Die deutsche Industrieproduktion wird nach Einschätzung von Commerzbank-Volkswirt Ralph Solveen trotz des anhaltenden Rückgangs der Auftragseingänge in nächster Zeit nicht einbrechen. "Schließlich schieben die meisten Industrieunternehmen einen riesigen Berg an Aufträgen vor sich her, den sie nun abarbeiten können", schreibt Solveen in einem Kommentar. So seien die realen Umsätze, die eine starke Korrelation mit der Produktion aufwiesen, im November sogar um 2,1 Prozent gestiegen. "Folglich dürfte die Industrieproduktion in den kommenden Monaten zwar wegen der hohen Energiepreise fallen und damit dazu beitragen, dass die deutsche Wirtschaft in der ersten Jahreshälfte leicht schrumpfen wird."

Solveen geht davon aus, dass die Auftragseingänge in den nächsten Monaten weiter sinken werden, und zwar vor allem wegen der weltweiten Zinserhöhungen der Notenbanken. Ihre stärkste Wirkung dürfte die Zinserhöhungen erst in der ersten Hälfte dieses Jahres entfalten.

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January 06, 2023 03:10 ET (08:10 GMT)