Cloud-Services und mobile Business-Anwendungen beschleunigen Geschäftsprozesse, optimieren Kundenbeziehungen und steigern die Produktivität der Mitarbeiter. Dabei kommt der Druck auf die IT-Abteilungen, Cloud-Services samt Apps für mobile Endgeräte bereitzustellen, inzwischen in erster Linie aus den Fachabteilungen. Und die starten auch schon mal einen Alleingang.

Mobile Lösungen sind die Wachstumstreiber im IT-Bereich. Laut einer Studie des IT-Personaldienstleisters Harvey Nash arbeiten 58 Prozent aller CIOs weltweit an Smartphone- und Tablet-Lösungen. In Deutschland sieht es ähnlich aus: 54 Prozent von 276 deutschen Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern, die das Marktforschungsinstitut IDC im Juli vergangenen Jahres befragt hat, haben bereits eine Mobility-Strategie implementiert.

Bei weiteren 25 Prozent ist dies innerhalb der nächsten zwei Jahre geplant. Die Hauptmotive für eine höhere Anwender-Mobilität sind flexiblere Geschäftsabläufe, schnellere Entscheidungen und höhere Produktivität sowie die bessere Einbindung von Geschäftspartnern und Endkunden. Die Analysten vom US-Marktforschungsunternehmen Strategy Analytics gehen davon aus, dass sich die Investitionen von Unternehmen in Business-Apps von 26 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr auf 54 Milliarden Dollar in 2017 mehr als verdoppeln wird.

Dabei drücken vor allem die Fachabteilungen auf das Gaspedal. Cloud-Services beispielsweise beziehen Fachbereiche laut IDC bereits heute oft im Alleingang - ohne die IT-Abteilung einzubeziehen. Die Fachbereiche folgten dem Motto: Besser schnell eine moderne Applikation mit neuesten Funktionen als Public-Cloud-Lösung nutzen, als noch Jahre zu warten, bis die eigene IT endlich so weit ist.

Diese Alleingänge seien allerdings wenig effizient, denn um Geschäftsprozesse zu optimieren, müssen Anwendungen und Datenquellen miteinander verknüpft werden. Erst dann könne der Nutzen für die Fachbereiche und deren Geschäftsprozesse voll ausgeschöpft werden.

Dabei soll der Einfluss der Fachbereiche und des Managements bei IT-Investitionen laut IDC weiter zunehmen - auch im Bereich mobile Business-Apps. So fordert beispielsweise der Marketingleiter von der IT-Abteilung eine App, mit der er Kunden zielgerichteter ansprechen kann. Und der Vertriebsleiter benötigt eine mobile Applikation für seine Sales-Mitarbeiter, die damit Produkte und Dienstleistungen des Unternehmens interaktiv und kundenspezifisch präsentieren können. Folgerichtig planen die IT-Verantwortlichen laut IDC, die Zahl mobiler Apps in den kommenden zwölf Monaten zu erhöhen: "Stellen die IT-Abteilungen heute durchschnittlich circa 10 mobile Anwendungen ihren Mitarbeitern zur Verfügung, werden es in 12 Monaten 17 mobile Apps im Durchschnitt sein." Planungsabsichten bestünden dabei hinsichtlich einer Vielzahl an Applikationen, darunter Apps zur Fernwartung von IT-Systemen, zum Enterprise-Resource-Planning (ERP) oder zum Filesharing.

Kopfschmerzen bereiten den IT-Abteilungen in Sachen Mobility indes die hohen Anforderungen an die IT-Sicherheit, Compliance-Vorschriften und an ein effizientes Management von Geräten und Applikationen. Um das Absichern sensibler Unternehmensinformationen auf mobilen Endgeräten zu gewährleisten, nutzen deshalb mit 52 Prozent mehr als die Hälfte der befragten IT-Entscheider inzwischen Mobile Device Management-Lösungen (MDM) mit verschiedenen Tools, beispielsweise zur Nutzer- und Geräte-Authentifizierung, Passwort-Management, Antiviren-Schutz, zum Verhindern von Installationen nicht unternehmenseigener Anwendungen sowie zum Sperren des Geräts bei Verlust. Wie wichtig gerade diese Funktion ist, belegt IDC mit einer Zahl: 16 Prozent der Befragten hätten in den letzten zwei Jahren ein Smartphone mit Unternehmensdaten verloren.

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