich im März 2022 die Aktienmehrheit an VIB gesichert. Rund um dieses Ereignis wurden zeitweise noch mehr als 16 Euro für die Dic-Asset-Aktien bezahlt, bevor es dann steil bergab ging - auch wegen der rasant steigenden Kapitalmarktzinsen und einer davon ausgelösten Flaute am Immobilienmarkt. Seitdem hat der Kurs mehr als 70 Prozent an Wert verloren. Das Rekordhoch von knapp 30 Euro aus dem Jahr 2007 liegt noch viel weiter entfernt./tih/bek/stk