Die Eröffnungstendenz an der Wall Street dürfte am Freitag vom US-Arbeitsmarktbericht abhängen, der noch vor Börsenstart veröffentlicht wird. Einstweilen tendieren die Terminkontrakte auf die Aktienindizes etwas leichter. Der Jobbericht steht im Zentrum des Interesses, weil er eine Indikation für die weitere Geldpolitik der US-Notenbank liefern kann. Zahlreiche Fed-Vertreter haben den Zusammenhang zwischen Arbeitsmarkt und dem Handeln der Fed verdeutlicht. Sollte der Arbeitsmarkt weiterhin robust sein und somit den Inflationsdruck, insbesondere im Dienstleistungssektor, verstärken, ist ein Abstoppen der Zinserhöhungen unwahrscheinlich. Volkswirte erwarten, dass im Dezember netto 200.000 Stellen geschaffen wurden, gegenüber 263.000 im Vormonat. Die Arbeitslosenquote wird voraussichtlich bei 3,7 Prozent bleiben.

Analysten weisen darauf hin, dass der am Donnerstag veröffentlichte ADP-Beschäftigungsbericht für den privaten Sektor stärker als erwartet ausgefallen war und zu einem Abverkauf bei den Aktien beigetragen hatte - dies könnte sich wiederholen, wenn auch der offizielle Bericht besser ausfällt als erwartet. "Im gegenwärtigen Umfeld ist jede gute Nachricht für die Wirtschaft tendenziell eine schlechte Nachricht für Aktien, da sie zeigt, dass der Zinserhöhungszyklus noch nicht die gewünschte nachfragedämpfende Wirkung erzielt hat", sagt Richard Hunter, Leiter des Bereichs Märkte bei Interactive Investor.

Zu den weiteren US-Konjunkturdaten, die am Freitag veröffentlicht werden, gehören der ISM-Dienstleistungsindex für Dezember und der Auftragseingang der Industrie für November.

Unter den Einzelwerten reagierten Century Therapeutics im nachbörslichen Geschäft am Donnerstag mit einem Satz um über 17 Prozent auf die Nachricht, dass das Biotechnikunternehmen zur Wahrung der Liquidität die Mitarbeiterzahl um rund ein Viertel senken und sich in der Medikamentenentwicklung stärker fokussieren will.

R1 RCM stiegen um 2 Prozent, nachdem der Anbieter technologiebasierter Lösungen für die Gesundheitsbranche seine Prognosen für 2022 bestätigt und zudem einen Ausblick für 2023 abgegeben hatte, der von einer Zunahme bei Umsatz und operativem Ergebnis ausgeht.

Einen Satz um 11 Prozent machten World Wrestling Entertainment (WWE). Hier sorgte für Kursfantasie, dass der Gründer des Unternehmens, Vince McMahon, seine Rückkehr als Executive Chairman ankündigte, mit dem Ziel, den Wert des Unternehmens zu maximieren.

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January 06, 2023 05:51 ET (10:51 GMT)